MINT & Medienbildung: Eine Schule schaut in die Zukunft

In der Volksschule Prandaugasse wurde zum Ateliertag, dem “Future Day”, geladen. Einen ganzen Tag lang stand die Schule im Zeichen der MINT-Fächer.

Berichte & Reportagen Reportage
Die Volksschule Prandaugasse widmete ihren Ateliertag in diesem Schuljahr den MINT-Fächern: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Aufgeregt huschen die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Prandaugasse durch das Schulgebäude. „Lass uns zu der Whiteboard-Station gehen!“, sagt eine Drittklässlerin zur anderen, während sie an einer Leseecke vorbeigehen, in der die Großmutter eines Kindes einigen SchülerInnen gerade aus einem spannenden Buch über Feuer vorliest. In der Klasse nebenan wird unterdessen mit Bee-Bots gearbeitet, einen Raum weiter absolvieren acht Kinder ein Quiz mit naturwissenschaftlichen Fragen. An diesem Tag findet kein normaler Unterricht statt – denn heute ist „Future Day“ in der Volksschule Prandaugasse.

„Schon in den Vorjahren hatten wir jedes Jahr einen Lese-Ateliertag“, erklärt eine Lehrerin. An so einem Ateliertag werden im ganzen Schulgebäude verschiedene Stationen angeboten, zwischen denen die Kinder aller Schulstufen frei wählen können. Der gemeinsame Nenner ist das Thema. Während in den Vorjahren stets das Lesen im Mittelpunkt stand, wurden heuer unter dem Motto „Future Day“ die MINT-Fächer in den Vordergrund gerückt (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). 

Doch neben Stationen zu verschiedensten MINT-Teilbereichen, durfte auch der Bezug zum Lesen nicht fehlen: Viele Mütter, Väter, Omas und Opas standen in gemütlichen Leseecken im gesamten Schulgebäude zur Verfügung, um den Kindern vorzulesen. Bei der Planung vorab und auch bei der Durchführung vor Ort wurde die Schule außerdem mit vielen medienpädagogischen Ideen, Materialien und auch mit Equipment vom Wiener Bildungsserver unterstützt. Das DaVinciLab und Projektor.at betreuten ebenfalls eine Station vor Ort.

Naturwissenschaften einmal anders entdecken

Bei der Whiteboard-Station angekommen, sortieren die beiden Drittklässlerinnen nun unter Anleitung einer Lehrerin und einer Mitarbeiterin des Wiener Bildungsservers Müll in die jeweils richtigen Mülltonnen – am Interactive Whiteboard natürlich. In der Station im Nebenraum steht währenddessen Magnetismus am Programm: Viele verschiedene Materialien sind aufgebaut und laden zum Experimentieren und Entdecken ein. Während ein Erstklässler versucht, eine Büroklammer mithilfe eines Magneten aus einem Glas zu befreien ohne sie dabei zu berühren, werden am Nebentisch unterschiedliche Materialien untersucht, um herauszufinden welche magnetisch sind und welche nicht. Auch in anderen Räumen wird derweil zu verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaften gearbeitet: Kreativ, als gemeinsam ein Riesen-Leporello zum Thema Natur gestaltet wird, mit spannenden, physikalischen Versuchen im Werkraum, mit lehrreichen Spielen zum Thema Umwelt oder auch mit allerlei Quizfragen.

Mathematik spielerisch begreifen

Bei einer anderen Station wird mit verschiedenen Logik- und Mathespielen gearbeitet. An mehreren Stationen können geometrische Körper und Flächen mit verschiedensten Lernmaterialien und Spielen entdeckt werden. Bestimmte Flächen müssen z.B. aus zerschnittenen Puzzleteilen aufgelegt oder mit Bausteinen nachgebaut werden. Erst- und Zweitklässler arbeiten auch mit Bee-Bot-Robotern zum Thema Mathematik: Von Zahlenfeldern muss der Bee-Bot zum jeweils passenden Würfelbild und zur geometrischen Form mit der passenden Anzahl an Ecken bewegt werden.

Informatik und Technik hautnah erleben

In der “Pixelwerkstatt” wird unterdessen erklärt, wie ein Computer Bilder in vielen Pixeln darstellt und abspeichert. Mithilfe von Zahlencodes malen die SchülerInnen im Anschluss selbst Pixelbilder. Auch das Programmieren kommt am Future Day nicht zu kurz: Während die Kinder unter Anleitung des Wiener Bildungsservers mit den Dash-Lernrobotern erste Programmiererfahrungen sammeln, können mit dem DaVinciLab Lego WeDo-Rennautos programmiert werden. Einen Stock tiefer kommt die Wien-Matte für Bee- und Blue-Bots zum Einsatz, mit welcher Dritt- und Viertklässler knifflige Programmieraufgaben lösen. Mithilfe neuer Arbeitsblätter des Wiener Bildungsservers wird auch „offline“ programmiert: Auf einem Raster am Arbeitsblatt ist ein Roboter und dessen Ziel eingezeichnet, zu dem ihm die Kinder mittels Programmbefehlen hinsteuern sollen. Sogar im Turnsaal steht Coding am Programm: Die Kinder werden zu Robotern und Programmierern und müssen sich gegenseitig durch einen Parcours von einem Turnsaal-Ende zum anderen hinsteuern – jedoch nur mit drei möglichen Befehlen.

Nach vier Unterrichtseinheiten endet der Future Day schließlich und die Kinder sammeln sich wieder in ihren Klassen, wo die spannenden Erlebnisse des heutigen Tages nun gemeinsam reflektiert werden. Die Eltern und Großeltern in den Leseecken packen zusammen, der Turnsaal-Parcours wird abgebaut. Direktorin Regina Neumaier ist überaus zufrieden und dankt dem LehrerInnen-Team, den Verwandten der SchülerInnen und den Teams von Wiener Bildungsserver, DaVinciLab und Projektor.at für die Mithilfe: “Es war ein wirklich toller Tag für die Kinder!”.


Unterstützung durch den Wiener Bildungsserver:

Sie planen einen medienpädagogischen Projekttag in Ihrer Schule oder in Ihrer Klasse und suchen noch nach Unterstützung bei Ideen, Materialien oder Equipment? Das Pädagogik-Team des Wiener Bildungsservers steht Ihnen gerne mit medienpädagogischen Praxis-Ideen und Arbeitsmaterialien oder auch mit Equipment-Verleih und einem Briefing der LehrerInnen zur Seite. Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Durchführung des Projekts vor Ort an Ihrer Schule. Das Angebot richtet sich an Lehrende bzw. SchulleiterInnen von Wiener APS. Für die Schulen entstehen keine Kosten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte via E-Mail an paedagogik(at)bildungsserver.wien. Mehr Infos auch unter Workshops/Unterstützung bei Projekten.



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