Am liebsten aß der Hamster Hugo Spaghetti mit Tomatensugo
In dieser fabelhaften Gedichtsammlung spielen Tiere die Hauptrolle - mit höchst menschlichen Vorlieben und Verhaltensweisen. Sie spielen Lotto und twittern, sie streiten und hadern mit sich selbst wie das Nashorn: "Ich bin so groß, ich bin so schwer. Ach, wenn ich doch ein Vogel wär."
Diese haben es aber auch nicht so einfach und beneiden ihrerseits die Fledermäuse: "Wir Vögel brauchen Federn. Und du brauchst nur zu fledern".
In Idyllen leben diese DarstellerInnen nicht, sind manchmal sehr speziell und dann wieder erschreckend normal, trainieren mit Hanteln, um stärker zu werden, trinken Bier, spielen Golf. Außerdem ziehen sie gerne herum, in andere Länder, an andere Orte. Der Hermelin beispielsweise, der will nach Berlin. "Ein Wiesel riet ihm ab. Dort ist der Wohnraum knapp."
Es lebe das fröhliche Sprachspiel. Franz Hohler und Kathrin Schärer arbeitete bereits in "Es war einmal ein Igel" oder in "Die Nacht des Kometen" zusammen. Wieder legen sie einen Band vor, in dem sie ihren Ideen freien Lauf lassen und ein zoologisches Panoptikum erfinden, das immer wieder überraschen kann. Ein Vers wie "Ein Vogel namens Fisch. Der fühlte sich nicht frisch" wirkt so einfach, dass man erst auf den zweiten Blick merkt, wie besonders das ist. Macht das Sinn? ist eine Frage, die sich dieses Buch nicht stellt, nur: Macht das Spaß? Die Antwort: Ja, ohne Wenn und Aber, auch beim Immer-Wieder-Vorlesen.