Werbung & Big Data
Kompetenzen der Digitalen Grundbildung
- Kommunikation
Ressourcen
- Arbeitsblatt Werbung im Internet
Kontext
Ziel dieser Aktivität ist es, dass Kinder und Jugendliche die Zusammenhänge von Datenschutz und Werbung erkennen und verstehen, wie personalisierte Werbung im Internet entsteht. Dazu werden die Schüler:innen dazu aufgefordert selbst in Kleingruppen anhand fiktiver Profile zielgerichtete Werbung zu überlegen.
Tipp: Bevor diese Aktivität im Unterricht umgesetzt wird, empfiehlt sich eine Einführung in das Thema Werbung im Allgemeinen oder auch in das Thema Datenschutz. Beispiele dafür liefern die Praxis-Ideen Werbung um uns herum, Werbung in verschiedenen Medien oder Datenschutz: Wer darf was über mich wissen.
Hinweis: Bei den in den Arbeitsblättern beschriebenen Kinderprofilen handelt es sich um teils eher stereotype Angaben. Obwohl der Wiener Bildungsserver derartige Darstellungen generell vermeidet, dienen sie in diesem Fall der Vereinfachung der Aufgabe für jüngere SchülerInnen: Die “typischen” Interessen sollen die Überlegung der passenden Werbung vereinfachen.
Einstieg
GESPRÄCH | Personalisierte Werbung
Plenum
Um auf das Thema hinzuleiten, kann das Thema Werbung und der unterschied zur personalisierten Werbung besprochen werden.
- Wo im Internet haben die Schüler:innen schon einmal Werbung wahrgenommen? (Beispiele: YouTube, soziale Netzwerke, auf Webseiten, in Handyspielen etc.)
- Welche Werbung wird den Schüler:innen angezeigt? Wofür wird da geworben?
- Wird allen Schüler:innen Werbung für dieselben Produkte angezeigt oder erhält jede/r andere Werbung?
- Wie kann es sein, dass jedem/jeder andere Werbung angezeigt wird?
Durchführung
ARBEITSBLATT | Profile auswerten
Kleingruppen
Die Schüler:innen erarbeiten in Kleingruppen die Arbeitsblätter Werbung im Internet . Jede Kleingruppe erhält jeweils ein fiktives Profil. Die Schüler:innen lesen sich die Profile durch und überlegen im Anschluss gemeinsam, welche Werbung für die berschriebene Person interessant sein könnte. So könnte zum Beispiel für ein Kind, das gerne Fußball spielt, Werbung für Fußballschuhe angezeigt werden. Je mehr Ideen die Schüler:innen sammeln, desto besser.
Reflexion
PRÄSENTATION | Die Ergebnisse
Plenum
Im Anschluss stellt eine Kleingruppe nach der anderen kurz vor, welches Profil sie bearbeitet haben und erklärt, welche Werbung sie dem beschriebenen Kind anzeigen würden und warum. Danach wird gemeinsam überlegt:
- Ist den SchülerInnen online vielleicht schon einmal selbst solche Werbung begegnet, die genau ihr persönliches Interesse getroffen hat?
- Wie sehr achten die SchülerInnen darauf, wie viel sie online über sich preisgeben?
- Worauf kann man achten, um durch solche Werbung nicht manipuliert zu werden?
Weiterführende Ideen
Im Anschluss können die SchülerInnen eigene Plakate mit passender Werbung entwerfen. Dies kann gezeichnet, aus vorhandenen Prospekten ausgeschnitten werden oder am Computer/ Tablet gestaltet werden.
Sachinformationen
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Online-Werbung und Werbung in anderen Medien ist, dass Werbung online noch zielgerichteter und personalisierter gestaltet wird. Beim Stöbern in Online-Shops werden den KundInnen zum Beispiel häufig Produkte vorgeschlagen, die erschreckend genau den persönlichen Geschmack treffen.
Der Grund dafür ist Big Data: Als Big Data werden große Datenmengen bezeichnet. Online werden diese z.B. durch unzählige Internetaktivitäten gespeist: Eingaben in Suchmaschinen, Navigationsdaten, Online-Einkäufe, besuchte Webseiten, Seiten die man mit einem Like versehen hat uvm. werden häufig gespeichert und ausgewertet, so dass daraus sehr genaue KundInnen- bzw. NutzerInnen-Profile abgeleitet werden können. So ist es z.B. möglich, dass Online-Shops zielgerichtete Vorschläge liefern (“Kunden die das gekauft haben, haben auch das gekauft”) oder dass in sozialen Netzwerken Werbung für eben jenes Reiseziel angezeigt wird, nach dem man eben noch gegoogelt hatte. Derartige Phänomene sind aber auch abseits des Internets zu beobachten: Auch Geschäfte wie Supermärkte, Drogerien, Kleidungsgeschäfte etc. sammeln z.B. mithilfe von Kundenkarten Daten ihrer Kunden und werten diese entsprechend aus, z.B. um ihre Werbung zu optimieren (z.B. personalisierte Rabattbons).
Andere, positivere Anwendungsfälle sind z.B. in der Medizin, in der Energieversorgung oder im Verkehrswesen zu finden: Einige wichtige Fortschritte der Krebsforschung wären ohne Big Data nicht möglich gewesen. Auch in der Energieversorgung und im Verkehrswesen können durch große zur Verfügung stehende Datenmengen Probleme analysiert, frühzeitig erkannt und Systeme laufend optimiert werden.
Zusammenfassend ist es sehr wichtig, dass bei Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein für derartige Mechanismen und deren Hintergründe geschaffen wird. Zudem ist es wichtig, auf den Schutz seiner Daten zu achten und online bewusst zu überlegen wo man welche und wieviele seiner Daten hinterlassen möchte. Es empfiehlt sich das Prinzip der Datensparsamkeit: Nur so viele Daten über sich verraten, wie für die jeweilige Anwendung wirklich nötig.
Weiterführende Links
- Mediasmart: Webseite mit Informationen & Materialien zu Werbe- und Medienkompetenz