“Digital Detox”: 5 Tipps zum Medienkonsum

5 Tipps für bewussten Medienkonsum – privat und als Thema im Unterricht.

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Der Urlaub kann ein geeigneter Zeitpunkt für ein paar handyfreie Tage sein.

Durchschnittlich 3,7 Stunden pro Tag wird in Wien mit dem Handy interagiert – laut Mobile Communications Report 2018. So viele praktikable Funktionen Smartphones, Tablets und Computer für uns im Alltag auch haben mögen, so viel Stress können diese Geräte gleichzeitig auch mit sich bringen: Ständige Erreichbarkeit via Telefon, Messenger und E-Mail lässt die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit schnell verschwimmen. Kein Wunder also, dass “Digital Detox” (auf deutsch: “digitales Entgiften”) mittlerweile zum Trend geworden ist. Auch in Österreich haben sich längst Geschäftsmodelle rund um das “digitale Abspecken” entwickelt: In mehreren Unterkünften können z.B. “Digital Detox”-Aufenthalte gebucht werden, einige Hotels werben auch mit Preisnachlass, wenn Smartphone, Tablet und Co. zu Beginn der Reise abgegeben werden. 

Den eigenen Konsum digitaler Medien zu reduzieren, ist aber natürlich auch ganz ohne kostenpflichtige Kuren oder Hotelaufenthalte möglich. Die folgenden Tipps helfen dabei, den eigenen Medienkonsum zu reflektieren.

1. Medienkonsum bewusst machen:

In der U-Bahn ein schneller Blick auf die E-Mails, am Familien-Esstisch kurz überprüfen, wer da gerade geschrieben hat, Wartezeiten mit ein bisschen Internetsurfen überbrücken – oftmals nutzen wir unsere Handys eher unbewusst und beinahe automatisiert. Nehmen Sie sich die Zeit und denken Sie bewusst über ihren eigenen Smartphone- (oder generell Medien-)Konsum nach: Welche Nutzung ist für Sie okay und wann ist es zuviel? Wann benötigen Sie z.B. das Smartphone tatsächlich? Wann stört es Sie oder Ihre Mitmenschen eher?

2. Handyfreie Zeit:

Nehmen Sie sich bewusst eine Auszeit von Ihrem Smartphone. Oft genügen schon ein paar handyfreie Stunden, um sich selbst einiges klar zu machen: Hat mir das Handy gefehlt? Wenn ja, in welchen Situationen und warum? Wann hat es mir gar nicht gefehlt? Hatte ich insgesamt mehr Zeit?

3. Benachrichtigungs-Einstellungen überprüfen:

Benachrichtigungen lassen uns nur allzu gerne und oft einen Blick auf das Handy werfen. Es könnte ja immerhin etwas wichtiges sein … oder? Überprüfen Sie die Benachrichtigungs-Einstellungen Ihres Smartphones: Bei welchen Apps macht eine Benachrichtigung wirklich Sinn und bei welchen handelt es sich um pure Ablenkung? 

4. Sozialen Druck reflektieren:

Nahezu jeder mit Smartphone kennt die Situation: Das Handy vibriert, ein Messenger-Symbol und ein kleines Foto eines Freundes, Verwandten oder Bekannten ploppt auf – der Druck auf die Nachricht sofort zu reagieren oder auch bei einem Anruf sofort abzuheben ist für viele groß. Auch das kann für Stress sorgen, denn wieder gilt: “Es könnte ja etwas wichtiges sein.” Doch – mal ehrlich: Wie oft ist es tatsächlich akut wichtig und wie oft wäre es okay, erst etwas später zu reagieren? Machen Sie sich bewusst darüber Gedanken, wann Sie für Ihre Mitmenschen erreichbar sein wollen und wann nicht.

5. Digitalfreie Gewohnheiten im Alltag:

Versuchen Sie in Ihrem Alltag bewusst Zeitfenster ohne digitale Medien einzuführen. Sei es ein “digitalfreier” Sonntag, ein Offline-Spaziergang am Nachmittag oder der bewusste Verzicht auf digitale Medien ab einer bestimmten Uhrzeit, in gewissen Räumen oder bei bestimmten Alltagsaktivitäten.

Medienkonsum im Unterricht reflektieren

Auch für Jugendliche kann das eigene Smartphone zum Stressfaktor werden. In einer Studie von Saferinternet.at, die im Februar 2019 veröffentlicht wurde, gab immerhin ein Drittel der befragten Jugendlichen an, dass ihnen Handy, Konsole und Computer manchmal zu viel werden. 59% der Jugendlichen sind außerdem genervt, wenn die FreundInnen bei gemeinsamen Treffen zu viel Zeit am Smartphone verbringen. Sogar 84% gaben an, oft aus Langeweile aufs Handy zu schauen. Grund genug, um den Smartphone-Konsum im Unterricht zu thematisieren, Anregungen dazu finden Sie in der Praxis-Idee Mein Medientagebuch.



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