Willy Puchners Fabelhaftes Meer
Immer schon war das Meer wichtiger Schauplatz der Literatur: Odysseus ist dort den Sirenen begegnet, Kapitän Ahab hat dort Moby Dick gejagt, Professor Aronnax hat in seinen Tiefen ein Ungeheuer gesucht, Robinson Crusoe war jahrelang ungewollt von ihm umgeben, Goethe hat des Meeres Stille besungen, der namenlose Junge wollte nur schnell auf die andere Seite ...
Das Meer ist, so scheint es, ein guter Ort für literarische Abenteuer.
Nun hat auch der weit gereiste Fotograf und Illustrator Willy Puchner dem "Fabelhaften Meer" ein Buch gewidmet. Es ist kein Wunder, dass dies kein klassisches Sachbuch über die marinen Wassermassen geworden ist, sondern ein traumhaftes Flanieren durch einen Projektionsraum.
Der Binnenländer Puchner hat - nach eigener Aussage - erst als Vierzehnjähriger zum ersten Mal mit eigenen Augen einen Ozean gesehen, Sehnsuchtsort war ihm das Meer aber vorher schon gewesen.
Davon erzählt diese Wasserlandvermessung: Zu sehen sind Doppelseiten mit Briefmarken mit Meeresmotiven oder einer riesigen Flaschenpost zwischen fantastischen Fischen, rund um den "Zitatenfisch" sind Sätze berühmter Philosophen und Schriftsteller zu lesen, den Möwen als Küstenvögel ist ebenso eine Doppelseite gewidmet wie den Meeresungeheuern oder der einsamen Insel.
Am Ende der fantastischen Reise kommt Willy Puchner zurück nach Hause und verteilt die mitgebrachten Schätze - Muscheln, Fossilien, einen Plastikdelphin und einen Schneekugelfisch - in seinem Wohnzimmer, als Erinnerung an die Kopfreise und als Anregung für zukünftige Träume vom Meer.