Nils geht
Nils sei immer schon irgendwie komisch gewesen, meint Sara, zu klein gewachsen, „doofes Gesicht“ und total klug. Kein Wunder sei es also, dass er immer schon gequält wurde, schon im Kindergarten. Jetzt ist es die Clique um Jo, die Nils vorführt, wann immer es geht. Keine/r stellt sich je dagegen. Auch Sara nicht, die früher sogar befreundet war mit Nils.
Und dann ist da noch die schöne Mila, die Jo „gehört“. Dass Nils dem Mädchen erfolgreich Nachhilfe gibt, dass sich die beiden zu verstehen scheinen, ist zu viel für Jo. Die Sache beginnt völlig aus dem Ruder zu laufen.
Gabi Kreslehner, seit ihrem Debüt „Charlottes Traum“ eine fixe Größe der österreichischen Jugendliteratur, lässt ihr Drama um einen Mobbingfall so präzise ablaufen wie ein Uhrwerk: Alle Figuren verkörpern Typen, haben eine Funktion, der Erzählstrang, der die Geschichte linear von hinten aufrollt, wird immer wieder von Befragungen in der Gegenwart gebrochen.
Von Anfang an ist klar: hier entkommt niemand, auch die Leserinnen und Leser nicht.