Jeden Tag Spaghetti
Die 1991 in Münster geborene Künstlerin Lucia Zamolo kann man mittlerweile schon als Expertin in Sachen „Illustrierte Sachbücher der etwas anderen Art“ bezeichnen. Nach einem Buch zum Thema Menstruation und einem weiteren über Liebeskummer, beschäftigt sie sich in „Jeden Tag Spaghetti“ mit Fragen familiärer Herkunft, nationaler Identität und unterschwelligen Tendenzen von Rassismus im Alltag.
Als Tochter eines italienischen Vaters setzt sie dabei ganz bei ihrer persönlichen Vita an und erzählt davon, wie sie sich fühlt, wenn sie gefragt wird, wo sie EIGENTLICH herkomme. Dafür zitiert sie dann auch mal wissenschaftliche Theorien, bleibt aber durchgängig anschaulich und leicht verständlich. Ihr Tonfall ist dabei tagebuchartig monologisierend und erfrischend direkt, passend dazu ist der Text handschriftlich gesetzt und spielt geschickt mit Groß- und Kleinschreibungen, mit Streichungen und nachträglichen Einfügungen.
Und die durchgängige Illustration sorgt – bei allem Ernst des Themas – für zusätzliche Heiterkeit.
