Medienerlebnisse verarbeiten in der Sekundarstufe
Kompetenzen der Digitalen Grundbildung
- Kommunikation
- Information
- Handeln
Ressourcen
- Schüler:innen-Endgeräte
- Stifte/Papier
Einstieg
DISKUSSION | Gefühle & Medieninhalte
Plenum
Um die Stunde richtig einordnen zu können, ist es wichtig, den Schüler:innen klar zu machen, dass mediale Inhalte einen Einfluss auf ihr Gefühlsleben haben können. Dafür sollen die Schüler:innen im Plenum diskutieren:
- Habt ihr schon einmal etwas in (digitalen) Medien gesehen, gehört oder gelesen, das in euch eine Emotion ausgelöst hat?
- Welche Emotionen wurden ausgelöst? Könnt ihr ein Beispiel nennen?
- Wie seid ihr mit dieser Emotion umgegangen? Habt ihr sie weiter beachtet?
Die Module dieser Praxis-Idee bauen nicht zwingend aufeinander auf und können auch unabhängig voneinander eingesetzt werden.
Modul A: Bewusste Auszeiten planen
GESPRÄCH | Digitale Auszeit
Partner:innenarbeit
Medien werden oft genutzt, um bestimmte Gefühle wie Spannung oder Entspannung zu erzeugen. Das kann gut tun – doch manche Inhalte, etwa Gewalt in Filmen oder beunruhigende Nachrichten, können auch Angst machen oder überfordern. Deshalb ist es wichtig, Medienzeiten bewusst zu unterbrechen, um das Gesehene zu verarbeiten. Um solche Pausen sinnvoll zu gestalten, denken die Schüler:innen zu zweit über folgende Fragen nach und besprechen sie gemeinsam:
- Wie lange soll meine digitale Auszeit dauern?
- Was kann ich in der Pause tun, das mir Freude macht?
- Was bringt mir Spannung – auch ohne Medien?
- Wie kann ich mich ohne Bildschirm entspannen?
KREATIVAUFGABE | Meine digitale Auszeit
Einzelarbeit
Nach dem Gespräch planen die Schüler:innen individuell ihre persönliche digitale Auszeit. Dabei können sie kreativ werden – zum Beispiel mit einem strukturierten Zeitplan oder einer To-do-Liste zum Abhaken von Aktivitäten. Ziel ist, dass sie sich bewusst mit ihrer Auszeit auseinandersetzen und lernen, diese aktiv zu gestalten und sinnvoll zu nutzen.
Tipp: Lassen Sie die Schüler:innen ihre digitale Auszeit am besten am Wochenende ausprobieren und reflektieren gemeinsam, wie es den Lernenden dabei ergangen ist.
Modul B: Medieninhalte recherchieren
RECHERCHE | Sachliche Informationen erfahren
Kleingruppe
Um Unsicherheiten bei belastenden Medienthemen zu verringern, bearbeiten die Schüler:innen in Kleingruppen ein selbstgewähltes aktuelles Thema (zum Beispiel ein aktuelles Weltgeschehen, ein Medientrend, etc.), das sie beschäftigt. Zunächst tauschen sie sich darüber aus, warum sie das Thema bewegt und was sie bereits wissen. Anschließend recherchieren sie mit sicheren Suchmaschinen (für jüngere Schüler:innen z.B. FragFinn) und seriösen Quellen sachliche Informationen und halten die Ergebnisse fest. Wichtig ist, dass die Schüler:innen bewusst nicht auf Social-Media-Plattformen, wie Instagram, TikTok oder Ähnlichem, recherchieren, um die Fähigkeit zur Recherche durch seriöse Quellen und Suchmaschinen zu stärken.
Tipp: Um zu wissen, wie Quellen als seriös oder unseriös eingestuft werden können, eignet sich auch folgende Praxisidee.
PRÄSENTATION | Rechercheinhalte
Die Kleingruppen stellen sich gegenseitig ihre Rechercheergebnisse vor. Zum Abschluss reflektieren die Schüler:innen, wie es sich anfühlt, Informationen bewusst zu recherchieren und nicht nur im Fernsehen oder auf Social-Media-Plattformen zu konsumieren. Ziel ist es, Unsicherheiten abzubauen und die Kompetenz des kritischen Hinterfragens von Medieninhalten, die meistens nur konsumiert werden, zu stärken.
Modul C: Medienerlebnisse kreativ bearbeiten
DISKUSSION | Emotionen reflektieren
Plenum
Unabhängig vom Alter der Schüler:innen ist es wichtig, über Medienerlebnisse zu sprechen, um diese gut verarbeiten zu können. Gibt es ein aktuelles Thema, welches stark im Internet kursiert, wie beispielsweise der Krieg in der Ukraine, kann gemeinsam darüber gesprochen werden, welche Emotionen solche Berichterstattungen hervorrufen können. Wollen die Schüler:innen nicht den Anfang machen, kann die Lehrkraft vorerst von ihrer eigenen Gefühlslage gegenüber manchen Nachrichten erzählen. Es ist auch wichtig, den Schüler:innen zu vermitteln, dass ihre Emotionen akzeptiert und ernst genommen werden. In der Diskussion sollte besonders auf folgende Punkte eingegangen werden:
- Welche Form von Meldungen sind für euch sehr erschütternd?
- Fällt es euch schwer, zu einem textuellen Bericht auch noch Fotos und Videos zu sehen?
- Wie geht ihr mit solchen Meldungen um?
KREATIVES GESTALTEN | Medienerlebnisse kreativ bearbeiten
Gruppenarbeit
Die Schüler:innen überlegen sich in Gruppen Lösungsstrategien, um mit emotional belastenden Meldungen oder Medieninhalten umzugehen. Gemeinsam können Gedanken und Ideen in Form eines Plakates auf kreative Weise gesammelt werden. Im Anschluss haben die Schüler:innen die Möglichkeit, ihre kreativen Ergebnisse der Klasse zu präsentieren. Durch diesen Austausch können individuelle Medienerlebnisse gemeinsam reflektiert, neu interpretiert und aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. So entstehen neue Perspektiven für die behandelten Inhalte und Emotionen. Die Plakate sollten in der Klasse aufgehängt werden, damit die Schüler:innen immer unterschiedliche Ansätze nachlesen können, um Medienerlebnisse bestmöglich verarbeiten zu können.
Reflexion
Anschließend sollte mit den Schüler:innen gemeinsam reflektiert werden:
- Wie hast du diese Übung/ diese Übungen empfunden?
- Wie empfindest du den Einfluss von negativen Meldungen oder Medieninhalten auf dein Gefühlsleben?
- Fällt es dir schwer, dich mit deinen Medienerlebnissen auseinanderzusetzen?
- Welche Strategie kannst du dir mitnehmen, um deine Medienerlebnisse besser verarbeiten zu können?
Weiterführende Ideen
Monatliches Check-Up
Die Lehrkraft nutzt zumindest einmal im Monat, oder je nach gegebenen Anlass, einen Teil der Stunde, um mit der Klasse über ihre Medienerlebnisse zu sprechen. Dies kann zum Beispiel in Form einer schnellen Mindmap stattfinden und stärkt so kontinuierlich die emotionale Reflexionsfähigkeit der Schüler:innen.