Hieronymus
Vor gut 500 Jahren hat Hieronymus Bosch seine irrwitzigen und abenteuerlichen Bilderwelten geschaffen, rätselhaft und geheimnisvoll sind sie immer noch.
Anlässlich des 500. Todestages erzählt der niederländische Künstler Thé Tjong-Khing auf der Basis von Boschs Figuren und Landschaften ein außerordentlich spannendes Bilderbuch-Abenteuer:
Ein Junge stürzt über einen Felsen in eine völlig fremde Welt mit absonderlichen Figuren, verliert Rucksack und Mütze, findet Freunde, wird gejagt und gefangengenommen, rettet sich und ein paar andere Kinder und wird am Ende von einem Bosch-Engel in seine Welt zurückgehoben.
Dafür braucht Thé allerdings kein einziges Wort, sondern nur Bilder voller Haupt- und Nebenszenen, Details und Hinweisen. (Schon mit der Torten-Trilogie hat der Künstler diesbezüglich neue Maßstäbe gesetzt).
Dass eine Hommage an Hieronymus Bosch auch abgründig sein muss, Horrorgestalten auftanzen lässt und sich nicht jede Figur und Szene auflöst, ist klar. Aber das erhöht eher noch den Genuss der Lektüre, der ohnehin schon sehr hoch ist, ob mit oder ohne Kenntnis von Bosch-Bildern.