Das wollen Wiener Kinder und Jugendliche für die Stadt
Wien bekommt erstmals in der Geschichte der Stadt eine umfassende Kinder- und Jugendstrategie. “Die Kinder und Jugendlichen geben die Themen für die Wiener Kinder- und Jugendstrategie vor. Politik und Verwaltung sind dabei ihre AuftragnehmerInnen”, hält Bildungs- und Jugendstadtrat Jürgen Czernohorszky fest. Gemeinsam mit Co-Projektleiterin Alexandra Beweis präsentierte er Anfang der Woche das Ergebnis des Werkstadt Junges Wien-Projekts.
Über 22.000 junge TeilnehmerInnen
Insgesamt nahmen im Frühjahr 2019 22.581 Kinder und Jugendliche in 1.309 “Werkstätten” in Schulen, Kindergärten, Jugend- und außerschulischen Bildungseinrichtungen teil. In den Workshops konnten die Kinder und Jugendlichen die Stadt Wien mit Medaillen oder Reparaturhinweisen bewerten und auf diese Weise zum Ausdruck bringen, was aus ihrer Sicht in der Stadt gut läuft und was weniger. Auch Verbesserungsvorschläge, Ideen und Visionen für die Stadt der Zukunft konnten eingebracht werden.
Themen, die die Jugend bewegen
Die gesammelten Ergebnisse wurden in neun Themenbereiche zusammengefasst, die die Grundlage für die Kinder- und Jugendstrategie bilden sollen. Die vier am intensivsten diskutierten Themen waren Natur & Umwelt, Chancen & Zukunft, Freizeit & Kultur sowie Mobilität & Verkehr. Gute Noten vergaben die jungen Workshop-TeilnehmerInnen vor allem für die Öffis und den Grünraum in der Stadt. Verbesserungsbedarf sehen sie unter anderem bei Spielplätzen und dem Angebot an Sportplätzen. Doch auch zu Themen wie leistbarem Wohnen oder faire Entlohnung für Arbeit machten sich die Kinder und Jugendlichen Gedanken.
Zu den weiteren Themenbereichen zählen Gesundheit & Wohlbefinden, Sicherheit & Geborgenheit, Gemeinschaft & Miteinander, Raum & Platz und Mitsprache & Meinung. Für alle neun Themenbereiche wurden von einem Fachbeirat in Zusammenarbeit mit einem Kinder- und Jugendbeirat Ziele für die Kinder- und Jugendstrategie definiert. Über die Dienststellen und Betriebe der Stadt wurden mehr als 450 bestehende oder geplante Maßnahmen gesammelt, die sich mit den Wünschen und Anliegen der Kinder und Jugendlichen überschneiden und umsetzbar sind.
Im Frühjahr 2020 soll die Kinder- und Jugendstrategie im Gemeinderat für die nächsten fünf Jahre beschlossen werden. Doch zuvor kommen noch einmal Kinder und Jugendliche zu Wort: Bei einer großen Kinder- und Jugendkonferenz am 20. November im Rathaus werden die definierten Ziele und vorgeschlagenen Maßnahmen von rund 250 Delegierten vom Kindergarten-Alter bis zum Teenager evaluiert.