eSport: “Zocken” als sportliche Disziplin

eSport-Schulmeisterschaft: Auf der Wiener Game City können SchülerInnen um Preise für die gesamte Schulklasse zocken.

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eSport ist längst auch in Österreich angekommen. Unter anderem auf der Game City, wo bald zur eSport-Schulmeisterschaft geladen wird.

Computerspielen als sportliche Disziplin. Was auf den ersten Blick befremdlich klingen mag, ergibt bei näherem Hinsehen durchaus Sinn. Denn Gaming ist heutzutage nicht nur ein wichtiger Teil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. In Form des eSport wurde daraus sogar eine Sportdisziplin entwickelt. In wenigen Tagen wird bei der Game City im Wiener Rathaus sogar zur eSports-Schulmeisterschaft geladen.

Zunehmende Aufmerksamkeit

Der Begriff eSport steht für elektronischer Sport. In eSport-Turnieren werden jedoch bei weitem nicht nur Sportsimulationen gespielt, vor allem Strategiespiele und Ego-Shooter wie z.B. League of Legends, Counter Strike oder Fortnite sind beliebte Spiele-Titel. Schon im Jahr 2000 wurde mit den World Cyber Games ein großes weltweites eSports-Turnier in Seoul in Südkorea veranstaltet. Im Jahr 2022 soll eSport erstmals als olympische Disziplin bei den asiatischen Spielen gelten. Der elektronische Sport erfährt auch in wirtschaftlicher Sicht zunehmende Aufmerksamkeit. Denn große eSport-Events erzielen kumuliert heutzutage häufig höhere Einschaltquoten als herkömmliche Sportübertragungen im Fernsehen. Internationale Wettbewerbe werden oft mit hohen Preisgeldern in Millionenhöhe dotiert und namhafte Sponsoren finanzieren Profi-eSportlerInnen.

eSport als Sportdisziplin

Aus sportlicher Perspektive steckt hinter eSport weit mehr, als man auf den ersten Blick womöglich vermutet. Denn um im eSport Erfolg zu haben, ist eine extrem anspruchsvolle Hand-Augen-Koordination und Reaktionsgeschwindigkeit nötig. Präzision, Konzentration und Feinmotorik sind ebenso gefragt wie Teamfähigkeit, Ausdauer, Problemlösestrategien und kommunikative Fähigkeiten. Untersuchungen der Deutschen Sporthochschule Köln haben ergeben, dass eSportlerInnen 300 bis 400 Tastaturanschläge pro Minute tätigen und Herzfrequenzen wie bei einem Ausdauerlauf aufweisen. Stresshormone werden teils in einem Ausmaß ausgeschüttet, das einer Elfmeter-Situation in einem Fußball-Finalspiel gleich kommt. Zudem wurde herausgefunden, dass körperlich fitte Personen im eSport erfolgreicher sind. In insgesamt mehr als 60 Ländern, darunter z.B. die Niederlande, Schweden, Bulgarien oder Großbritannien, wird eSport bereits als Sport anerkannt, in einzelnen Ländern wird er sogar in den Schulen gefördert. Ob eSport künftig auch in Österreich als Sport anerkannt werden soll, wird derzeit geprüft.

18. Oktober: eSport-Schulmeisterschaft

Dass eSport längst auch in Österreich angekommen ist, wird unter anderem auf der jährlichen Computer- und Konsolenspiel-Messe Game City im Wiener Rathaus bewiesen. Von 18. bis 20. Oktober 2019 werden dort Gaming, Bildung und Information in den Mittelpunkt gerückt. Am Freitag dem 18. Oktober wird zum Game City-Schultag geladen, an dem unter anderem die eSport-Schulmeisterschaft ausgetragen wird. Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich haben dabei die Möglichkeit live vor Ort Preise für die gesamte Schulklasse zu gewinnen. Die Anmeldung findet direkt vor Ort statt, teilnehmen können Schülerinnen und Schüler von der 3. bis zur 12. Schulstufe.



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