Der große Lernroboter-Test – Teil 11: Der Blue-Bot

Der Wiener Bildungsserver hat verschiedene Lernroboter aus pädagogischer und technischer Perspektive getestet. Teil 11: Der Blue-Bot.

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Der Blue-Bot unterscheidet sich vom Bee-Bot vor allem durch die Möglichkeit einer Bluetooth-Verbindung und den damit einhergehenden Steuermöglichkeiten.

Da der Blue-Bot dem Bee-Bot in weiten Teilen gleicht, werden an dieser Stelle die Unterschiede zwischen Blue-Bot und Bee-Bot beschrieben.

Der Blue-Bot unterscheidet sich vom Bee-Bot vor allem durch die vielfältigen Möglichkeiten zur Steuerung des Roboters. Während der Bee-Bot ausschließlich über die Pfeiltasten am Roboter programmiert werden kann, verfügt der Blue-Bot auch über Bluetooth. Dadurch ist es möglich, den transparenten Bienen-Roboter via App am Tablet oder via Tactile Reader zu steuern. Außerdem kann der Blue-Bot bis zu 200 aufeinanderfolgende Programmierbefehle erfassen, während beim Bee-Bot bei max. 40 Befehlen Schluss ist.

Steuerung mittels Tablet

Die App Blue-Bot ist kostenlos verfügbar. Zusätzlich zu den üblichen, bekannten Steuerungsmöglichkeiten (Geradeaus, Rückwärts, Rechts-/Linksdrehung, Pause) können in der App auch 45 Grad-Drehungen und Wiederholungen genutzt werden. Ein großer Vorteil im Vergleich zur Steuerung direkt am Roboter: Die eingegebene Programmabfolge wird in der App stets angezeigt. Ist der Blue-Bot erst einmal mit der App verbunden, kann er übrigens nur noch über das Tablet und nicht mehr direkt am Roboter gesteuert werden.

Darüber hinaus ist es auch möglich, Unterlagen selbstständig reinzuladen oder abzufotografieren, so dass diese auch in der App ersichtlich sind. Ein Tutorial wird in der App nicht geboten. Die grundlegendsten Funktionen sind zwar im Wesentlichen selbsterklärend, genauere Details erfährt man jedoch vor allem durch Ausprobieren. So können beispielsweise Buttons ein- und ausgeblendet oder der zurückgelegte Weg angezeigt werden.

Steuerung mittels Tactile Reader

Beim Tactile Reader handelt es sich im Wesentlichen um ein Steuerbrett, auf das Steuerplättchen als Befehlsabfolgen für den Blue-Bot gelegt werden können. Dadurch werden die Programmbefehle visualisiert. Der Tactile Reader verfügt über einen fix verbauten Akku, der via USB aufgeladen werden kann. (Achtung: bis zu 10 Stunden Ladezeit laut Betriebsanleitung!) Die Verbindung zum Blue-Bot-Roboter wird via Bluetooth hergestellt. In der Basis-Variante wird der Tactile Reader mit denselben Befehlsmöglichkeiten geliefert, die auch am Roboter verfügbar sind. In einem Erweiterungspaket können zusätzlich Befehle für Wiederholungen oder 45 Grad-Drehungen erworben werden. Ein Tactile Reader bietet Platz für bis zu 10 Programmbefehlen, es können jedoch bis zu drei Geräte miteinander verbunden werden, so dass auch längere Befehlsfolgen eingegeben werden können.

Pädagogisches Fazit

Der Lernroboter Blue Bot wird von uns für Kinder ab 4 Jahren empfohlen. Dieser Lernroboter hat sehr viele Ähnlichkeiten in der Bedienung und Aussehen mit dem „Schwesternroboter“ Bee-Bot. Großer Vorteil dieses Roboters ist, dass dieser über mehrere Arten gesteuert bzw. programmiert werden kann. Dadurch wird er auch für den Einsatz in der Primarstufe interessant. Durch die Erweiterungsmöglichkeiten werden auch komplexere Programmiermöglichkeiten möglich (Schleifen, Wiederholungen und 45° Drehungen).

Mit diesen Robotern kann sehr gut ein Einstieg ins Programmieren vermittelt werden. Mittels Pfeiltasten am Roboter selbst kann die Richtung bestimmt werden. Hier empfehlen wir einen langsamen Einstieg. Zuerst wird nur ein Befehl eingetippt und ausgeführt. Später können mehrere aneinandergereiht werden.

Als nächster Schritt bietet sich das Programmieren mit dem „Tactile Reader“ an. Kleine Befehlskärtchen werden in den die Programmierleiste gelegt und nach dem Drücken des Start Knopfs bewegt sich der Roboter. Diese Programmierung hat den Vorteil, dass die Befehls-Reihenfolge nachvollziehbar ist. Die Programmierleiste ist gut durchdacht und passt sich an den Benutzer an. Die Plättchen sind vorne und hinten anders bedruckt wodurch die Programmierleiste sowohl horizontal als auch vertikal gehalten werden kann. Zur Vertiefung gibt es Befehlskärtchen wie 45° Drehung oder Schleifen. Um diese einzusetzen zu können ist es jedoch wichtig vorab mit den Kindern das Wissen über die Funktionen der Steine langsam aufzubauen.

Für ältere Kinder mit Erfahrung mit der „normalen“ Steuerung von Blue-Bot ist die Steuerung mit dem Tablet eine weitere interessante Ergänzung. Der Lernroboter wird hier in die nächste Abstraktionsebene gehoben. Es gibt die Möglichkeit den Roboter mit dem Tablet zu verbinden und ihn live fahren zu lassen oder nur in der App virtuell fahren zu lassen.



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