Wolfsbrot
Weil die Nachbarskinder krank sind, muss ein Junge allein durch den fast noch nachtdunklen Wald zur Schule gehen. Im klirrend kalten Winter. Der Krieg war noch nicht lang vorbei. Zum Trost und als Stärkung hat ihm seine Mutter ein großes Wurstbrot mit auf den Weg gegeben. Wurst war zu dieser Zeit selten. Wir hatten fast nie welche. Zur Vorfreude auf den seltenen Genuss eines Wurstbrotes gesellt sich im finstren und unheimlich stillen Wald schnell Angst. Und dann begegnen ihm zwei ausgesprochen hungrige Gestalten ...
Kilian Leypold erzählt diese Geschichte aus einer anderen Zeit nicht nur in einer glasklaren, sehr gegenwärtigen Sprache, sondern ganz eindringlich aus der Sicht seines kleinen Ich-Erzählers: Wir sind so nah bei ihm, dass wir die Stille hören können. Die Kälte, die Dunkelheit trotz des bisschen Lichts, das der Schnee reflektiert, die Angst - Ulrike Möltgen macht das alles in ihren Bildern spürbar:
Ein dichter Farbauftrag, Übermalungen und -klebungen, das Spiel mit Licht und Schatten erzeugen eine dichte Atmosphäre, die durch die außergewöhnliche Gestaltung des Buchs verstärkt wird.
Vorschaubilder beim Verlag