Tapferbär und Paps
Die Sonne war heiß. Die Luft war heiß. Selbst im Schatten war es heiß. Und mein Paps sagte: Ich schätze, ein paar schwitzende Bären sind so ziemlich das Schwitzigste auf der Welt.
Der Rest der Handlung ist schnell erzählt: Vater und Sohn Bär wollen zum Fluss, um eine Abkühlung zu nehmen. Der Weg ist weit, irgendwann fällt der kleine Bär auf die Schnauze und will nicht mehr weiter. Nach einer Pause will ihn Vater Bär sogar tragen Aber ich beschloss, allein zu laufen, meint der kleine Ich-Erzähler-Bär. Am Ende: Schöne Abkühlung, toller Ausflug, wunderbarer Papa-Sohn-Tag.
Natürlich hat dies Buch eine Botschaft: Ausdauer ist gut, Selbstermächtigung auch, und Vertrauen zwischen Erziehungsberechtigtem und Kind sowieso. Wichtiger aber ist: Der Text ist trotz seiner Einfachheit eigenwillig.
Basierend auf kurzen Sätzen und basalen Satzstrukturen schafft der englische Autor mit Wortschöpfungen und Wiederholungen einen rhythmischen und lyrischen Ton, den Andreas Steinhöfel in seiner Übersetzung möglicherweise noch gesteigert hat.
Und die feine Bildwelt der in Hawaii geborenen englischen Illustratorin Emily Hughes tut das ihre dazu: Sie (über)zeichnet in feinen Strichen die haarigen Bären und knorrigen Bäume ganz leicht und malt alles in warmen Braun- und Grüntönen aus, wie wir es schon von ihrem großartigen Erstling "Wild" kennen. Das Vorliegende ist aber eher zärtlich denn wild.