Emojis - Gefühle darstellen und interpretieren
Kompetenzen der Digitalen Grundbildung
- Kommunikation
- Orientierung
Ressourcen
- PDF Emoji-Karten
- PDF Emoji-Karten Auflösung
- PDF Arbeitsblatt Mein Tag in Gefühlen
- PDF Arbeitsblatt Mein Tag in Emojis
- PDF Arbeitsblatt Mein Tag in Gefühlen (englisch)
- PDF Arbeitsblatt Mein Tag in Emojis (englisch)
- Optional: Beamer/digitale Tafel
Kontext
Für Kinder sind Emojis mehr als nur bunte Bildchen – sie helfen dabei, Gefühle auszudrücken, die sich mit Worten manchmal schwer sagen lassen. Ein lachendes Emoji, ein trauriges Emoji oder ein Herz unterstützen Kinder dabei, Freude, Traurigkeit oder Zuneigung zu zeigen und sich anderen mitzuteilen. Gerade weil Kinder Emojis oft intuitiv nutzen, ist es wichtig, gemeinsam darüber zu sprechen: Was bedeuten die Symbole eigentlich? Wie fühlen wir uns, wenn wir ein bestimmtes Emoji sehen?
Tipp: Zum Thema Gefühle eignen sich sehr viele unterschiedliche Einstiege. Einerseits ein Sachgespräch über die verschiedenen Grundgefühle und wie sie sich individuell äußern, andererseits auch ein spielerischer Einstieg mit einer Geschichte oder einem Puppenspiel. Auch je nach Alter der Kinder ist das einfach anzupassen.
Der Unterschied zwischen einem Emoticon und einem Emoji wird weiter unten in den Sachinformationen genauer erklärt.
Einstieg
VIDEOINPUT | Knietzsche und die Gefühle
Plenum
Als Einstieg in das Thema Gefühle eignet sich das Video Knietzsche und die Gefühle (03:04 Minuten). Optional kann die Lehrperson die Videobeschreibung den Schüler:innen auch vor oder nach dem Video vorlesen:
Knietzsche meint, Gefühle sind unsichtbare Mitbewohner:innen. Es gibt unzählige davon, die kommen und gehen, wann sie wollen. Gefühle kann man nicht kaufen, und noch nicht mal aussuchen. Wer keine hat, der ist höchstwahrscheinlich kein Mensch! Trau dich deshalb und spring rein ins Meer der Gefühle, dann wirst du viele Abenteuer erleben!
Modul A: Ausdrucksformen von Gefühlen
DISKUSSION | Gefühle und Emotionen
Plenum
- Wie fühlt ihr euch gerade?
- Wie stellt ihr euch ein “Meer der Gefühle” vor? (Referenz auf das Video)
- Wie könnt ihr jemandem zeigen, wie ihr euch fühlt – ohne zu sprechen? (z.B. durch Gesichtsausdruck, Gesten oder eben Emojis)
- Kennt ihr Emojis? Welche benutzt ihr am liebsten?
- Welches Emoji passt gut zu einem fröhlichen Gefühl? Und welches zu einem traurigen?
- Glaubt ihr, dass alle Menschen ein Emoji immer gleich verstehen? Warum vielleicht nicht?
DISKUSSION | Gefühle Emoticons zuordnen
Plenum
Gemeinsam mit den Schüler:innen werden die einzelnen Emoji-Karten besprochen und verschiedenen Emotionen zugeordnet. Dafür druckt die Lehrperson die Emojis aus oder präsentiert jedes einzelne Emoji auf dem Beamer oder der digitalen Tafel.
Die Schüler:innen geben ihre Tipps ab und diskutieren, für welche Emotion das gezeigte Emoji stehen könnte. Die Lehrperson kann mittels der Emoji-Karten Auflösung die Antwort vorlesen.
BRAINSTORMING | Gefühlszustände im Alltag
Kleingruppe
Anschließend wird die Klasse in Gruppen zu jeweils drei bis vier Schüler:innen eingeteilt. Jede Gruppe erhält einen Emoji und hat nun für ein paar Minuten die Möglichkeit, sich auszutauschen, in welchen Momenten sie diese Emotion empfinden (Was macht dich traurig, wütend, glücklich etc.? Wie zeigst du diese Emotion?).
Optional können die verschiedenen Emoji-Karten nach ein paar Minuten zwischen den Gruppen weitergereicht werden, bis sich jede Gruppe mit jeder Emotion auseinandergesetzt hat.
Modul B: Gefühle mit Emojis ausdrücken
ARBEITSBLATT | Meine Woche in Gefühlen und Emojis
Einzelarbeit
Die Schüler:innen erhalten die Mein Tag in Gefühlen und Mein Tag in Emojis mit dem Auftrag, sich jeden Tag einige Minuten Zeit zu nehmen um diese auszufüllen. Wichtig ist es zu erwähnen, dass Kreativität ausdrücklich begrüßt wird. Ziel soll es sein, dass sich die Schüler:innen bewusst werden, wie viele unterschiedliche Emotionen an einem Tag durchlebt werden aber auch wie schwer es sein kann, diese in Worte zu fassen. Wenn eine Emotion auf dem Arbeitsblatt “Mein Tag in Gefühlen” aufgeschrieben wurde, dürfen die Schüler:innen noch ein dazu passendes Emoji auf das Arbeitsblatt “Mein Tag in Emojis” malen.
Hinweis: Damit die Schüler:innen sich sicher sein können, nicht bloßgestellt zu werden, kann Vertraulichkeit vereinbart werden - diese ist vor allem für die Reflexion wichtig.
ZWISCHENREFLEXION | Meine Woche in Gefühlen und Emojis
Plenum
Aufgrund der Intimität der Informationen muss eine Reflexion sehr individuell gestaltet werden. Es kann ganz allgemein diskutiert werden, wie es den Schüler:innen ergangen ist oder auch etwas spezifischer, ob jemand ins Detail gehen möchte.
KREATIVAUFGABE | Eigene Emojis zeichnen
Einzelarbeit
Schließlich können die Schüler:innen auch versuchen, selbst Emojis, die bestimmte Gefühle, Zustände oder Alltagssituationen ausdrücken sollen, zu zeichnen und im Anschluss der Klasse präsentieren. Diese Aufgabe soll sich hier nicht nur auf Emoticons beschränken (also Gesichtsausdrücke), sondern die Schüler:innen können ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Eine Person im Bett könnte zum Beispiel für einen kurzen Powernap stehen oder als Ausdruck für Chillen.
PRÄSENTATION | Mein eigener Emoji
Plenum
Wer von den Schüler:innen Lust hat, kann den anderen Schüler:innen das eigene Emoji präsentieren. Die anderen können auch vorab raten, welches Gefühl oder welche Situation der selbstgezeichnete Emoji darstellen soll.
Idee: Die Zeichnungen sowie die Emoji-Karten können gesammelt und in der Klasse aufgehängt werden. Dies dient dazu, dass Schüler:innen, wenn sie vielleicht an einem Tag ihre Gefühlslagen nicht verbal ausdrucken können, sich einen Emoji aussuchen, das ihrer aktuellen Gefühlslage am ehesten entspricht und so der restlichen Klasse mitteilen, wie es ihnen geht.
Reflexion
- Was habt ihr über Emojis und Gefühle gelernt?
- Gibt es ein Emoji, das ihr jetzt anders seht als vorher? Welches und warum?
- Wie können Emojis genutzt werden, damit andere einen gut verstehen?
- Wo liegen die Schwierigkeiten in der Kommunikation mit Emojis?
Weiterführende Ideen
- Spiel mit der Mimik
Die Emoji-Bildkärtchen können zusammen mit einem kleinen Handspiegel als Material für die Freiarbeit dienen oder in den Pausen genutzt werden, mit dem sich die Schüler:innen jederzeit alleine oder auch zu zweit beschäftigen können. Die Schüler:innen versuchen, das durch das Emoji dargestellte Gefühl mit ihrer Mimik nachzumachen und können sich gleichzeitig im Spiegel beobachten.
- Gefühlsmemory
Zwei Freiwillige werden aus der Klasse geschickt, sie sind die Detektiv:innen. Die anderen Schüler:innen finden sich in Pärchen zusammen und machen sich eine Mimik oder Gestik für ein bestimmtes Gefühl aus. Wenn alle Gruppen sich eine Gefühlsmimik oder -gestik ausgemacht haben vermischen sich die Paare und die Detektiv:innen werden hereingebeten. Durch das Antippen von jeweils 2 Schüler:innen werden sie "aufgedeckt" und zeigen dem Detektiv ihre Mimik oder Gestik. Findet ein Detektiv oder eine Detektivin ein Pärchen, erhält er oder sie einen Punkt und kommt nochmal dran. Findet er oder sie keines, ist der andere Detektiv oder die andere Detektivin an der Reihe. Der/die Detektiv:in, der/die zum Schluss die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
- Sätze mit Emojis schreiben
Die Schüler:innen verfassen Sätze oder kurze Geschichten (je nach Schulstufe und Lernstand) und ersetzen Wörter für Gefühle durch Emojis, die sie anstelle der Wörter zeichnen. Diese Geschichten können anschließend untereinander ausgetauscht werden, sodass sich die Schüler:innen gegenseitig Feedback darüber geben können, ob sie die Sätze oder Geschichten der anderen richtig verstanden haben.
Sachinformationen
Entstanden sind Emoticons, um textbasierte Kommunikation mit Emotionen zu ergänzen, da diese Kommunikation gänzlich ohne Mimik und Gestik des Gegenübers abläuft. Dadurch fehlen jedoch wichtige Informationen in der Kommunikation. Durch den Einsatz von Emoticons und Smileys soll der Bedeutungskontext von Aussagen verdeutlicht und Missverständnisse reduziert werden. Emoticons sind einfache Kombinationen aus Strichen und Punkten, z.B. :-) für ein lächelndes Gesicht. Doch auch Emoticons können missinterpretiert werden.
Das erste Emoticon wurde am 19. September 1982 von Scott Fahlman, einem Informatikprofessor an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh/Pennsylvania, erstellt. In einer Nachricht an seine Kolleg:innen schlug er vor, humorvolle oder sarkastische Beiträge mit einem seitwärts lächelnden Gesicht, also mit der Zeichenfolge ":-)" zu kennzeichnen, um Missverständnisse zu vermeiden. Fahlman entwickelte auch das Gegenteil, ":-(", um ernste oder traurige Beiträge zu markieren. Diese einfachen Zeichenkombinationen verbreiteten sich schnell und legten den Grundstein für die heutigen Emoticons und Emojis, die aus der digitalen Kommunikation nicht mehr wegzudenken sind.
Der Name Emoji setzt sich aus den japanischen Wörtern e für Bild und moji für Zeichen zusammen. Emojis sind kleine Piktogramme. 2010 wurden die ersten 722 Emojis in den Unicode Zeichensatz aufgenommen. Unicode umfasst alle Zeichen, die von jeder Tastatur erzeugt und von jedem Rechner gelesen werden können, unabhängig vom Betriebssystem oder der Schriftart. Seither werden Emoticons wie :-) auf Mobiltelefonen, Computern usw. automatisch zu Emojis. Inzwischen finden sich mehrere tausend Emojis im Unicode-Zeichensatz, die jährlich erweitert werden. Dafür sorgt das Unicode-Konsortium, welches öffentliche Vorschläge für neue Emojis aufnimmt und darüber entscheidet.
Der Unterschied von Emojis zu Emoticons ist, dass diese nicht auf Gefühle beschränkt sind, sondern auch Piktogramme zu Themen wie Lebensmittel, Personen, Flaggen usw. zu finden sind.
Weiterführende Links
- Emoticonwiki.de: Emoji Bedeutung
- Emojipedia: Sammelt alle Emojis seit 2013
- Wikimedia: Überblickstabelle von verschiedenen Smileys nach Betriebssystemen