Helsin Apelsin und der Spinner
Als die nette Frau Coroni mit Louis in die Klasse kommt, stellt sie ihm alle ZweitklässlerInnen vor. Helsins Namen findet der Neue wohl lustig und reimt lachend „Helsin Apfelsine Apelsin“. Sekunden später hat er eine blutige Nase. Was er nämlich nicht wusste: Dass die kleine quirlige Helsin regelmäßig ihre „Spinner“ kriegt, also wegen Kleinigkeiten ausrastet.
Stefanie Höfler, die bisher erfolgreich für etwas ältere LeserInnen geschrieben hat, erzählt hier aus der Perspektive einer schwierigen Protagonistin. Zu der kann man als LeserIn nicht immer mühelos stehen, schließlich hat sie ihre Aggressionen gar nicht im Griff.
Dass man ihr trotzdem gespannt und bis zum Ende folgt, liegt an der Intensität der Figur, an der Geschwindigkeit, in der die Autorin den Plot samt einiger Twists vorantreibt, an der Genauigkeit, in der komplexe Strukturen wie jene einer Klasse oder auch einer Familie mit adoptiertem Kind dargestellt werden, und nicht zuletzt am Witz, der Helsin schließlich rettet.
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