Die Fabel von Fausto
„Einst lebte ein Mann, der glaubte, ihm gehöre alles.“ So beginnt der international gefeierte Autor und Illustrator Oliver Jeffers seine Geschichte über einen Menschen, der nicht genug kriegen kann.
Fausto, so heißt der Mann im Anzug, geht also in die Welt hinaus, um sich seiner Besitztümer zu versichern. „Du gehörst mir“, sagt er zu Blume, Schaf und Baum, alle bestätigen gleichmütig. Der Berg allerdings will sein eigener Herr sein. Fausto muss ordentlich toben, bis der steinerne Koloss ein Einsehen hat.
Fehlt noch das Meer. Fausto fährt mit einem Boot hinaus, um auch hier seine Macht durchzusetzen. Aber das Meer widersteht sanft allem Drängen. Wie könne Fausto, meint das Meer, es besitzen, wenn er es doch weder liebe noch verstehe? Was der Mann gleich bestätigt, indem er mit Aufstampfen auf den Wellen seine Wichtigkeit zu demonstrieren versucht ...
Unmissverständlich, elegant, aber auch mit Witz macht Oliver Jeffers in seiner Parabel klar, dass der Natur die Menschen letztlich gleichgültig sind.
Beste Sieben des Deutschlandfunk im Mai 2020
Time: The 10 Best YA and Children's Books of 2019