Lichtmalerei

Bilder zum Leuchten bringen
Elementarstufe
Primarstufe
Sekundarstufe I
Naturwissenschaften
Werkerziehung & bildnerisches Gestalten

Kompetenzen der Digitalen Grundbildung

  • Handeln

Kerngebiete

  • Mediengestaltung
  • Informations-, Daten- und Medienkompetenz

Ressourcen

  • Tablet, Smartphone oder Spiegelreflexkamera
  • App Lightpainting von WOW Stuff (iOs, Android
  • Verschiedene Lichtquellen 
  • Ein Raum, der abgedunkelt werden kann
  • Optional ein dunkler Hintergrund 
  • Optional ein Stativ

Einführung

Lichtmalerei, oder auch Lightpainting genannt, ist eine Technik, bei der mit Lichtquellen im Dunkeln experimentiert und gezeichnet wird. Die mit starken Lichtern gemachten Bewegungsabläufe werden mit einer Spiegelreflexkamera oder mittels einer App (Light Painting von WOW Stuff) fotografisch festgehalten, dadurch sieht es aus, als ob man mit der Lichtquelle gezeichnet hätte. Lightpainting bietet die Möglichkeit, sich intensiv mit der Technik der Kamera und der App auseinanderzusetzen und kreative Bilder zu gestalten. Die verschiedenen Module, die weiter unten angeführt werden, können fachübergreifend, als fortlaufendes Projekt oder einzeln durchgeführt werden. 

Videoerklärung
Als Einstieg sollte den Schüler:innen näher gebracht werden, wie Lightpainting funktioniert und welche Materialien und Einstellungen es dafür benötigt. Um zu verstehen, wie Lightpainting funktioniert, eignet sich eine Einführung mit dem Erklärvideo von der Sendung mit der Maus sehr gut. Wichtig ist, dass sich die Projektleiter:in oder die Lehrkraft vorab mit der Technik der Kamera oder der App auseinandersetzt und die Schüler:innen gut im Prozess begleiten und aufklären kann. 

Reflexion und Diskussion 
Plenum

Nach dem Film kann im Plenum anhand verschiedener Fragen gemeinsam reflektiert und diskutiert werden: 

  • Wie glaubt ihr, dass Lightpainting funktioniert? - Hinweis: Die Funktion einer Blende kann durch ein einfaches Beispiel erklärt werden. Siehe dazu mehr unter Sachinformation.
  • Was ist euch besonders aufgefallen?
  • Wie muss die Kamera positioniert werden? 
  • Was würden wir alles für die Umsetzung benötigen?

Experimentierphase
Kleingruppe

Die Schüler:innen werden nach der Reflexionsrunde in Gruppen aufgeteilt und bekommen die Aufgabe, sich gemeinsam zu überlegen, was sie gerne zeichnen würden.

  • Damit die Schüler:innen ein Verständnis für die Funktion der Belichtungszeit bekommen, kann folgende Übung durchgeführt werden. Die Schüler:innen versuchen während einer gewissen Zeit ihre Ideen auf das Papier zu bringen. Dabei wird die Zeit gestoppt (beispielsweise 5, 10, 15 oder auch 30 Sekunden). Die Schüler:innen bekommen ein Gefühl dafür, wie schnell oder langsam sie zeichnen müssen, um das gewünschte Bild zeichnen zu können. Die Bilder können im Nachhinein miteinander verglichen werden. 
  • Als weitere Vorübung für das Zeichnen mit der App können die Schüler:innen versuchen, ein Bild mit verdeckten Augen zu zeichnen, damit sie ein Gefühl für ihre Bewegungsabläufe bekommen.
  • Um die Funktion der Blende zu verstehen, kann folgende Übung durchgeführt werden: Die Schüler:innen setzen sich gegenüber. Eine Person schließt und öffnet die Augen. Die andere Person beobachtet, wie sich die Pupille des Auges zusammenzieht. Hinweis: Weitere Infos dazu sind unter den Sachinformationen zu finden.  

Zum Abschluss bekommen die Schüler:innen die Aufgabe, von zuhause verschiedene Lichtquellen in den Unterricht mitzubringen (bspw. eine Taschenlampe, Leuchtstäbe, Lichterkette usw.).

Die Betrachtung der gemachten Bilder und eine gemeinsame Reflexion ist auch nach allen Modulen eine gute Möglichkeit. Dabei entstehen weitere Ideen. Einige Reflexionsfragen sind weiter unten zu finden. 


Modul A: Experimentierphase und Impulssetzung

Gruppenarbeit

Bei dieser Aktivität werden die mitgebrachten Lichtquellen wie beispielsweise Taschenlampen, LED-Lichterketten, Stirnlampen, LED-Kerzen usw. verwendet. Dafür wird ein Raum benötigt, der etwas abgedunkelt werden kann. Von Vorteil wäre auch die Begleitung einer Lehrkraft für die Einstellungen und Erklärung der Belichtungszeit. Zu Beginn werden unter den Schüler:innen Rollen verteilt, wie zum Beispiel: für die Bedienung der Kamera, für das Zeichnen mit den Lichtern, für das Überlegen von Ideen usw.. Die Schüler:innen tauschen immer wieder ihre Rollen, damit sich jede:r im Projekt erproben kann. 

Die Schüler:innen bekommen die Möglichkeit, mit den verschiedenen Lichtquellen, die sie mitgebracht haben, zu experimentieren. Dabei entstehen womöglich Bilder aus Schwüngen, Strichen, Kreisen, Zeichen, Mustern usw. Auch wird jede Lichtquelle auf dem Bild anders aussehen, dicker, dünner, heller, dunkler usw. 

Danach können weitere Impulse gesetzt werden, wie zum Beispiel: 

  • Den Schüler:innen die Aufgabe geben, die Belichtungszeit und die Blende mit unterschiedlichen Einstellungen zu verwenden. Die Bilder können danach verglichen werden.
  • Schreiben von Namen, Wörtern oder Zahlen (Spiegelverkehrt).
  • Schreiben von Symbolen wie Kreisen, Rechtecken usw. 
  • Eine andere Person oder Materialien wie Stühle usw. mit dem Licht umranden.

Wichtig ist, dass die Bilder nach Fertigstellung gemeinsam betrachtet werden, damit die Schüler:innen verstehen, wo genau die Lichter zu sehen sind und wie ihre Bewegungen mit den Lichtern auf dem Bild zusammenhängen.


Modul B: Eigene Lichtquellen bauen

Großgruppe

Diese Aktivität bietet sich beispielsweise für den Werkunterricht gut an. Nachdem die Schüler:innen bereits die Erfahrung gemacht haben, dass jedes Bild und jede Lichtquelle anders aussieht, bietet sich hier die Möglichkeit an, kreativ zu werden und noch weitere Lichtquellen selbst zu bauen. Die gebauten Lichtquellen werden dann weiterhin zum Experimentieren verwendet. Ideen zum Bauen von Lichtquellen wären beispielsweise: 

  • Um die Taschenlampe kann eine Packpapierrolle oder ein buntes Transparentpapier geklebt werden, dabei entsteht ein langer und dicker Lichtstrahl
  • Verschiedenfarbiges Lametta kann von oben beleuchtet oder mit Lichterketten beklebt werden - Das Lametta glitzert und leuchtet dann im Dunkeln. 
  • Verschiedene Flaschen können beleuchtet werden, indem eine Lichterkette in die Flasche gelegt wird. 
  • Um einen Ball, einen Würfel oder einen Reifen kann eine Lichterkette gewickelt werden. 

Die Schüler:innen können dann wie bei Modul A mit ihren selbst gebastelten Lichtquellen experimentieren und die Bilder dann wieder vergleichen. 

 


Reflexion

Eine ausführliche Reflexion der Projekte kann mit den Schüler:innen auch nach jedem Modul durchgeführt werden. Zur Betrachtung der Bilder helfen mehrere Fragen, wie beispielsweise: 

  • Wie ist es euch bei der Aktivität gegangen? Was ist euch leicht oder schwer gefallen? 
  • Ist das Bild entstanden, was ihr euch erwartet habt? Was ist auf den Bildern zu sehen? Was hat euch am besten gefallen?
  • Mit welchen Lichtquellen ist euch Lightpainting am leichtesten gefallen?  
  • Wie habt ihr die Blende und die Belichtungszeit eingestellt, damit diese Bilder entstanden sind?
  • Was würdet ihr beim nächsten Mal anders machen?

Weiterführende Ideen

Wurde schon viel mit den Lichtern und der Kamera oder der App experimentiert, können noch weitere Aktivitäten durchgeführt werden, wie beispielsweise:

Inszenierung einer Bildgeschichte: Die gemachten Bilder können in der Stop Motion App oder in Open-Shot aneinandergereiht werden. Mit diesen Tools können die Bilder bearbeitet werden, beispielsweise durch Verändern der Größe, Einfügen von Sprechblasen, Audioaufnahmen oder Tönen, sowie Musik. 

Die gemachten Bilder können zum Abschluss ausgedruckt, in der Klasse präsentiert oder für unterschiedliche Aktivitäten verwendet werden, wie zum Beispiel zur Erstellung von Plakaten, Collagen, für den Elternabend, für das Sommerfest, für Weihnachtskarten oder Mutter- und Vatertagskarten usw.). 


Sachinformationen

Allgemeines: 
Anhand eines einfachen Beispiels kann den Schüler:innen das Prinzip der Blende erklärt werden: Die Blende ist wie ein Auge und kann mit einer Pupille verglichen werden. Je nachdem wie viel Licht in das Auge kommt, desto größer oder kleiner wird die Pupille. Durch die Vergrößerung oder Verkleinerung der Blende wird bestimmt, wie viel Licht auf den Sensor der Kamera eindringen kann. Ist die Blende weit geöffnet, dringt viel Licht hinein, was grundsätzlich zum Fotografieren im Dunkeln wichtig ist, damit man viele Lichteindrücke auf dem Foto aufnehmen kann. Bei Lichtmalerei hingegen funktioniert dies auf umgekehrte Weise. Die Blende muss möglichst verengt sein, damit nur die (starken) Lichtquellen, mit denen die Schüler:innen experimentieren, bei langer Belichtungszeit von der Kamera aufgenommen werden. 

Tipp: Anleitung für die Kamera
Die Blende sollte auf ca.16 (f/16) und die Belichtungszeit zwischen 15-30 Sekunden eingestellt werden. Mit einer höheren Blendenzahl (ca.16), ist die Blende verengter und es dringt wenig Licht ein. Viele Digitalkameras sind leider noch kaum mit diesen Einstellungen ausgestattet, darum ist eine Spiegelreflexkamera erforderlich.