Lernvideos selbst erstellen: So geht’s

Selbst erstellte Lernvideos können für SchülerInnen in Zeiten von Homeschooling eine nützliche Unterstützung sein.

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Sich Wissen mithilfe von Videos anzueignen ist heutzutage längst alltäglich geworden. Auf YouTube finden sich unzählige Beispiele dafür: Seien es Fitnessvideos, Kochanleitungen oder technische Anleitungen. Videos können daher auch im Bildungskontext bestens genutzt werden.

Tipps für das eigene Lernvideo

Um selbst ein Lernvideo zu produzieren, bedarf es keiner besonderen technischen Ausstattung – im Grunde genügt bereits ein Smartphone bzw. ein Computer. Je nachdem welcher Inhalt vermittelt werden soll, können unterschiedliche Techniken der Videogestaltung zum Einsatz kommen (drei davon stellen wir Ihnen weiter unten vor). Generell wird für Lernvideos eine Länge von ungefähr 2 bis 5 Minuten empfohlen. Das Lernziel und das Thema, das vermittelt wird, sollte dabei klar im Vordergrund stehen. Beim gesprochenen Text empfiehlt sich eine einfache, verständliche Sprache, auf Schachtelsätze sollte besser verzichtet werden. Wichtiges oder Komplexes darf gerne betont oder auch wiederholt werden. So kann ein Fachbegriff z.B. definiert werden, dann durch ein Beispiel erklärt und in einer abschließenden Zusammenfassung noch einmal genannt werden. Bei der Bebilderung sollte auf die sogenannte Text-Bild-Schere geachtet werden, also darauf, dass die Bilder die Erklärungen bzw. den Text möglichst gut und verständlich veranschaulichen. Außerdem gilt das Prinzip "weniger ist mehr": Lieber weniger, gut gewählte Bilder, als zu viele Illustrationen auf einmal. Dabei sollte auch bedacht werden, dass alle Videoinhalte auch auf Smartphone-Displays noch gut erkennbar sein sollten. Ein Konzept, Storyboard oder Drehbuch kann dazu mitunter sehr hilfreich sein. Lernvideos dürfen übrigens gerne auch unterhaltsam sein, doch der Unterhaltungsfaktor sollte nicht vom eigentlichen Inhalt ablenken. 

Bevor mit einer Videoproduktion gestartet wird, sollte überlegt werden, ob das Video im Anschluss geschnitten werden oder in einem Stück aufgenommen werden soll. Um ein Video in einem Stück aufzunehmen, ist vorab vermutlich mehr Übung notwendig, da ohne Schnitt keine Fehler rausgeschnitten werden können. Ein anschließender Videoschnitt ermöglicht zwar Korrektur von Fehlern und Versprechern, bedeutet aber auch einen deutlich höheren Zeitaufwand. (Als kostenloses Videoschnittprogramm empfiehlt sich z.B. OpenShot.) Je nachdem wie das Video später genutzt bzw. veröffentlicht werden soll, sollte auch das Urheberrecht der verwendeten Bilder, Musikstücke oder Grafiken bedacht werden. (Es empfiehlt sich auf Material unter Creative Commons-Lizenzen o.ä. zu setzen, z.B. Bilder von Pixabay.)

Der "gefilmte Unterricht"

Eine vergleichsweise einfache Möglichkeit eines Lernvideos ist es, sich selbst beim klassischen Unterrichten zu filmen – jedoch von zuhause aus und in etwas reduzierter und weniger interaktiver Form. Dazu kann die Kamera bzw. das Smartphone auf einem Stativ (oder einem Stativ-ähnlichen Aufbau) befestigt werden, so dass man sich selbst beim Erklären, Schreiben und Zeichnen an einer Tafel filmen kann. Alternativ kann man auch einfach ein Blatt Papier filmen, auf dem man schreibt, zeichnet und anhand dessen erklärt. Beleuchtung, Tonqualität und ruhige Kamerahaltung sollten in jedem Fall beachtet werden, damit technische Störfaktoren nicht vom eigentlichen Inhalt ablenken.

Der Screencast

Wenn z.B. die Handhabung eines Computerprogramms erklärt werden soll oder auch wenn eine Präsentationsdatei als Ausgangsmaterial dient, empfiehlt sich ein Screencast, also eine Aufzeichnung des Geschehens am Computerbildschirm. Um einen Screencast aufzunehmen, gibt es zahlreiche kostenlose Tools und Möglichkeiten. So hat z.B. Microsoft Powerpoint eine implementierte Funktion zur Bildschirmaufzeichnung (Einfügen - Bildschirmaufzeichnung). Auch das Webtool Opencast ermöglicht kostenfrei und ohne Registrierung eine Aufzeichnung des Bildschirms. Wichtig ist es, dabei stets das Tempo zu beachten. Cursor-Bewegungen sollten nicht zu schnell sein, so dass die ZuseherInnen das Geschehen noch gut verfolgen können. Zu langsames Voranschreiten könnte jedoch schnell langweilen. Ein guter Tipp ist auch, auf Schaltflächen kurz zu verweilen, bevor man sie anklickt, so dass die ZuseherInnen besser folgen können.

Das Legevideo

Auch mit einem Legevideo können Lehrinhalte erklärt werden. Bei einem Legevideo werden ausgeschnittene Figuren, Bilder oder Symbole auf einen Hintergrund gelegt, bewegt und dadurch animiert. Das Bewegen bzw. der Szenenwechsel geschieht meist indem händisch alle Bilder weggeschoben und neue aufgelegt werden. Die gesprochene Erklärung sollte dabei von den ausgeschnittenen Bildern, Figuren oder Symbolen möglichst gut veranschaulicht werden, die Bild-Text-Schere ist hier besonders zu beachten. Die benötigten Bilder können selbst gezeichnet werden, alternativ empfehlen sich Quellen, die mit Creative Commons-Lizenzen o.ä. arbeiten, z.B. Pixabay



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