Scottie Go!
Ein Brettspiel, das nicht nur Spaß machen, sondern vor allem auch einen leichten Einstieg in die Programmierung bieten soll – die Rede ist von Scottie Go!. Das in Polen entwickelte Brettspiel ist wahlweise in einer Version für private Nutzer und in einer Education-Version erhältlich, zweitere wurde von einem Team des Wiener Bildungsservers getestet.
So funktioniert’s
Um Scottie Go! spielen zu können wird ein Smartphone oder Tablet mit der gleichnamigen App und ein Scottie Go-Brettspiel benötigt. In der App wird das Level gewählt, das gespielt werden soll. Die Aufgabe ist stets, einen kleinen Roboter durch verschiedene, komplexer werdende, zweidimensionale Parcours zu lotsen – mithilfe der Programmierblöcke des Scottie Go-Brettspiels. Die grafischen Codeblöcke sind dazu auf kleine Spielplättchen gedruckt und können auf dem Spielbrett nach Belieben aneinandergereiht werden. Der fertige Programmcode wird dann mithilfe der App abfotografiert und von der Roboterfigur in der App ausgeführt. Wurde der Parcours erfolgreich bewältigt, erreicht man das nächste Level.
Einfache Handhabung
Der Aufbau des Brettspiels sowie der Einstieg innerhalb der ersten Levels sind einfach und verständlich gestaltet. Müssen zu Beginn noch sehr einfache Parcours bewältigt werden, werden diese im Laufe der verschiedenen Level zunehmend schwieriger. Insgesamt bietet das Spiel 91 Level, die in 10 verschiedenen Modulen absolviert werden müssen. Auch die Programmierblöcke des Brettspiels sind einfach und verständlich gestaltet. Sie sind stets mit Text und einem Symbol beschriftet und enthalten eine detaillierte Erklärung des jeweiligen Programmbefehls auf der Rückseite. Herstellerangaben zufolge beinhaltet das Set 179 Programmierblöcke. Das Zusammenspiel aus App und Brettspiel funktionierte im Test einwandfrei, das Abfotografieren und Ausführen der aneinander gereihten Programmierblöcke ging rasch und problemlos.
Wiederholender Spielablauf
Laut Herstellerangaben ist das Spiel für Kinder ab 6 Jahren geeignet. Für den Einsatz im Klassenzimmer ist es klar von Vorteil, wenn die SchülerInnen bereits lesen können. Andernfalls ist Begleitung durch einen Erwachsenen unabdingbar. Da es möglich ist, jeden Schüler bzw. jeder Schülerin einen eigenen Zugang in der App anzulegen, ist es auch möglich, individuelle Spielstände zu speichern. Zudem wird ein Single-Player- und ein Teamwork-Modus geboten. Mit dem Lizenzcode, welcher in der Edu-Version beigelegt ist, bekommt man Zugang zu Online-Zusatzmaterial. Dieses ist aber leider nur auf Englisch vorhanden und der überwiegende Teil besteht aus Lösungen zu den einzelnen Levels. Die SchülerInnen lernen in jeder Etappe (Kontinent) schrittweise neue, immer schwieriger werdende Funktionen wie z.B. Springen, Aufheben, usw. und festigen diese dann in 5-10 Aufgaben. Leider ähneln diese Wiederholungen einander immer sehr, wodurch es passieren kann, dass die Motivation bald sinkt.
Ein deutlicher Nachteil ist auch, dass es keine Möglichkeit gibt frei zu arbeiten bzw. Level zu überspringen, stattdessen muss Level für Level durchgearbeitet werden. Selbst für Lehrende wird leider keine Möglichkeit geboten, einen Einblick in fortgeschrittenere Level zu bekommen.