Das schlaflose Buch
Auch Kinder kennen das: Man liegt im Bett und kommt nicht zur Ruhe. Manchmal hilft es, ein Glas Wasser zu trinken, um alsbald in den Schlaf zu finden. Manchmal ist es aber genau dieses Glas Wasser, das einen ins Sinnieren bringt. Und die Gedanken rattern unaufhörlich weiter durch den eigenen Kopf. So ergeht es dem schlaflosen Kind in diesem Buch.
Beim Nachdenken über Dinge, die es sich gar nicht vorstellen kann - etwa: "Mehr als die Hälfte des menschlichen Körpers besteht aus Wasser." Oder: "Es gibt mehr Wasser auf der Erde als Land." Zudem: "Der größte Teil des Meeres ist noch gar nicht erforscht" - tauchen immer neue Fragen auf. Gedanklich umkreist und erforscht wird dabei die ganze Welt und das eigene Ich: "Wieso gibt es überhaupt unterschiedliche Länder? Brauchen wir Grenzen? Wer hat sich das ausgedacht?" Oder:"Wie würde ich am liebsten wohnen?" Und: "Werde ich immer Glück haben?"
Moni Port glückt eine weit ausholende, assoziative Gedankenreise durch die Nacht, überzeugend sowohl in Text wie Bild. Denn durchgängig wird der kindliche stream of consciousness begleitet von beeindruckenden, emotional aufgeladenen Bildern in unterschiedlichstem Stil. Mal Collage, mal Fotos, mal Skizzen mit Bleistift oder Buntstift. Dazwischen immer wieder Szenen vom Kind im Bett, getaucht in einen nachtblauen Hintergrund.
Ein Buch, das altersmäßig tatsächlich offen bleibt für alle. Geeignet sowohl fürs stille eigene Erkunden wie auch als Ausgangspunkt für gemeinsame Gespräche. Und eine Art Werkstattbuch, das viele Anreize für eigenes kreatives Forschen bereithält.