Baby Oma
Alles beginnt mit dem Begräbnis von Opa, auf dem Oma ihren gerade begrabenen Ehemann aufs heftigste beschimpft. "Würde ich so viele Schimpfwörter auf einmal hintereinander sagen", meint die Ich-Erzählerin Lumi, "würde Mama mir mein Taschengeld für den ganzen Monat streichen."
Das sonderbare Verhalten von Oma ändert sich auch nicht, als diese nach der Bestattung bei Lumi zuhause einzieht: Sie fällt nachts aus dem Bett, vergisst, dass sie eine Enkeltochter hat, krümelt ihre Tabletten heimlich in die Fensterritzen und tut den GANZEN Nachmittag nichts. Wenn sie aber beginnt, von früher zu erzählen, fällt ihr ganz viel ein …
Der Diplomdramaturgin, Autorin und Regisseurin Friederike Köpf, die bislang vorwiegend für das Theater gearbeitet hat, ist mit ihrem ersten Kinderbuch ein kleines Kunststück gelungen: Sie erzählt ihre Geschichte über Demenz mit leichter Hand aus der Sicht eines Kindes, das sich durch Naivität einerseits und Unerschrockenheit andererseits auszeichnet.
Die Autorin nimmt ihre Figuren ernst, scheut aber nicht davor zurück, aus dieser doch speziellen Situation Komik zu generieren, ohne sich damit über die Figur der alten dementen Frau lustig zu machen.
Anne-Kathrin Behl hat dazu nicht nur ein stimmiges Cover gezeichnet, sondern auch freundliche Schwarzweißillustrationen für den Innenteil beigesteuert.
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