PIRLS-Studie: Kinder lesen wieder besser

Die kürzlich veröffentlichten PIRLS-Ergebnisse weisen Österreichs Volksschul-Kindern wieder bessere Lesekompetenz aus.

Der kürzlich veröffentlichten PIRLS-Studie 2016 zufolge hat sich die Lesekompetenz der österreichischen VolksschülerInnen im Vergleich zu 2011 wieder verbessert.

Nach 2006 und 2011 beteiligte sich Österreich 2016 zum dritten Mal an der PIRLS-Studie, die die Lesekompetenz von SchülerInnen in der Primarstufe erhebt. PIRLS steht dabei für ‚Progress in International Reading Literacy Study'. 24 der insgesamt 47 teilnehmenden Länder sind EU-Mitgliedsstaaten. In Österreich wurden rund 4.500 Schülerinnen und Schüler der 4. Schulstufe aus 150 Volksschulen in einem 80 Minuten langen Test getestet. 

Im EU-Vergleich auf Platz 16 von 24

Das Ergebnis: Ein Mittelwert von 541 Punkten. Österreich liegt damit im Vergleich mit den insgesamt 24 teilnehmenden EU-Ländern, die eine sinnvolle Vergleichsgruppe für Österreich darstellen, auf Platz 16. Der EU-Schnitt beträgt 540 Punkte. Der Schnitt aller 47 teilnehmenden Länder beläuft sich auf 521 Punkten. Die insgesamt besten Leseleistungen zeigten die SchülerInnen aus Russland und Singapur. Von den teilnehmenden EU-Ländern schnitten Irland, Finnland, Polen und Nordirland besonders gut ab.

PIRLS-Leistungsabfall von 2011 kompensiert

Nachdem die PIRLS-Ergebnisse in Österreich 2011 mit 529 Punkten schlechter ausfielen als 2006 (538 Punkte), konnte man sich bei den Ergebnissen 2016 (541 Punkte) gegenüber jenen aus 2006 leicht steigern und den Leistungsabfall von 2011 somit wieder kompensieren. Die österreichischen Detailergebnisse zeigen unter anderem, dass die Leseleistungen der SchülerInnen hierzulande gleichmäßiger verteilt sind als im EU-Durchschnitt. Dies bedeutet, dass sowohl die Gruppe der leistungsschwachen als auch die Spitzengruppe jeweils kleiner als bei den meisten anderen teilnehmenden EU-Ländern ist. Die Geschlechterdifferenz bei der Leseleistung ist hierzulande so klein, wie in fast keinem anderen Teilnehmerland.

Die Abhängigkeit der Leseleistung vom Bildungshintergrund der Eltern hat sich jedoch verstärkt. Der Leistungsabstand von Kindern aus Akademiker-Haushalten zu jenen, deren Eltern höchstens Pflichtschulabschluss haben, hat sich seit 2006 kontinuierlich vergrößert. Während die Lesekompetenz der SchülerInnen ohne Migrationshintergrund seit 2011 gestiegen ist, ist jene der Kinder mit Migrationshintergrund gemäß der PIRLS-Studie ungefähr gleich geblieben. Mehrsprachige Kinder, also jene, die zuhause eine andere Sprache als Deutsch sprechen, erzielten im Lesen um durchschnittlich 50 Punkte weniger als einsprachige Kinder, dies ist so auch in den anderen teilnehmenden EU-Ländern erkennbar.



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