Rotkäppchen hat keine Lust
Als der Wolf hungrig und eher frustriert in seiner Höhle aufwacht, muss er daran denken, was seine Großmutter immer gesagt hat: "Wenn du einmal traurig bist", hatte seine Großmutter immer gesagt, "dann frühstücke einen Clown, das macht lustig! Wenn du dumm bist, verschlucke einen Lehrer, davon wirst du schlau. Und wenn du dich einmal bitter fühlst, friss ein süßes Kind. Das hilft immer! Und obendrein bist du dann satt." Gut, dass der Wolf kurz darauf im Wald auf Rotkäppchen trifft. Schlecht allerdings, dass die ihn gar nicht sieht, weil sie den Kopf stur gesenkt hält und sichtlich sauer ist. Warum? Weil sie sich an einem Sonntagnachmittag etwas Besseres vorstellen kann, als die verrückte alte Großmutter zu besuchen …
So beginnt Sebastian Meschenmoser, Maler und Illustrator mit erwiesenermaßen eigenwilligem Humor, seine Variante des bekannten Märchens, das erwartungsgemäß nicht den üblichen Verlauf nimmt. Zu diesem auch pointiert formulierten Text malt er mit Bleistift und Aquarellfarben vergleichsweise eingängige Bilder, in denen er nahezu klassische Märchenillustration auf den Punkt zuspitzt.
Zeitgemäße Märchenadaption