Neuer Film bei "Kino macht Schule": Elements of(f) balance

Gut zu wissen
AT / 2025 / 98 min
Fassungen: Deutsch (OmdU, OmeU)
FSK: ab 0 Jahren
pädagogische Altersempfehlung: 12 Jahre
pädagogisches Begleitmaterial: Link zum Öffnen und Downloaden (20 Seiten)
Anknüpfungspunkte für Schulfächer: Geographie und Sachkunde, Biologie, Politische Bildung, Ethik und Religion, Psychologie und Philosophie
WiBS-Fazit
Im Begleitmaterial zum Film wird eine Altersempfehlung ab 12 Jahren ausgesprochen. Die Auseinandersetzung mit den im Film vorgestellten komplexen Themen und Zusammenhängen erscheint uns jedoch erst in der Sekundarstufe 2 sinnvoll.
Der Film bietet interessante Einblicke in Lösungen einzelner ökologischer Problemstellungen, jedoch keine letztgültigen Antworten. Viele Fragen bleiben offen. Damit regt er zum Nachdenken und zu eigener Recherche an. Im pädagogischen Begleitmaterial sind zahlreiche Vorschläge für die Auseinandersetzung mit den Themen des Films enthalten, sowohl vor, während, als auch nach dem Kinobesuch. Obwohl in der Einleitung zum Schüler:innenmaterial angedeutet, gibt es keine fertigen Arbeitsblätter. Es werden Leitfragen zur Diskussion und zur weiterführenden Recherche vorgestellt, die teilweise die Kenntnis des Films voraussetzen, teilweise auch unabhängig davon funktionieren - insbesondere die Plakatanalyse. Die vorgeschlagenen Methoden reichen von der Gruppendiskussion über die Erstellung von Mindmaps bis zu Interviews mit Vertreter:innen von Umweltorganisationen. In den vertiefenden Aufgaben soll anhand von Zitaten aus dem und über den Film zu großen Themen wie dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur reflektiert werden.
Den Abschluss der Materialsammlung bildet eine Anleitung zur Auseinandersetzung mit dem Medium des Dokumentarfilms an sich. Mit dieser Medienanalyse wäre der Einsatz auch im Fach Digitale Grundbildung denkbar.
Dazu muss allerdings angemerkt werden, dass die hier gezeigte Langform des Dokumentarfilms mit seinen langsamen, poetischen, manchmal behäbigen Bildern schon lange nicht mehr den jugendlichen Sehgewohnheiten entspricht. Diese Tatsache kann allerdings für den Unterricht als Ansporn genutzt werden: Es ergeben sich daraus zwei Ideen für weitere ergänzende Arbeitsaufgaben, eventuell ebenfalls für die Digitale Grundbildung.
Zum einen sammeln und präsentieren die Schüler:innen Kanäle und Videos auf den selbst genutzten Social-Media-Plattformen, wo ähnliche Nachhaltigkeits-Projekte in jugendadäquater Form vorgestellt werden. Dies wäre zugleich ein Beitrag zur Medienbildung: Indem man aktiv positive und optimistische Inhalte aufsucht, spült auch der Algorithmus diese verstärkt in die eigene Timeline, und man lernt so den eigenen Social-Media-Feed zu kuratieren.
Zum zweiten könnten die Jugendlichen über die rein theoretische Auseinandersetzung mit der Thematik hinausgehen und selbst in die Medienproduktion einsteigen. Im eigenen Lebensumfeld werden Möglichkeiten zum nachhaltigen Umgang mit der Natur gefunden und in kurzen Videos festgehalten. Dabei erweist sich die vorangegangene Auseinandersetzung mit dem Medium Dokumentarfilm als nützlich.
Zusammenfassung

Ökologische Verflechtungen, Co-Creation, Resilienz und Kollaboration in der Natur – das ist der Stoff dieses Dokumentarfilms vor dem Hintergrund unserer zunehmend bedrohten Lebenswelt, die mit immensen ökologischen Herausforderungen konfrontiert ist.
Toter Forst in Mitteleuropa wird wieder lebendiger Wald. Schwimmende Beete in Bangladesch nehmen es mit dem Klimawandel auf. In den Dünen von Chinas Wüstenregionen arbeiten Tausende an dem größten Renaturierungsprojekt der Welt. Im Donaudelta zwischen Rumänien und der Ukraine fallen alte Dämme aus Sowjetzeiten, damit ein europäisches Feuchtgebiet wieder zur biodiversen Naturlandschaft werden kann.
Die faszinierende Welt der Pilze und Myzele ist schon heute Blaupause für futuristisch-avantgardistische Projekte in Architektur und nachhaltiger Mode. Filmische Erkundungen über ökologische Verflechtungen und Wechselwirkungen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren münden in Geschichten über die faszinierenden Überlebensstrategien von Quallen, die zu den ältesten Lebewesen der Erde gehören. Aber auch Permakultur, dieses uralte Wissen in der Landwirtschaft, wird wiederbelebt, und sorgt beispielsweise in den Salzburger Bergen auf dem Krameterhof für ein lebendiges Biotop.
All diesen Beispielen ist eins gemeinsam: Hier stehen nie partielle Einzelinteressen im Vordergrund. Es ist das bedingungslose Miteinander das die Ökosysteme stark und resilient macht. Die Natur als Vorbild und als möglicher Gamechanger für zukunftsträchtige, innovative Adaptionsstrategien? Ein Film über mögliche Ansätze, den aktuellen ökologischen Herausforderungen zu begegnen.