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“Wo ist Goldi?” besteht aus insgesamt 5 Kapiteln zu unterschiedlichen Themen rund um einen verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien. Jedes Kapitel ist sehr interaktiv aufgebaut und bietet eine spielerische Wissensvermittlung durch fiktive Gespräche mit Mitschüler:innen und kleinen Aufgaben. Zum Beispiel können die Spieler:innen die Glaubwürdigkeit einer E-Mail beurteilen oder eine Lehrperson finden, welche Informationen zum Recht am eigenen Bild hat. Durch die Vielfalt der Aufgaben werden Nutzer:innen auf unterschiedliche Weise angesprochen, was die Motivation für den Spielprozess erhöhen kann. 

Während des Spiels erhält man Unterstützung durch Webby den Roboter, welcher mit Tipps und Tricks zur Seite steht. Zusätzliche Hinweise erhalten die Nutzer:innen durch eine integrierte Chat-Plattform, über die sie mit anderen fiktiven Spielcharakteren kommunizieren können.

Die Handhabung der Lern-App ist recht selbsterklärend und basiert auf einem Point-and-Click-Mechanismus. Allerdings ist die Bewegungsfreiheit der Charaktere auf vordefinierte Punkte beschränkt, was bedeutet, dass Spieler:innen nicht einen kompletten Weg auf einmal zurücklegen können. Stattdessen müssen sie sich von einer vorgegebenen Zwischenstation zur nächsten bewegen. Diese Einschränkung der Reichweite kann für einige Spieler:innen als etwas umständlich empfunden werden.

“Wo ist Goldi?” kann in Einzelarbeit genutzt werden. Jedoch bietet sich vor allem für Schüler:innen der Primarstufe die Sozialform Partner:innenarbeit an. Besonders für die manchmal kniffligen Quizfragen kann auch eine Gruppenarbeit sinnvoll sein. Wichtig ist, dass die Lehrkraft für Fragen verfügbar ist und sich mit den Inhalten vorab auseinandersetzt, um den Schüler:innen eine bestmögliche Unterstützung bieten zu können.

Die Texte des Lernspiels sind für die intendierte Altersgruppe verständlich und angemessen formuliert. Auch weitere textbasierte Inhalte, wie Infoplakate oder Chat-Nachrichten beinhalten kurze und informative Mitteilungen für die Altersgruppe. Bei mangelnder Lesekompetenz können verschriftliche Inhalte auch angehört werden. Die Spieloberfläche erinnert an eine echte Schule und ist aufgrund der Details, wie Raumbeschriftungen oder Klassenfotos, sehr ansprechend und realitätsnah gestaltet. 

“Wo ist Goldi” eignet sich gut für den Einsatz im Unterricht, um Themen rund um eine sichere Internetnutzung kritisch zu beleuchten. Das Lernspiel kann je nach Lesekompetenz und präferierter Sozialform in Einzel-, Gruppen- oder Partner:innenarbeit genutzt werden. 

Grundsätzlich können alle Kapitel von den Schüler:innen durchgespielt werden. Dies benötigt jedoch vergleichsweise viel Zeit und würde die Länge einer Unterrichtseinheit klar überschreiten. Die einzelnen Kapitel im Lernspiel bauen jedoch nicht aufeinander auf und können daher auch unter den Schüler:innen oder Kleingruppen aufgeteilt werden. Danach können sich die Lernenden zum Beispiel in Form von Expert:innengruppen über die jeweiligen Inhalte informieren. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass sich die Dauer einer Spielsitzung individuell unterscheiden kann. Unter Einbeziehung der notwendigen Vor- und Nachbesprechungen sollte daher mindestens eine Unterrichtseinheit pro Kapitel eingerechnet werden. 

“Wo ist Goldi?” kann als Themeneinstieg oder zur Wissensvertiefung genutzt werden. In beiden Fällen ist es wichtig, die Inhalte nachzubesprechen, um eine nachhaltige Sicherung der gelernten Informationen zu garantieren. Vor allem mit Inhalten, wie Fake News oder Cybermobbing, mit welchen Schüler:innen auch im realen Leben konfrontiert sein könnten, sollte sensibel umgegangen werden, indem diese Themen kritisch hinterfragt und detailliert besprochen werden. Als Impuls eignen sich die Anwendungsszenarien im pädagogischen Begleitmaterial. Alternativ zu den Kapiteln können auch die Minigames gespielt werden. Diese sind mit einer angelegten Dauer von 5-10 Minuten deutlich kürzer und beinhalten sehr komprimierte Aufgaben rund um das Thema Sicherheit im Internet. Auch die Inhalte der Minigames sollten nachbesprochen werden.

Da das Spiel relativ selbsterklärend ist, kann es von den Schüler:innen auch gut zuhause gespielt werden. Jedoch sollte aufgrund der zeitlichen Länge nicht das ganze Lernspiel genutzt werden. Alternativ kann die Lehrkraft den Schüler:innen einzelne Kapitel als Hausaufgabe zuordnen. In der darauffolgenden Stunde sollten die Inhalte besprochen, reflektiert und eventuell mit zusätzlichem Arbeitsmaterial gefestigt werden. Es ist natürlich auch möglich, den Schüler:innen vorzugeben, das Spiel nur kurz zu nutzen, um sich einen Überblick zu verschaffen und die einzelnen Module von “Wo ist Goldi?” dann in der darauffolgenden Unterrichtsstunde intensiver durchzunehmen.

Das Lernspiel kann kostenfrei im App Store (Android, iOS) erworben werden. Es ist keine Installation oder Registrierung notwendig. “Wo ist Goldi?” kann auf dem Smartphone oder Tablet genutzt werden.

Um das Lernspiel zu nutzen, müssen sich die Schüler:innen nicht registrieren und daher auch keinen persönlichen Namen oder eine private E-Mail-Adresse preisgeben. Die Hersteller:innen versichern einen hohen Datenschutz und geben an, dass keine personenbezogenen Daten der Nutzer:innen erhoben oder verarbeitet werden. Mehr zum Datenschutz kann hier nachgelesen werden.

Das Lernspiel kann auf Deutsch genutzt werden. Für alle Texte innerhalb des Spiels besteht die Möglichkeit, diese zu lesen oder anzuhören, weshalb nicht zwingend eine Lesekompetenz notwendig ist. Die Texte können auch gleichzeitig gelesen und angehört werden, was verschiedene Sinne der Schüler:innen anspricht und es ihnen ermöglicht, ihr Lesevermögen durch Unterstützung des auditiven Inputs zu stärken. Die Nutzer:innen haben die Möglichkeit, “Wo ist Goldi?” ohne zeitliche Begrenzung für die einzelnen Aufgaben zu spielen. Auch die Handhabung ist altersgerecht, kann jedoch vor allem für Kinder, die bereits viele Videospiele spielen, etwas monoton wirken. Das Lernspiel ist ohne Internetverbindung nutzbar.