Der große Lernroboter-Test – Teil 8: Ozobot Evo

Der Wiener Bildungsserver hat verschiedene Lernroboter aus pädagogischer und technischer Perspektive getestet. Teil 8: Der Ozobot Evo.

Testbericht
Der Ozobot Evo ist nur etwa 3 cm groß.

Der etwa 3 cm kleine Ozobot Evo-Roboter kann nicht nur mithilfe eines Tablets, sondern auch mit gezeichneten Linien und Farbcodes gesteuert werden. Dafür sorgen optische Sensoren des Mini-Roboters.

Erste Inbetriebnahme

Der Ozobot Evo wird mittels Akku betrieben, dieser ist im Roboter verbaut. Geliefert wird der 3 cm-Winzling mit einer Kurzanleitung, einem Spielfeld, einer weißen Verkleidung, einem Micro USB-Ladekabel (ohne Netzadapter), einer Tasche und vier Stift-Markern in rot, grün, blau und schwarz. Die Ozobot Evo-App ist kostenlos für Android- und iOS-Geräte verfügbar. Das Gerät verbindet sich via Bluetooth mit dem Roboter. Tutorials oder ähnliche Start-Programme sind in der App nicht enthalten, dafür finden sich darin jedoch Erklärungen, wie der Ozobot mithilfe von selbst gezeichneten Linien programmiert werden kann.

Handhabung

Die Akkulaufzeit des Ozobot Evo betrug im Test etwa eine bis eineinhalb Stunden. Verschiedene, färbige LED-Lichter auf der Ober- und Vorder-Seite des 3 cm kleinen Roboters können programmiert und gesteuert werden. Zugleich dienen sie als optisches Feedback am Roboter selbst. Auch ein kleiner Lautsprecher ist im Ozobot Evo verbaut, der Größe entsprechend ist die Lautstärke angenehm leise und die Tonqualität mäßig. Kleine Räder auf der Unterseite des Roboters sorgen für flüssige Fortbewegung, außerdem verfügt der Ozobot Evo über Näherungs- und optische Sensoren.

Der Ozobot Evo kann auf verschiedene Art programmiert bzw. gesteuert werden:

  • Linien und Farbcodes (auch selbst gezeichnet)
  • Autonome, vorprogrammierte Modi nutzen (z.B. Finger folgen oder davor weglaufen)
  • Steuerung via App
  • Programmierung via Ozoblockly (Webseite)

Mithilfe optischer Sensoren auf der Unterseite kann der Ozobot Evo selbst gezeichneten Linien folgen. Zusätzlich stehen insgesamt 29 verschiedene Farbcodes zur Verfügung, die in solche Strecken eingezeichnet werden können. So kann z.B. für kurzzeitig die Geschwindigkeit des Roboters erhöht werden, er kann sich drehen oder einen „Moonwalk“ vollführen. Eine Initialisierung mithilfe eines dicken, schwarzen Punktes ist empfehlenswert. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass keine zu dicken oder zu dünnen Linien gezeichnet werden.

Die Ozobot Evo-App kann einerseits als Live-Fernsteuerung für den Mini-Roboter genutzt werden. Andererseits kann mit der App das kostenlos erhältliche Experience Pack durchgearbeitet werden, wobei in der App nur die „Sterne“ angezeigt werden, die man sich durch das erfolgreiche Absolvieren unterschiedlicher Aufgaben verdient. Weiters können in der App verschiedene Sounds gesteuert und angehört und ein Spiel gespielt werden. Schade ist, dass die App an vielen Stellen auf den Webbrowser (oder auch den Online-Shop) verweist.

Auf Ozoblockly.com kann der Ozobot Evo mit grafischen Codeblöcken programmiert werden. Ein kurzes Tutorial-Video erklärt die Funktionsweise der App. Die Übertragung des Programms auf den Roboter erfolgt mittels der optischen Sensoren, der Roboter muss also nur an eine bestimmte Stelle des Computermonitors gehalten werden. Dies funktionierte im Test jedoch oft erst nach mehreren Versuchen, danach spielte der Mini-Roboter das Programm jedoch auf Knopfdruck ab.

Pädagogisches Fazit

Durch die unterschiedlichen Arten zu programmieren, ist der Ozobot Evo vielseitig einsetzbar. Wir empfehlen die simpleren Varianten (autonome Modi, Steuerung mit Linien und Farbcodes) ab einem Alter von 5 Jahren. Je komplexer die Anforderungen, desto älter sollten die Kinder sein (und bereits lesen können). Aufgrund der Größe des Lernroboters empfehlen wir Einzelarbeit bis zu einer maximalen Größe einer Kleingruppe, je nach Projekt und Schwierigkeitslevel.

Beeindruckend am Ozobot ist die Möglichkeit, durch Farblinien anzugeben wo er hinfahren oder was er machen soll. Strecken erfinden, den richtigen Weg im Labyrinth finden etc. sind einfache und erste „Programmierversuche“ durch Farb-Codes. Die App ist aufgrund des Aufbaus, der englischen Sprache und der laufenden Verknüpfung zum Online-Shop für Kinder nur unter Aufsicht geeignet. In der alltäglichen Verwendung von zobot ist sie nur peripher notwendig (z.B. als Fernsteuerung). Die Programmieroberfläche Ozoblockly ist in fünf Schwierigkeitsstufen nutzbar. Die Oberfläche ist jedoch englisch und dadurch leider praktisch unbrauchbar für jüngere SchülerInnen.

Die ausführlichen Testergebnisse zum Ozobot Evo-Roboter sind im Praxis-Bereich zu finden.



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