Gar nichts von allem
Magdi liebt Dick und Doof, Bonanza und Muhamed Ali. Und er hasst seinen Vater, der täglich in Anzug und Krawatte ins Büro geht und zu Hause zuschlägt, wenn ihm was nicht passt. Dann kann Magdi eine Zeit lang nicht in die Schule gehen, weil ihm niemand glaubt, dass der Abdruck einer Hand im Gesicht davon herrührt, dass man die Treppe runtergefallen ist. Magdi geht ins Gymnasium, obwohl er so fremdländisch aussieht, wie sein Vater ist. Und er geht gern hin. Weil aber seiner Deutschlehrerin sein Deutsch nicht gefällt, muss er für einen Nachhilfelehrer Tagebuch schreiben.
In den 35 "Berichten" Magdis (Buben schreiben kein Tagebuch!) lässt Christian Duda den Jungen in nur vorgeblichem O-Ton über eine Kindheit in Deutschland in den 1970er Jahren berichten. Die Textstücke sind klug gebaut, teils hinterfotzig und fast immer so unmittelbar, dass die zeitliche Distanz auch für heutige junge LeserInnen zwar im kulturellen Kosmos deutlich wird, nicht aber im Charakter der Figur.
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