Sprichwörter und Gedichte vertonen
Kompetenzen der Digitalen Grundbildung
- Orientierung
- Handeln
Kerngebiete
Ressourcen
- Aufnahme- und Abspielgerät: Smartphone, Audio-Recorder oder Computer
- Tafel bzw. Flipchart
- Wenn die Aufnahme weiter verwendet werden soll: Computer mit Audio-Schnittprogramm, z.B. Audacity.
Einführung:
Schülerinnen und Schüler besprechen im Plenum, welche Sprichwörter und Redensarten sie kennen. Lernende mit anderen Erstsprachen als Deutsch sind eingeladen, Sprichwörter aus ihrer Sprache zu präsentieren. Es kann auch eine Auswahl an Sprichwörtern oder kurzen Gedichten vorgegeben werden.
Die Bedeutung einiger Sprichwörter wird diskutiert und eines oder mehrere ausgewählt, deren Aussage den Lernenden am besten gefällt. Die ausgewählten Sprichwörter sollen nun gemeinsam in ein möglichst originelles und spannendes Gedicht verwandelt werden, das dann aufgenommen und angehört wird.
Durchführung:
Das Aufnahmegerät wird getestet.
Es können Musikinstrumente und Materialien zur Geräuscherzeugung zur Verfügung gestellt werden.
Beispiel: "Alles neu macht der Mai."
Welche Möglichkeiten gibt es, dieses Sprichwort zu vertonen? Dabei sollte auch die Bedeutung des Sprichwortes mitgedacht werden, und wie diese Bedeutung in der Darbietung verdeutlicht und verstärkt werden kann. Die Ideen werden gesammelt und auf einer Tafel oder einem Flipchart festgehalten.
Einige Möglichkeiten:
- Einen Rhythmus dazu klopfen
- Mehrmals wiederholen, Geschwindigkeit und Lautstärke variieren
- Einzelne Worte herausgreifen und im Hintergrund wiederholen: „allesallesallesalles ….. neu!“
- Mit Geräuschen untermalen: Windesrauschen, Vogelgezwitscher ...
- Verteilte Rollen: ein Teil der Klasse spricht die erste Hälfte, die übrigen die zweite Hälfte des Satzes
- "Sprichwort-Battle:" ein Teil der Klasse spricht das Sprichwort oder Zitat, die übrigen widersprechen
- Stimmung: Die fröhliche (oder traurige?) Aussage des Sprichwortes soll auch in der Darbietung hörbar sein
- Als Kanon vortragen
- Einen Rap daraus machen
- Das Sprichwort wird durch Beispielsätze oder -worte umrahmt, was der Mai neu macht
Die Lernenden kommen sicher auf viele weitere Ideen, die auch kombiniert werden können.
Die verschiedenen Varianten werden ausprobiert und dann - je nach Motivation und zur Verfügung stehender Zeit - eine oder mehrere ausgewählt, geprobt, aufgenommen und gemeinsam angehört.
Reflexion:
Plenum
Im Anschluss wird über die Bedeutung von Sprichwörtern diskutiert. Welche sind veraltet, welche heute noch brauchbar? Welche haben problematische Aussagen? Welche Sprichwörter aus anderen Sprachen und Ländern sind bekannt? Was bewirkt die Verknüpfung eines Satzes mit Rhythmus, Bewegung oder Geräuschen? Warum reimen sich so viele Sprichwörter?
Weiterführende Ideen
- Die Methode ist geeignet zur Vertonung von kurzen Gedichten, Zitaten, Nonsens-Sätzen und Wortkombinationen oder der Auseinandersetzung mit Merkversen, etwa zur Grammatik.
- Auch ein Auszug aus einem Chat kann vertont werden; vor allem für ältere Schülerinnen und Schüler kann das spannend sein und dem Medium Chat eine ganz neue Ebene hinzufügen.
- Die Aufnahme kann im Anschluss mit passenden Fotos und Zeichnungen zu einem Video zusammengesetzt werden.
Sachinformationen
- Das Mikrofon eines Smartphones ist für die Aufnahme von gesprochenem Wort aus nächster Nähe gedacht. Umgebungsgeräusche sollen im Normalbetrieb möglichst ausgefiltert werden. Das ist zu bedenken, wenn Geräusche aufgenommen werden sollen. Unter Umständen lassen sich bessere Ergebnisse erzielen, wenn das Gerät auf "Lautsprecher" geschaltet ist.
- Für die Aufnahme am Smartphone eignet sich am besten eine App, die den Eingangspegel anzeigt. So kann während der Aufnahme geprüft werden, ob diese zu leise oder zu laut (übersteuert) ist. Empfehlenswert sind die kostenlosen und werbefreien Apps von Auphonic für Android oder iPhone.
Weiterführende Links
Die Audiobox, ein hochwertiges Aufnahmegerät plus Zubehör, kann beim Wiener Bildungsserver kostenlos entlehnt werden.
Aus der Methodensammlung der Radiobox:
Vertonung von Internet- und Chatkürzeln
Namen, Wortschöpfungen und Anagramme vertonen
Beispiel eines Unterrichtsprojektes: Goethe and Schiller go Hip-Hop