Legetrickvideos selbst erstellen
Kompetenzen der Digitalen Grundbildung
- Handeln
Ressourcen
- Ein Videoaufnahmegerät
- Icons oder Bilder zum Ausschneiden
- Aufbau für das Videoaufnahmegerät (Kamera, Tablet, Smartphone,...)
- optional ein Schnittprogramm
Kontext
Menschen können sich Inhalte besser einprägen, wenn sie selbst erklären sollen, worum es eigentlich geht. In Erklärvideos soll genau das geschafft werden: Inhalte sollen kurz, prägnant und möglichst einfach dargestellt werden. Oft arbeiten Erklärvideos mit einfachen Computergrafiken, wie etwa dieser Film über das Ende der Dinosaurier auf dem Youtube-Kanal SRF Kids. Solche Erklärfilme können gut im Unterricht genutzt, aber auch selbst erstellt werden.
Für Einsteiger:innen eignet sich ein Video im Stil der Legetricktechnik ganz besonders. Dabei werden erwähnte Punkte oder Themenblöcke mit einem Bild untermalt.
Vorbereitung
Je nach gewähltem Thema können passende Icons, Grafiken oder auch Fotos bereits ausgedruckt zur Verfügung gestellt werden. Wenn mehr Zeit zur Verfügung steht, können die Schüler:innen zu Beginn des Projektes auch selbst mit der Suche nach Bildmaterial beauftragt werden oder dieses selbst zeichnen.
Je nach Sozialform werden unterschiedlich viele Aufnahmegeräte benötigt. Im Optimalfall sind es Tablets mit Aufnahmefunktion und die passende Software wie zum Beispiel die vorinstallierte Videofunktion oder eine App wie etwa Stop Motion Studio. Auch Smartphones, Webcams oder Digitalkameras können genutzt werden.
Da ein Legetrickfilm meist aus Einzelbildern zusammengesetzt ist, müssen die Aufnahmegeräte auf einem Stativ fixiert werden, um immer den gleichen Blickwinkel zu garantieren. Sollte kein Stativ zur Verfügung stehen, zeigen wir in unserem YouTube Video zum Thema eine einfache Auflage für Legetrick mit einem Tablet.
Einstieg
INPUT | Legetrick-Beispiel
Plenum
Die Lehrperson erklärt kurz, das jeder Film aus Einzelbildern aufgebaut ist, die schnell hintereinander gezeigt werden und so die Illusion der Bewegung erzeugen. Daher kann man auch selbst einzelne Bilder aufnehmen und daraus einen Film zusammenstellen. Zur Illustration zeigt die Lehrperson ein Beispiel für ein Legetrick-Erklärvideo, etwa diesen Film über das Thema Datenschutz.
Durchführung
DISKUSSION | Themen auswählen und Drehbuch erstellen
Plenum/Kleingruppe
Die Videos werden in Kleingruppen von 2 bis 4 Schüler:innen produziert. Die Themenauswahl und -verteilung wird zuvor im Plenum besprochen.
Wie bei jedem Video sollte vor dem Erstellen des Videos ein Drehbuch festgelegt werden. Für ein erstes Video empfiehlt es sich, einen Rahmen vorzugeben. Sonst besteht die Gefahr, dass sehr viel Zeit in der Themenfindung verloren geht. Es kann aber auch ein genaues Thema oder eine beschränkte Themenauswahl vorgegeben werden (wie zum Beispiel die Photosynthese oder eine historisches Phänomen).
Der Text zum Video soll möglichst einfach gehalten sein. Kurze und einfache Sätze erleichtern es, passende Bilder zu finden.
RECHERCHE | Bildauswahl beziehungsweise Bildgestaltung
Kleingruppe
Danach werden zu den einzelnen Ablaufpunkten die Bilder gestaltet oder gesucht und ausgedruckt.
Auf Pixabay sind frei lizenzierte Bilder zu finden. Kostenlos verwendbare Icons gibt es auf iconmonstr oder flaticon. Auch wenn es sich um eine Schulaktivität handelt, ist es wichtig, auf Nutzungsrechte hinzuweisen und im Zweifel nur Bilder zu verwenden, die passend lizenziert sind. In vielen Fällen, z.B. bei Creative Commons Bildern, muss die Lizenz im Abspann bzw. bei YouTube in der Videobeschreibung genannt werden. Weitere Infos dazu haben wir im Wissensbereich für Sie gesammelt.
Es ist auch möglich, dass die Schüler:innen eigene Bilder verwenden - also selbst zeichnen und ausschneiden. Die Gestaltung eigener Grafiken mit einem Bildbearbeitungsprogramm kann ein Zusatzprojekt sein.
PRAXIS | Aufnahme der Videos
Kleingruppe
Es kann nun entweder als One Shot mit der Videokamera aufgenommen werden oder als Stop Motion. Bei der One Shot Version werden die passenden Bilder während der Aufnahme ins Bild geschoben. Die Hände sind dabei sichtbar. Der Text wird dazu gesprochen oder nachträglich mit einem Schnittprogramm eingefügt. Bei der Stop Motion Variante werden die passenden Bilder eines nach dem anderen hingelegt, bzw. an eine andere Stelle verschoben, und danach ein Foto geschossen.
Bezüglich der Belichtung kann künstliches Licht zu einer gleichmäßigeren Ausleuchtung führen, allerdings kann es auch ein Bildrauschen auslösen, das mit Einstellungen in der Verschlussdauer zu beheben ist. Um ein solches Rauschen auszuschließen, empfiehlt es sich, die Schatten zu akzeptieren und mit natürlichem Licht zu arbeiten.
Sowohl One Shot Methode als auch Stop Motion haben Vor- und Nachteile. Nimmt man als Video auf, kann der Ton gleich aufgezeichnet werden, und damit ist das Video im Grunde sofort verwendbar. Allerdings wird es im Klassenraum sehr laut sein - was die Soundqualität beeinflusst. Meistens muss ein One-Shot-Video noch in einem Schnittprogramm nachbearbeitet werden.
Die Stop Motion Variante ist wegen der vielen Einzelfotos zeitaufwendiger, und der Ton muss danach eingesprochen werden. Allerdings kann man sich auf den Ton konzentrieren und dafür einen stilleren Moment abwarten oder in einen eigenen Raum gehen.
REFLEXION
Plenum
Im Anschluss werden die Projekte in der Gesamtgruppe gesichtet und diskutiert. Dabei können etwa folgende Leitfragen herangezogen werden:
- Wie ist die Vorbereitung abgelaufen, etwa die Gestaltung des Drehbuchs und die Auswahl der Grafiken?
- Wie hat die gewählte Aufnahmetechnik (One Shot oder Stop Motion) funktioniert?
- Wurde das gewählte Thema für die übrigen Klassenmitglieder schlüssig dargestellt?
Weiterführende Ideen
Im Rahmen eines größeren Projekts könnten Links die zu den Videos führen als QR Codes ausgedruckt werden und in der Schule verteilt werden um sie einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen.
Weiterführende Links
- Das Video zum Making of des WiBS Legevideos finden Sie auf YouTube.
- Wir haben die Icons von iconmonstr verwendet. Diese sind auch kommerziell frei verwendbar.
- Kostenlose Open Source Schnittprogramme sind zum Beispiel Shotcut und Openshot. Für Stop Motion Aufnahmen eignet sich die Gratisversion von Stop Motion Studio. Die Bezahlversion um ca. 6€ bietet noch einige Zusatzfunktionen wie etwa Greenscreen-Einsatz.