Datenschutz: Wer darf was über mich wissen?
Kompetenzen der Digitalen Grundbildung
- Kommunikation
Ressourcen
- Arbeitsblatt Datenschutz
- Optional: Beamer oder digitale Tafel
Einstieg
GESPRÄCH | Was sind Daten?
Plenum
Zur Einführung eignet sich ein Gespräch im Plenum:
- Was sind Daten?
- Was bedeutet Datenschutz? Warum ist das wichtig?
- Wer ist online irgendwo registriert? (YouTube, WhatsApp, Instagram, Snapchat, TikTok etc.)
- Welche Daten haben die Schüler:innen auf diesen Plattformen bekannt gegeben?
Optional kann via Beamer oder digitale Tafel auch ein kurzes Erklärvideo zum Einstieg in das Thema gemeinsam angesehen werden.
ARBEITSBLATT | Wer darf was wissen?
Einzelarbeit
Das Datenschutz-Arbeitsblatt wird ausgeteilt. Die Schüler:innen überlegen sich einzeln, welche der dort aufgelisteten Daten wer wissen darf und schreiben die Daten in die jeweilige Spalte der Tabelle. Optional können auch noch weitere Daten überlegt und in die entsprechenden Spalten ergänzt werden.
DISKUSSION | Ergebnisse vergleichen
Partner:innenarbeit
Im Anschluss vergleichen die Schüler:innen in Partner:innenarbeit ihre Tabellen:
- Wo haben sie gleich, wo haben sie unterschiedlich geantwortet?
- Was waren die Überlegungen dahinter?
- Welche Konsequenzen könnte es haben, wenn alle weltweit mehr Daten über einen herausfinden könnten?
Wichtig: Es gibt keine falschen oder richtigen Antworten, viel eher geht es hier um einen Austausch individueller Einschätzungen und Meinungen.
ÜBUNG | Datenspuren im Alltag
Kleingruppe
Schüler:innen ab der Sekundarstufe 1 können in Kleingruppen überlegen, bei welchen digitalen Aktivitäten wie Apps, Websites oder sozialen Netzwerken sie bereits persönliche Daten preisgeben mussten. Sie notieren die genutzten Dienste, schreiben dazu, welche Daten sie angegeben haben und markieren harmlose Daten (nicht personenbezogene Daten) in grün und besonders schützenswerte (personenbezogene Daten) in rot. Anschließend entwickeln sie gemeinsam Ideen, wie sich diese Daten besser schützen lassen, und stellen ihre Ergebnisse der Klasse vor.
Reflexion
Nun werden die Ergebnisse im Plenum diskutiert:
- Bei welchen Daten haben die Schüler:innen wie entschieden? Und warum?
- Welche Konsequenzen könnte es haben, wenn alle weltweit Daten wie die eigene Adresse, Telefonnummer, ein peinliches Foto oder das Gehalt der Eltern wüssten?
- Wie kann man die eigenen Daten schützen?
Sachinformationen
Egal ob Name, Adresse, Telefonnummer oder Geburtsdatum – zu jeder Person gibt es eine Vielzahl an Daten. In Österreich legt das Datenschutzgesetz fest, wie mit derartigen Daten umgegangen werden muss. Gesetzlich ist dabei u.a. von personenbezogenen Daten die Rede. Damit sind all jene Daten gemeint, mit denen unmittelbar auf eine bestimmte Person geschlossen werden kann (z.B. Name, Alter, Adresse, Geburtsdatum etc.). Einem besonderen Schutz unterliegen die sensiblen Daten. Dazu gehören zum Beispiel Informationen über die Gesundheit, die politische Einstellung, religiöse oder philosophische Überzeugungen, ethnische Herkunft und das Sexualleben.
Es ist empfehlenswert mit seinen Daten im Internet möglichst sparsam umzugehen und nur so viel bekannt zu geben, wie wirklich nötig. Wenn möglich, sollten Nicknames statt dem echten Namen genutzt werden. Die eigenen Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Netzwerken oder auf anderen Webseiten, auf denen man registriert ist, sollte man ebenso regelmäßig überprüfen. Zudem sollte bei Webseiten oder Apps die nach Daten wie z.B. Name, Geburtsdatum und Adresse fragen stets überlegt werden, ob es legitim ist, dass dieser Service diese Daten erfährt (z.B. muss eine Umfrage-Webseite eher nicht meine Adresse wissen). Vorsichtig sollte man auch bei E-Mails von unbekannten Absendern oder mit fragwürdigen Anhängen sein, dahinter könnte sich Spionage-Software verstecken. Die eigenen Passwörter sollten nicht nur möglichst sicher, sondern auch geheim sein. Außerdem kann es hilfreich sein, für Registrierungen auf Webseiten eine zweite E-Mail-Adresse zu verwenden, die man nur dafür nutzt und die nicht auf den eigenen, echten Namen läuft.
Wer interessiert sich überhaupt für unsere Daten?
Facebook, Instagram, Google uvm. – unzählige Online-Services werden heutzutage kostenlos angeboten. Dahinter stehen jedoch meist große Konzerne mit unzähligen Angestellten und jährlichen großen Gewinnsummen. Derartige Online-Dienste werden häufig durch Werbung und in weiterer Folge durch unsere Nutzer:innendaten finanziert: Je mehr Informationen wir online über uns preisgeben, desto genauer und zielgerichteter kann Werbung für uns gestaltet werden. Angaben wie das Geschlecht, das Alter, persönliche Vorlieben und Interessen (was wir "liken") genügen im Grunde schon, um die Lebenssituation der Person einschätzen zu können. Zudem werden unsere Daten technisch häufig auch Webseiten-übergreifend gesammelt. Ein Beispiel: Wer auf Amazon öfters nach Kaffeemaschinen sucht, wird auf Instagram oder Facebook möglicherweise schon kurz danach Werbung für Kaffeemaschinen entdecken. Darüber hinaus gibt es auch betrügerische Software, die über illegale Wege (wie z.B. Schadsoftware) versucht an Daten zu gelangen, um diese verkaufen zu können.
Weiterführende Links
- YouTube-Video: Datenschutz für Kinder erklärt
- YouTube-Video: Der Ausposauner
- YouTube-Video: Datenschutz für Lehrende
- Informationen & Materialien zu Datenschutz bei Saferinternet.at
- Artikel 10 Tipps für ein sicheres Passwort
- Artikel Ich im Netz - meine Passwörter im Internet
- Artikel Beliebte Apps als Datenspione