Der Hund, den Nino nicht hatte
Fast hat man den Eindruck, Nino lebt allein in diesem zeltartigen Haus am Rand eines Waldes. Und sicher ist: der Vater ist nicht viel da, nur einmal kommt er in Pilotenuniform umgeben von rosa Flamingos und einem Handy am Ohr ins Bild - von weitem also. Nino verbringt seine Zeit mit dem Hund, den es nicht gibt. Der ist wunderbar, mit ihm kann Nino alles machen, was er sich vorstellen kann und will. Als der Junge einen echten Hund geschenkt bekommt, ist das fast eine Enttäuschung, so klein, unscheinbar und ängstlich ist er, jedenfalls im Vergleich zu jenem Hund, den Nino nicht hatte …
Der Text des erfolgreichen Autors Edward van de Vendel bietet in seiner äußersten Reduziertheit viel Raum für den jungen belgischen Illustrator Anton van Hertbruggen, der das gängige Motiv des imaginären Freundes in atmosphärischen Bildern in prächtigen Farben im großen Format umsetzt. Der realistische Raum, den er zeichnet und malt, ist durchlässig für die des Traums und der Fantasie des Jungen - und bietet für die BetrachterInnen eine Folie für ihre eigenen Träume. Zurecht mehrfach ausgezeichnet.