Rotkäppchen rettet den Wolf
Das Rotkäppchen in diesem „Nicht-Märchen“ heißt in Wirklichkeit Anna und ist neun Jahre alt. Ihre rote Kappe – „nicht aus Samt, sondern aus Baumwolle. Made in China“ – hat sie von ihrer Oma, einer betagten Umweltaktivistin, die schon damals bei der Besetzung der Hainburger Au mit dabei war. Ihr rote Augen hat sie vom Weinen und der Wut auf den bösen Wolfgang Wolf, seines Zeichens Bürgermeister von Buchwalden, der auf den Wald- und Wiesenflächen des Ortes ein neues Einkaufszentrum plant, just dort, wo sich neuerdings wieder eine echte Wolfsfamilie angesiedelt hat.
Dass die Welpen des aus Italien zugezogenen Wolfes Margerita, Marinara, Funghi, Hawaii und Quattro Formaggi heißen, verdeutlicht, dass Petra Piuk ihre Geschichte nebst klarer Botschaft und sehr viel Engagement in Sachen Tier- und Umweltschutz auch mit jeder Menge Humor serviert.
Eingestreut werden überdies witzige Elemente wie Steckbriefe der wichtigsten Figuren, ein handschriftlich verfasster Schulaufsatz, ein Wolfs-Quiz und eine Bastelanleitung für Demo-Schilder. Und auch die Illustrationen von Gemma Palacio – vorwiegend in Schwarz, Weiß und Rosa gehalten – bekommen viel Platz und setzen zusätzliche Pointen.