Bewegen, forschen, staunen: Projekttag am Hebbelplatz
Ein ganzer Vormittag voller Programm an der Inklusiven Schule Hebbelplatz in Wien-Favoriten rund um digitale Medien und Geräte: Da wurden Bee-Bots bewegt, diverse Materialien genauer unter die sprichwörtliche Lupe genommen, Dash-Roboter sausten durch den Turnsaal und mit der eigenen Stimme konnte spannend experimentiert werden. An mehreren Stationen sammelten und vertieften die Schüler:innen verschiedenster Schulstufen ihre Erfahrungen mit Robotern, digitalen Mikroskopen, Audiogeräten und Tablets. Das vielfältige Angebot hielt die ganze Schule über mehrere Stunden auf Trab und in Bewegung. Mittendrin auch die Medienpädagog:innen des Wiener Bildungsservers.
Dreierteams tüfteln an Wegen für die Biene
Los geht der fotografische Rundgang in der Familienklasse, wo sich die Schüler:innen näher mit den Möglichkeiten des Bee-Bots beschäftigen. Dazu stehen immer Dreierteams vor der Aufgabe, den kleinen Bienenroboter auf unserer Wien-Matte von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu bewegen. Gemeinsam tüfteln die Kinder am idealen Weg und programmieren ihn dann ein, um durch Druck auf die Go-Taste herauszufinden, ob sie mit ihrer Lösung richtig lagen. Nach und nach werden auch Hindernisse in Form von Stiften eingebaut, um die Situation vertrackter und die Lösung schwerer zu machen.
Nur wenige Meter weiter gilt es, die Biene auf einer transparenten Bodenmatte von einem Kartenfeld mit Obst oder Gemüse zum nächsten zu bewegen. Auch hier wird Schritt für Schritt und Drehung für Drehung geplant, durchaus auch gemeinsam, bis der Bee-Bot auf dem richtigen Feld zu stehen kommt.
Lautes Mitzählen und Matata-Lab
Auch in der Einstiegsklasse und Starterklasse kommt der Bee-Bot nach einer ausführlichen Besprechung durch die Pädagog:innen zum Einsatz und bewegt sich unter lautem Mitzählen der Schüler:innen über ein 20 quadratische Felder umfassendes Rasternetz von einem Start- zu einem Zielfeld. Hier wird das Angebot auch noch durch das Matata-Lab erweitert, bei dem die Schüler:innen den kleinen, weißen Roboter auf einem fantasieanregend gestalteten Spielfeld sein Ziel finden lassen sollen.
Rasanter ist dann die Herausforderung im Turnsaal, in der mehrere Stationen für jene Klassen aufgebaut sind, die heute über den ganzen Vormittag von einem Angebot zum nächsten wandern können. Neben dem Bee-Bot flitzt hier nämlich auch der Dash über den Boden und muss dabei einen gewissen Parcours bezwingen. Schon nach wenigen Einweisungen am Tablet leuchtet das Auge des blauen Roboters auf und die Schüler:innen steuern ihn über den Parkettboden. Kleinere Kollisionen mit Wänden, anderen Schüler:innen oder Robotern sind dabei quasi vorprogrammiert.
Experimentieren mit Stimme und Klängen
Etwas ruhiger ist es hingegen weitestgehend bei den Audio-Stationen in zwei Klassen, auch wenn sich hier vieles um die Stimmen der Schüler:innen dreht. An zwei Mikrofon-Plätzen können sie sich gegenseitig Fragen stellen und sich dann das Mini-Interview noch einmal anhören. Jeweils zwei Schüler:innen probieren zeitgleich auf dem Tablet verschiedene Soundmöglichkeiten aus, lassen etwa ihre Stimme verzerren oder simulieren damit den Klang von verschiedenen Musikinstrumenten. Eine Loop Station rundet das Angebot ab und lässt die Schüler:innen ebenfalls mit den Möglichkeiten ihrer eigenen Stimme experimentieren.
Entdecken durch digitale Mikroskope und Endoskopkamera
Große Augen sind dafür in der Forscherwerkstatt angesagt: Denn hier kommen verschiedene Stoffe und Steine, vom Handtuch über den Schwamm bis hin zu Münzen, Blättern und sogar Insekten unter das digitale Mikroskop, können aus ganz neuen Perspektiven und in bisher nicht bekannten Details betrachtet werden. Jede Mikro-Struktur kann dabei auch per Knopfdruck fotografiert und festgehalten werden, um das soeben Gesehene in einer Nachbesprechung noch einmal erraten zu können.
Eine kleine Welt, die es aber in sich hat, gibt es zudem auch in der ganz unscheinbar auf dem Tisch liegenden Schuhschachtel zu entdecken. Per Endoskopkamera ist hier eine ganze Wohnlandschaft samt Playmobil-Figuren und an die Wände gezeichneten Gemälde zu erkunden, die von außen nicht zu sehen war. Nebenbei erfahren die Schüler:innen zudem auch, für welche Bereiche eine Endoskopkamera eingesetzt werden kann.
Schüler:innen basteln einen Bürstenroboter
Eifriges Basteln wiederum an zwei weiteren Stationen, wo aus mehreren Bestandteilen ein kleiner Bürstenroboter gebaut werden soll. Dazu bekommen die Schüler:innen nach einer ausführlichen Einleitung einer Pädagogin eine Box mit Drähten, Batterien, einem kleinen Motor, einer Bürste und diversen Deko-Bestandteilen. Danach können sich die Gruppen nach Herzenslust dem Experimentieren widmen und eigene Lösungen für diese Herausforderung finden.
Manche Teile sind schon aus dem eigenen Alltag bekannt und werden daher beinahe intuitiv zusammengesteckt, bei anderen muss noch mehr gerätselt und probiert werden. Zur Freude vieler flitzt am Ende aber tatsächlich eine kleine, vibrierende Putzbürste über den Tisch. Vor dem abschließenden Auseinanderbauen kann noch überlegt werden, das kleine “Making”-Tool mit diversen Dekorationen ansehnlicher zu gestalten.
Zum Schluss wird noch bewertet
Ebenso wie bei allen anderen Stationen bleibt den Schüler:innen ganz zum Schluss noch die Möglichkeit zu beurteilen, wie ihnen diese kleine Einheit des Projekttages gefallen hat. Das Feedback wird dabei in den verschiedenen Räumen auf unterschiedliche Art und Weise gegeben: Daumen rauf, mittig oder runter, per Pickerl auf eine “Smiley-Ampel” mit lachendem, neutralem oder traurigen Gesicht oder zusätzlich auch mit einer kurzen Reflexion.
Wir unterstützen auch Ihren Projekttag!
Durch diese Reportage neugierig geworden? Das Team des Wiener Bildungsservers unterstützt auch gerne einen spannenden Projekttag an Ihrer Schule (PS, Sek 1). Alle nötigen Informationen finden Sie dabei unter diesem Link.