Medienerlebnisse verarbeiten in der Primarstufe
Kompetenzen der Digitalen Grundbildung
- Kommunikation
- Handeln
Ressourcen
- Digitale Tafel/Beamer
- Stifte/Papier
Kontext
Digitale Medien und Nachrichtenformate sind aus dem Alltag der Schüler:innen nicht mehr wegzudenken. Medieninhalte sind nicht nur unterhaltsam, sondern haben auch einen starken Einfluss auf unser Gefühlsleben. Diese Blitzidee gibt Anregungen dafür, wie Medieninhalte und die eigenen Emotionen dazu verarbeitet werden können. Da die eigenen Emotionen ein sehr sensibles Thema sind, sollte während den Gesprächen auf einen wertschätzenden Umgang geachtet und vermittelt werden, dass jeder Gedanke und jede Antwort ohne Wertung angenommen wird.
Einstieg
GESPRÄCH | Gefühle verstehen
Plenum
Inhalte, die im Internet oder in Büchern gelesen, im Fernsehen gesehen oder im Radio gehört werden, können in Menschen starke Emotionen, wie Angst, Freude, Trauer oder Wut, auslösen. Da vor allem negative Medienerlebnisse stark aufwühlen können, ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, um mit den eigenen Gefühlen umzugehen. Um die Schüler:innen sanft an das Thema heranzuführen, kann im Plenum über folgende Impulsfragen gesprochen werden:
- Wie fühlt ihr euch heute?
- Hat ein Film oder ein Buch schon einmal ein Gefühl in euch hervorgerufen?
- Was kann die eigenen Gefühle beeinflussen?
- Was macht euch traurig?
- Was macht euch wütend?
- Was macht euch ängstlich?
Durchführung
BRAINSTORMING | Mit Emotionen umgehen
Plenum
Im Anschluss sollen sich die Lernenden überlegen, was sie machen können, wenn sie sich in einer der oben genannten Gefühlslagen befinden und dazu Sätze formulieren. Ein Beispiel hierfür wäre: Wenn ich ängstlich bin, dann rede ich mit einer Vertrauensperson darüber.
Wenn die Schüler:innen sich überlegt haben, wie sie mit negativen Gefühlen umgehen können, können die Strategien gemeinsam an der (digitalen) Tafel in Form einer Mindmap gesammelt werden. Diese gemeinsame Aktivität fördert den offenen Austausch über Emotionen und mögliche Lösungswege, anstatt negative Gefühle zu verdrängen oder zu übergehen.
PERSPEKTIVENAUSTAUSCH | Medienhalte begleiten
Plenum
In dieser Aktivität sollen die Schüler:innen durch pädagogische Begleitung aktiv üben, einen konsumierten Medieninhalt und damit verbundene Emotionen zu besprechen. Hierfür kann zum Beispiel ein kurzer Ausschnitt eines Films, ein Video oder eine kindgerechte Berichterstattung (auf ZDF Logo! gibt es zum Beispiel zahlreiche Videos zu aktuellen Themen) hergezeigt werden. Anstatt das Video durchgehend anzusehen und danach zu besprechen, pausiert die Lehrperson immer wieder und begleitet die Schüler:innen mit folgenden Leitfragen, die gemeinsam besprochen werden:
- Was passiert in diesem Clip?
- Wie fühlt ihr euch gerade?
- Wie nehmt ihr diese bewusste Unterbrechung wahr?
Die Unterbrechungen sind wichtig, um die Schüler:innen nicht mit dem gesamten Inhalt auf einmal zu überfordern, sondern ihnen zu lehren, immer wieder Pausen zu machen. Das ist wichtig, um das Medienerlebnis bewusst und schrittweise reflektieren zu können.
KREATIVAUFGABE | Medienerlebnisse verarbeiten
Einzel-, Partner:innen- oder Gruppenarbeit
Nun können die Schüler:innen ihr Medienerlebnis kreativ verarbeiten. Dabei lernen sie nicht nur rein zu konsumieren, sondern auch, sich mit einem wahrgenommenen Inhalt aktiv auseinanderzusetzen. Je nachdem wo die Stärken und Interessen liegen, können die Lernenden eine Zeichnung, ein Plakat, einen Text oder ein Rollenspiel zu dem davor gesehenen Inhalt gestalten. Folgende Ideen können als Inspiration für die Umsetzung dienen:
- Gefühls-Tagebuch: Tagebucheintrag aus Sicht einer Figur schreiben, um Emotionen und Perspektiven zu reflektieren.
- Inneres Kino: Bild zu eigenen Gefühlen zum Inhalt malen.
- Talkshow: Rollenspiel, bei dem Filmfiguren ihre Sichtweisen und Gefühle in einer moderierten Diskussion austauschen.
- Was wäre wenn…: Alternatives Ende zum Medieninhalt erfinden und kreativ umsetzen (z. B. Szene, Comic, Text).
PRÄSENTATION | Medienerlebnisse verarbeiten
Plenum
Im Anschluss haben die Schüler:innen die Möglichkeit, ihre kreativen Ergebnisse der Klasse zu präsentieren. Durch diesen Austausch können individuelle Medienerlebnisse gemeinsam reflektiert, neu interpretiert und aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. So entstehen neue Perspektiven für die behandelten Inhalte und Emotionen.
Reflexion
Anschließend kann gemeinsam reflektiert werden:
- Wie war es für euch, über eure Gefühle zu sprechen?
- Was konntet ihr euch von dieser Stunde mitnehmen?
- Wie war es für euch, den Videoausschnitt immer wieder zu stoppen und dabei zu reflektieren?
- Wieso ist es wichtig, sich mit gesehenen/gehörten Inhalten aktiv auseinanderzusetzen?
- Wie wirkt der Medieninhalt nach eurer kreativen Aufgabe für euch?
Weiterführende Ideen
Ein kreatives Medienprojekt
Die Schüler:innen können ihre Medienerlebnisse anhand eines Foto- oder Videoprojektes verarbeiten. Hier sind der Ideenfindung keine Grenzen gesetzt: Es kann über gesehene Inhalte in einem Interview gesprochen werden, ein kreatives Video über die Medienheld:innen gemacht werden, usw.
Weiterführende Links
- Artikel: Medienerlebnisse verarbeiten
- Hintergrundinformationen zur Verarbeitung von Medienerlebnissen
- Artikel: Medienheld:innen reflektieren
- Tipps: Mit beunruhigenden Nachrichten umgehen