Abo-Fallen & Fake-Shops: Beschwerde-Boom im Internet

Die Anfragen und Beschwerden an die Internet Ombudsstelle sind weiter hoch.

Zwei Männer beschweren sich bei einer Frau mit Laptop
Die Anzahl der Beschwerden bei der Internet Ombudsstelle ist auch weiterhin hoch.

Dass die Pandemie als Digitalisierungs-Motor gewirkt hat, spiegelt sich auch im Jahresbericht 2021 der Internet Ombudsstelle wider. Denn die Eingaben bei der staatlich anerkannten Schlichtungs- und Beratungsstelle haben sich seit Ausbruch der Pandemie gehäuft. Das Mehr an digitalen Einkaufsmöglichkeiten und die verstärkte Nutzung digitaler Tools bringen nicht nur mehr Komfort, sondern auch Probleme und Ärgernisse mit sich. Insgesamt bearbeitete das Experten-Team 10.726 Eingaben von Konsument:innen, in 2.879 Fällen wurden außergerichtliche Streitbeilegungsverfahren mit den Unternehmen durchgeführt.

Erfolgsquote bei Schlichtungsverfahren steigt

Schlichtungsverfahren leitet die Internet Ombudsstelle dann ein, wenn Beschwerden von Verbraucher:innen gegen ein Unternehmen mit Sitz in Österreich oder der EU vorliegen. Am häufigsten bezogen sich diese Beschwerden 2021 auf verzögerte oder ausbleibende Lieferungen und Probleme mit dem Rücktrittsrecht, gefolgt von Streitigkeiten über Laufzeit und Kündigung bzw. Gültigkeit von Verträgen. Die Erfolgsquote steigt hier sukzessive an: In 73 Prozent dieser Schlichtungsfälle konnte die Internet Ombudsstelle eine Einigung zwischen Konsument:in und Unternehmen erwirken (2019 waren es noch 67 Prozent, 2020 72 Prozent).

Nicht immer muss es allerdings zu einem Schlichtungsverfahren kommen. Die Internet Ombudsstelle bietet umfassende Beratung und Information zu zahlreichen Themen - von E-Commerce über Datenschutzrecht bis hin zu sicherem Bezahlen im Netz - an. Auf der Webseite der Internet Ombudsstelle stehen bereits mehr als 200 FAQs zur Verfügung, auch dem wichtigen Thema „Hass im Netz“ ist ein eigener Bereich gewidmet.


Praxis-Ideen zu Datenschutz und Safer Internet

In unseren Praxis-Ideen finden Sie Anregungen, wie die Themen Datenschutz (Praxis-Idee "Wer darf was über mich wissen?" und Praxis-Idee "Werbung & Big Data") und Sicherheit im Internet (Praxis-Idee "Safer Internet Challenge") im Unterricht behandelt werden können.


Top-Probleme 2021: Abo-Fallen, Betrug und Fake-Shops

Am häufigsten wurde die Beratung der Internet Ombudsstelle 2021 zu Abo-Fallen gebraucht: Rechnungen für angebliche Mitgliedschaften auf Fake-Streaming-Plattformen, SMS zu vermeintlichen Paket-Zustellungen oder Gewinnspiele sind oft Lockmittel von Kriminellen, um Kreditkarten-Abbuchungen zu ergaunern. Sehr viele Eingaben drehten sich auch um Internet-Betrug - denn die Täter werden immer einfallsreicher: Vom „Tech Support Scam“ (bei dem Opfer vermeintlichen Apple- oder Microsoft-Mitarbeitern Zugriff auf ihren Computer gewähren) bis hin zu betrügerischen Investitions-Plattformen, die statt hoher Kursgewinne den Verlust der Veranlagung bedeuten.

An dritter Stelle liegen Fragen zu Fake-Shops. Die Betrüger:innen hinter diesen vorgeblichen Online-Shops setzten 2021 vor allem auf Waren, die in Europa stark nachgefragt aber mit langen Wartezeiten verbunden sind - etwa E-Bikes, Garten- und Grillzubehör oder die Playstation 5.

Watchlist Internet warnt vor Betrugsmaschen

Ergänzt wird das Angebot der Internet Ombudsstelle durch die Watchlist Internet. Sie informiert Konsument:innen laufend über neue Betrugsmaschen und aktuelle Fälle, damit diese erst gar nicht in die Falle tappen. Die Watchlist Internet greift dafür neben den Beschwerden bei der Internet Ombudsstelle auf eigene Recherchen sowie Meldungen von User:innen zurück.



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