Der Garten meiner Baba
Wenn Baba kocht, dann tanzt sie durch die Küche und „summt wie Stechmücken in einer Sommernacht“.
„Meine Baba wohnt in einem Hühnerhaus an einer großen Straße hinter einer Schwefelmühle, groß und spitz wie eine Pyramide, gelb wie eine Sonne, die nie schläft.“ Mit diesem Satz beginnt ein kleiner Junge zu erzählen – über seine Großmutter, zu der ihn sein Vater jeden Tag frühmorgens bringt. Sie macht ihm Frühstück und holt ihn mittags von der Schule ab, er hilft ihr im Garten. Gemeinsam knien sie sich neben Tomaten, Gurken und Karotten und verstreuen Regenwürmer in der Erde, damit weiterhin alles üppig wächst und gedeiht.
Der autobiografisch gefärbte Text des kanadischen Lyrikers, gewidmet seiner aus Polen eingewanderten Großmutter, birgt vielschichtige Sprach- und Erinnerungsbilder. Die oft etwas verschwommen wirkenden Aquarellbilder des vielfach ausgezeichneten Sydney Smith erzählen ebenso stimmig von einer innigen, zärtlichen Beziehung zwischen den Generationen. Insgesamt ein vielschichtiges Werk, mit dem man über vielerlei Themen (Großeltern und Erinnerung, Kochen und Essen, Ernährung und Gartenbau, Regenwürmer und Ökologie) mit Kindern ins Gespräch kommen kann.