5 Tipps zu Radio im Unterricht
Fast jedes Thema kann in Form eines Radiobeitrags aufbereitet werden. Das erfordert nicht nur eine gute inhaltliche Auseinandersetzung mit dem gewählten Thema, sondern trainiert auch die Sprach- und die Medienkompetenz. Für eine Audioproduktion im Unterricht sind verhältnismäßig wenig technische Mittel erforderlich. Heutzutage genügt häufig schon die Aufnahmefunktion von handelsüblichen Smartphones oder Tablets. Grobe Bearbeitungen können meist direkt in der App durchgeführt werden, für die Bearbeitung im Detail eignen sich kostenlose Programme wie z.B. Audacity. Doch abseits der Technik gibt es noch einige andere Aspekte, die bei der Produktion eines Audiobeitrags im Unterricht beachtet werden sollten.
1. Die Sprache
Deutliches und nicht zu schnelles Sprechen ist natürlich sehr wichtig. Radiosprache ist außerdem Alltagssprache. Sie sollte daher möglichst natürlich, lebendig und im Idealfall nicht abgelesen klingen. Wer will kann versuchen, sich nicht den ganzen Text sondern bloß Stichwörter aufzuschreiben, um den Rest möglichst frei zu sprechen und dadurch lebendiger und natürlicher zu klingen.
2. Die Information
Der/die ZuhörerIn muss dem Audiobeitrag folgen können. Daher empfiehlt es sich, nicht zu viele Informationen in einen einzelnen Satz zu packen. Die Informationen sollten außerdem logisch sortiert werden. Berücksichtigen Sie die W-Fragen: Was? Wer? Wann? Wo? Wie? Warum? Wichtige Wörter dürfen wiederholt werden.
3. Die Struktur
Liest man einen Zeitungsbericht, lässt sich z.B. durch die Überschrift, den Teaser, die Textlänge und das Layout automatisch auf die Struktur des Textes rückschließen. Der/die LeserIn kann ungefähr abschätze, was sie/ihn erwartet. Nicht so bei einem Audiobeitrag – dessen Struktur ist für die HörerInnen nicht von vornherein erkennbar. Ein Audiobeitrag sollte daher einen roten Faden haben, der den ZuhörerInnen Struktur bietet, z.B. durch eine(n) ModeratorIn oder eine(n) ErzählerIn.
4. Schreiben fürs Hören
Radiohören geschieht häufig nebenbei. Ganz im Gegensatz zum Zeitunglesen widmen ZuhörerInnen dem Radio meist nur wenig Aufmerksamkeit. Auf zu lange Sätze, Schachtelsätze oder komplexe Fremdwörter sollte in einem Audiobeitrag daher besser verzichtet werden. Setzen Sie lieber auf das Aktiv, als das Passiv, um die Sprache lebendiger wirken zu lassen.
5. Das Kopfkino
Ein Audiobeitrag soll im Idealfall Bilder im Kopf der ZuhörerInnen produzieren. Dazu können Geräusche oder aufgenommene Atmosphären (Hintergrundgeräusche) beitragen, aber auch bildhafte Sprache. Zahlen, die schwer vorstellbar sind, lassen sich z.B. mit Vergleichen gut veranschaulichen (“so groß wie 3 Fußballfelder”).