JIM-Studie 2025: Smartphone und KI fixe Begleiter:innen

74 Prozent der Jugendlichen nutzen KI für Schulaufgaben - Selbstkontrolle bei Smartphone-Nutzung schwierig

Im Vordergrund starren Jugendliche im Origami-Stil auf Smartphones, im Hintergrund ist das Deckblatt der JIM-Studie 2025 zu sehen
Smartphone und KI sind mittlerweile fixe Begleiter:innen von deutschen Jugendlichen im (Schul)Alltag

Ob für die Schule, zur Recherche oder zur Beantwortung alltäglicher Fragen: Immer mehr Jugendliche verlassen sich auf die Hilfe von KI. Zugleich bleibt das Smartphone ihr ständiger Begleiter und zentrales Medium. Doch obwohl die meisten Jugendlichen wissen, dass ihnen Pausen vom Smartphone guttun, fällt die Selbstregulierung im Umgang mit dem Gerät schwer. Das zeigen die Ergebnisse der neuen JIM-Studie 2025 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs).

Informationssuche überwiegend mittels KI

Wie bereits im Vorjahr findet der häufigste Einsatz von KI im Zusammenhang mit Schulaufgaben statt: 74 Prozent der 12- bis 19-Jährigen nutzen KI-Anwendungen für Hausaufgaben oder zum Lernen (2024: 65%). Deutlich gewachsen ist die Nutzung zur Informationssuche – sie stieg gegenüber 2024 um 27 Prozentpunkte auf 70 Prozent. Hinter klassischen Suchmaschinen wird ChatGPT bereits am zweithäufigsten als Recherche- und Informationstool verwendet. Die von KI gelieferten Informationen halten 57 Prozent dabei für vertrauenswürdig.

Auch um sich erklären zu lassen, wie etwas funktioniert, setzt mehr als die Hälfte KI ein. Der Gebrauch „zum Spaß“ ist hingegen leicht rückläufig. Insgesamt zeigt sich: KI ist für viele Jugendliche in kurzer Zeit zu einem zentralen Alltagswerkzeug geworden.

Smartphone-Bildschirmzeit bei durchschnittlich vier Stunden

Die durchschnittliche Smartphone-Bildschirmzeit der Jugendlichen liegt bei knapp vier Stunden täglich. Mit dem Alter nimmt sie zu, von unter drei Stunden bei den Jüngsten (12–13 Jahre) auf über viereinhalb Stunden bei den Volljährigen (18–19 Jahre). Zwei Drittel der Befragten (68 %) fällt es schwer, die eigene Bildschirmzeit zu regulieren. Besonders vor dem Zubettgehen hat das spürbare Auswirkungen: Rund 30 Prozent berichten, morgens oft müde zu sein, weil sie ihr Handy nachts zu spät aus der Hand legen. Zwar genießen zwei Drittel der Jugendlichen Offline-Zeiten ohne Smartphone und Internet, doch nur etwas mehr als ein Drittel schaltet das Gerät tatsächlich regelmäßig aus, um Zeit für sich zu haben.

WhatsApp ist dabei die mit Abstand wichtigste App der Jugendlichen. Hauptsächlich wird der Messenger-Dienst genutzt, um über Text- und Sprachnachrichten oder über bildhafte Inhalte wie Emojis, Sticker und GIFs zu kommunizieren. Neuere Funktionen wie Kanäle und Communitys oder das integrierte KI-Tool „Meta AI“ werden bislang kaum regelmäßig verwendet. Snapchat liegt in der Beliebtheit und regelmäßigen Nutzung aktuell hinter WhatsApp und Instagram, aber noch vor TikTok.

Social-Media-Plattformen dienen Jugendlichen dabei nicht nur der Kommunikation, sondern auch der Information: Ein Viertel der 12- bis 15-Jährigen und fast die Hälfte der 16- bis 19-Jährigen folgt Influencer:innen, die sich mit aktuellen Nachrichten beschäftigen. Am meisten beschäftigen die Jugendlichen die Themen Krieg, Klimawandel und Politik – derzeit auch die politischen Entwicklungen in den USA.

Mediencheck-Tool lässt Vergleiche zu

Ein sehr praktisches Tool wurde im Rahmen der Studienvorstellung auch zusätzlich veröffentlicht: Mit dem Mediencheck-Tool können Jugendliche ihr eigenes Freizeit- und damit auch Medienverhalten in vier verschiedenen Altersgruppen (12-13, 14-15, 16-17 und 18-19 Jahre) direkt mit den ihrer deutschen Alterskolleg:innen vergleichen. Die Antworten können dabei anonym eingetragen werden und werden nicht gespeichert.

Die gesamte Studie ist unter diesem Link zu sehen und steht zum Download bereit.