Schule 4.0: Neue Medien und Lerntechnologien in Theorie und Praxis
Alle Schülerinnen und Schüler sollen digitale Kompetenzen erwerben und lernen, sich kritisch mit digitalen Inhalten auseinanderzusetzen. So lautet das erklärte Ziel der Digitalisierungsstrategie des Bildungsministeriums mit dem Titel "Schule 4.0 - jetzt wird's digital". Um Einsatzmöglichkeiten neuer Medien im Unterricht zu veranschaulichen und Praxisbeispiele in Form von Workshops vorzustellen, lud die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems zur Veranstaltung "Neue Medien und Lerntechnologien im Unterricht". In Kooperation mit projektor.at und Promethean wurde dazu am vergangenen Mittwoch in die NMS Konstanziagasse in Wien-Donaustadt geladen.
Digitalisierung: "Wir sind mittendrin!"
Die Eröffnungs-ReferentInnen waren sich einig: Die Digitalisierung lässt sich längst nicht mehr aufhalten und muss daher auch in der Bildung berücksichtigt werden. "Die Frage ist nicht ob wir das wollen - wir sind mittendrin", meinte KPH-Institutsleiterin Heidemarie Svehla. Keynote-Referent Martin Bauer, Leiter der Abteilung IT-Didaktik und digitale Medien im Bildungsministerium, veranschaulichte dies mit einem Vergleich: 250 MB-Festplatten, HiFi-Musikanlagen und IBM-Computer, wie sie 1980 noch im Einsatz waren, wurden mittlerweile längst durch Cloud-Speicherung, Musikstreaming-Dienste, Smartphones und Tablets ersetzt. Wie verbreitet all diese Dinge auch unter Kindern und Jugendlichen bereits sind, stellen mehrere Studien unter Beweis (Details siehe Bereich Wissen).
Auch die Wirtschaft erwarte sich bei Arbeitnehmern heutzutage entsprechend andere Kompetenzen, als noch vor 10 oder 20 Jahren. "Wir kommen an der Digitalisierung einfach nicht mehr umhin", fasste Martin Bauer zusammen, entsprechenden Ängsten müsse man sich also stellen. Gegliedert in den vier Säulen Digitale Grundbildung, kompetente PädagogInnen, Infrastruktur und Bildungsmedien sollen die Maßnahmen der Schule 4.0-Strategie diesen Prozess unterstützen.
Von der Theorie zur Praxis
Vielfältigste Möglichkeiten und Ideen zum Einsatz neuer Medien und Lerntechnologien wurden in den anschließenden Workshops thematisiert: Vom Flipped Classroom-Konzept über Digital Game-Based Learning bis hin zu praxiserprobten Einsatzmöglichkeiten neuer Medien in den unterschiedlichsten Unterrichtsfächern. Bei Infoständen und Präsentationen konnte man sich über neue lerntechnologische Angebote informieren, wie z.B. über den Einsatz von Augmented Reality im Klassenzimmer oder den Möglichkeiten des Promethean ActivBoards bzw. ActivPanels.
Die wachsende Zahl an TeilnehmerInnen zeugt vom Interesse an diesem Thema, meinte KPH-Institutsleiterin Heidemarie Svehla erfreut. Denn die Veranstaltung, die erstmals 2015 in Krems mit etwa 40 TeilnehmerInnen stattfand, zählte am vergangenen Mittwoch in Wien bereits mehr als 250 TeilnehmerInnen. Auch in Zukunft soll die Veranstaltungsreihe daher fortgesetzt werden.