Jugend-Internet-Monitor 2025: WhatsApp vor YouTube und Snapchat
WhatsApp bleibt die ungeschlagene Nummer eins unter den Jugendlichen. Zu diesem Ergebnis kommt der Jugend-Internet-Monitor, eine repräsentative Studie von Saferinternet.at. Insgesamt wurden 405 Jugendliche aus ganz Österreich zwischen 11 und 17 Jahren befragt.
WhatsApp vor YouTube und Snapchat
WhatsApp hat den ersten Platz unter den beliebtesten Internetplattformen österreichischer Jugendlicher erfolgreich verteidigt (Nutzung insgesamt: 87 %, davon 82 % täglich). Platz zwei belegt YouTube (insg. 80 %, davon 47 % tägl.), gefolgt von Snapchat (insg. 74 %, davon 89 % täglich), Instagram (insg. 73 %, davon 78 % täglich) und TikTok (insg. 72 %, davon 87 % täglich). Im Vergleich zum Vorjahr haben alle Plattformen einen Zuwachs verzeichnet. Neu im Ranking ist die Plattform Microsoft Teams, die von 35 Prozent der Jugendlichen genutzt wird und es damit auf Platz sechs schafft.
WhatsApp hat im Vergleich zum Vorjahr wieder an Bedeutung gewonnen und um elf Prozentpunkte zugelegt (2024: 76%, 2025: 87%). Die Angleichung der Funktionen an die Konkurrenz, wie z.B. das Versenden von Bildern zum einmaligen Betrachten, dürfte die Beliebtheit wieder gesteigert haben, erklärt Barbara Buchegger, pädagogische Leiterin von Saferinternet.at. YouTube nutzen zwar acht von zehn Jugendlichen, jedoch nur 47% auch täglich. „Die im Vergleich geringe Nutzungsintensität lässt sich möglicherweise durch den starken Konsum anderer videozentrierter Plattformen wie TikTok und mittlerweile auch Instagram erklären“, so Buchegger.
Weniger geschlechterspezifische Unterschiede
Traditionell sind Onlineplattformen wie Snapchat, Instagram und WhatsApp, die zum aktiven Austausch, Posten und Gestalten einladen, bei Mädchen beliebter. Auf Plattformen wie YouTube, die eher zum passiven Konsum einladen, sind Jungs in der Regel stärker vertreten. Wie der Jugend-Internet-Monitor 2025 zeigt, gibt es in einigen Bereichen nach wie vor Nutzungsunterschiede zwischen den Geschlechtern, die aber vor allem bei den fünf beliebtesten Plattformen deutlich geringer wurden: So sind beispielsweise bei Instagram (Jungs: 74 %, Mädchen: 73 %) und TikTok (Jungs: 72 %, Mädchen: 72 %) kaum noch Geschlechterunterschiede festzustellen. War Instagram im Vorjahr noch bei den Mädchen und TikTok bei den Jungs beliebter, lassen sich diese Unterschiede in der diesjährigen Erhebung also nicht mehr ausmachen.
ChatGPT als wichtige Informationsplattform
Bei der Befragung zum Thema Chatbots zeigte sich, dass 75% der befragten Jugendlichen bereits mindestens einmal KI-Chatbots wie ChatGPT genutzt haben. Mit einer Nutzungsrate von 78 % liegen die männlichen Jugendlichen hier um sechs Prozentpunkte vor den weiblichen (72 %). Große Unterschiede in der Nutzung von KI-Chatbots gibt es zwischen der Altersgruppe der 11- bis 14-Jährigen (67 %) und jener der 15- bis 17-Jährigen (84 %). Am häufigsten wird ChatGPT direkt auf der Plattform OpenAI genutzt (92 %), gefolgt vom Snapchat-Chatbot MyAI (45 %). Nur zwölf Prozent der Befragten nutzen den KI-Chatbot von Microsoft über die Suchmaschine Bing. Geschlechterspezifische Unterschiede zeigen sich vor allem beim Chatbot MyAI, der von mehr Mädchen (50 %) als Jungs (41 %) genutzt wird.
Über die Studie
Der Jugend-Internet-Monitor ist eine jährlich durchgeführte und repräsentative Studie im Auftrag von Saferinternet.at. Sie erhebt, wie und welche sozialen Netzwerke und Online-Plattformen von Jugendlichen (11 bis 17 Jahre) in Österreich genutzt werden und welche Veränderungen es in der Mediennutzung in dieser Bevölkerungsgruppe gibt. Die Datenerhebung wurde mit Unterstützung der EU und der FFG umgesetzt und vom Institut für Jugendkulturforschung durchgeführt. Befragt wurden 405 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren aus ganz Österreich.