Klaras ziemlich fabelhafter Glücksplan
Karla ist felsenfest davon überzeugt, dass sie im Notfall zaubern kann. Sie müsse nur einen magischen Moment abwarten oder erwischen - etwa einen Regenbogen -, erzählt die Neunjährige ihrer besten Freundin, dann sei alles möglich. Dann könne sie dafür sorgen, dass der "miese-fiese-Finn" und seine Clique Karlas lieben älteren Bruder nicht mehr mobben. Oder dass es dem bösen Hausmeister nicht gelingt, Karla und ihre Mutter aus ihrer Wohnung schmeißen zu lassen ...
Nun kommt Karla nicht wie viele andere Figuren der aktuellen Kinderliteratur aus einer magischen Duftapotheke und kann auch nicht mit Tieren reden. Aber sie ist eine selbstbewusste und mutige Person, die nicht zögert, die Dinge in die Hand zu nehmen, wenn es sein muss. Sie schmiedet Pläne, wartet magische Momente ab, bringt Prozesse ins Laufen. Dass genau darin ihre magische Zauberkraft liegt, merken die LeserInnen schnell und sind schnell gefangen in dem liebenswerten Chaos, das Karla anrichtet.
In Alexandra Maxeiners Geschichte setzt sich am Ende das Gute durch. Alle wichtigen Figuren gehen halbwegs glücklich aus der Geschichte raus - ganz ohne magische Hilfe. Dazu kommt noch eine erhebliche Portion Sprachwitz und -spiel.
Die deutsche Autorin, die in der Ateliergemeinschaft Labor in Frankfurt kreativ tätig ist, hat mit den beiden Sachbüchern "Alles Familie" und "Alles lecker!" (zusammen mit Anke Kuhl) Titel vorgelegt, die für ein breites Lesepublikum geeignet sind. Das ist ihr auch hier gelungen.