SchülerInnen forschten mit Smartphones und Drohne

Im Projekt „Inclusive Spaces 2.0 – meine Schule, mein Block“ forschten SchülerInnen aus dem 22. Bezirk gemeinsam mit WissenschaftlerInnen.

Berichte & Reportagen Reportage
Die Schülerinnen und Schüler der NMS Anton-Sattler-Gasse und der NMS Konstanziagasse forschten gemeinsam mit Tobias Buchner und Lena Anna Schoissengeyer von queraum. kultur- und sozialforschung.

An welchen Orten inner- und außerhalb der Schule halten sich die SchülerInnen gerne auf, an welchen weniger – und wieso? Was geschieht an diesen Orten? All diesen Fragen stellten sich Schülerinnen und Schüler der NMS Anton-Sattler-Gasse und der NMS Konstanziagasse beim Projekt „Inclusive Spaces 2.0 – meine Schule, mein Block“. Gemeinsam mit Projektleiter Tobias Buchner und Lena Anna Schoissengeyer von queraum. kultur- und sozialforschung gingen die SchülerInnen den Fragen gemeinsam mit den WissenschaftlerInnen auf den Grund. Ziel des Projekts: „(…) eine produktive Zusammenarbeit zwischen Schulen und der Gemeinde zu befördern“. Im Rahmen einer Abschlusspräsentation wurde das Projekt verschiedenen Ehrengästen, den Schulleiterinnen sowie den MitschülerInnen vorgestellt.

SchülerInnen in allen Projektschritten beteiligt

„Wir wollten es von Anfang an so machen, dass Jugendliche in allen Schritten des Projekts beteiligt sind und nicht die gesamte Struktur von Erwachsenen vorgegeben ist“, erzählte Projektleiter Tobias Buchner eine Besonderheit an dem vom Wissenschaftsministerium geförderten Top Citizen Science-Projekt. Daher fanden sich unter den SchülerInnen sogenannte „EntwicklerInnen-Teams“, bestehend aus etwa drei bis vier SchülerInnen pro Schule. Schon beim Entwerfen des Workshop-Konzepts waren die jungen EntwicklerInnen mit dabei. Dabei lernte man aus dem Feedback des Vorgänger-Projekts „Inclusive Spaces“.

Demzufolge wünschten sich die SchülerInnen „mehr Action und mehr Elektronisches“, wie Tobias Buchner erklärte: „Am Anfang dachten wir uns ‚na toll, jetzt geht das mit den Handys wieder los…‘ Aber dann haben wir überlegt und haben uns gedacht wir drehen das um: Wir nutzen das Handy als Werkzeug für Forschung in dem Projekt, um so gut wie möglich auch mit digitalen Medien zu arbeiten“. Gesagt – getan: Zu Beginn des mehrtägigen Workshops teilten sich die SchülerInnen in Gruppen auf, machten mit ihren Smartphones Fotos von ihren Lieblingsorten bzw. wichtigen Orten in der Schule und im Klassenraum und hielten fest was sie dort gerne machen. Die so gewonnen Erkenntnisse und Fotos wurden in einer großen Karte der Schule verortet und eingezeichnet.

Besuch aus Großbritannien

Da unter anderem die University of Worcester zu den Projektpartnern zählte, beteiligten sich auch zwei britische Wissenschaftler an dem „Inclusive Spaces 2.0“-Projekt. Unter ihrer Anleitung stellten die SchülerInnen mit theatralen Elementen dar, was an den markierten Orten in der Schule üblicherweise geschieht und filmten die Darstellungen. Außerdem erhielten die SchülerInnen die Gelegenheit, die Umgebungen ihrer Schulen aus der Luft mit einer Drohne zu erkunden.

Doch auch die Lieblingsorte außerhalb der Schule sollten erfasst und thematisiert werden. Als Wochenend-Aufgabe überlegten sich die SchülerInnen daher ihre Lieblingsorte im Bezirk Donaustadt und stellten diese in Form von Fotos oder Videos vor. So stellte z.B. eine Schülerin in einem Video das hiesige Jugendzentrum vor, wo sie sich besonders gerne an gemeinsamen Kochabenden beteiligt. Weniger gerne sei die junge Hundehalterin hingegen in einer der Hundezonen, da diese nicht eingezäunt und voller Schlaglöcher sei. Ein anderer Schüler zeigte eine Wiese innerhalb seiner Wohnanlage, die er und seine Freunde früher gerne zum Fußballspielen nutzten. Da dort jedoch große Steine platziert wurden, kann nun nicht mehr Fußball gespielt werden, berichtete er bei der Abschlusspräsentation etwas wehmütig. 

"Was geht in der Pause?"

Eine Gruppe beschäftigte sich zusätzlich mit dem Thema Räume und Regeln und untersuchte die Pausenregeln an den beiden Schulen. „Besonders interessiert hat uns, in welchen Räumen sich die SchülerInnen in den Pausen aufhalten und wo sie nicht sein dürfen“, erklärte ein Schüler. Dies wurde dann in Karten der Schulen eingezeichnet und entsprechend verglichen. Auch das Thema Handyverbot in der Pause wurde im Zuge dessen von den SchülerInnen kritisch reflektiert: Einerseits würden sie sich mit dem Handy zu sehr von der Schule ablenken lassen und sollten sich mehr darauf konzentrieren, in den Pausen persönliche Kontakte aufzubauen. Doch andererseits könnten sie mithilfe des Handys Dinge nachrecherchieren, die sie im Unterricht nicht verstanden haben, meinte eine Schülerin.

Auf einer digitalen Landkarte des Bezirks Donaustadt wurden schließlich alle Videos, Fotos und Erkenntnisse eingepflegt und entsprechend verortet. Mit einer an die Projektpräsentation anschließende „Buffetparty“ wurde der erfolgreiche Abschluss des Projekts, nach insgesamt etwa einem Semester, gefeiert.



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