"Maker Education" regt Schüler:innen zum Tüfteln an

Vom Bürstenroboter bis hin zu Experimenten mit Strom: Bei "Making" stehen gemeinsames Lernen und Problemlösefähigkeit im Mittelpunkt.

Berichte & Reportagen
Making-Set mit mehreren Bürstenrobotern als Beispiel
Aus einem relativ einfachen Anfangsset können viele verschiedene Formen des Bürstenroboters werden.

Kollektives Lernen, neugieriges Hinterfragen und Problemlösefähigkeiten zu fördern, darum geht es beim Thema "Making". Dieses kann auch in Schulen aufgegriffen werden, um mit einfachen Mitteln aus Kindern kreative Erfinder:innen werden zu lassen.

Aktives Tun steht im Mittelpunkt

Das Wort "Making" kommt vom englischen Wort "to make" und bedeutet "etwas selbst machen". Gerade in den letzten Jahren ist das Ausprobieren und Erfinden, z.B. durch die "Do it yourself"-Bewegung, im privaten Bereich immer mehr in den Vordergrund gerückt. Im Fokus steht dabei etwas zu erschaffen, Material und Werkzeuge verstehen zu lernen und kreativ zu sein. Nun findet es auch immer mehr Einzug in den Bildungskontext und greift dabei Ansätze der Reformpädagogik auf.

"Making" im Unterricht einsetzen

Im pädagogischen "Making" wird der Rahmen und die Struktur zur Orientierung vorgegeben, bietet aber gleichzeitig Freiraum und Offenheit für Kreativität. Im Zentrum steht das aktive Gestalten, wodurch neue kreative Lösungen gefunden werden. Ziel ist es, Prozesse, Abläufe und Zusammenhänge zu verstehen sowie neue Erfahrungen machen zu können. Die Aktivitäten sind analog und/oder digital möglich. Auch ein Scheitern ist dabei möglich und manchmal sogar notwendig, um voranzukommen.

Expertin Sandra Schön definiert folgende Prinzipien für "Making"-Aktivitäten:

  • Kinder sind selbst die Akteur:innen, Ideenfinder:innen, Gestalter:innen und Produzent:innen von der Idee bis zur Umsetzung und dürfen sich ihre Rolle im Projekt selbst aussuchen
  • Das Ergebnis ist ein konkretes Produkt (Gegenstand oder ein digitales Ergebnis).  
  • Making unterstützt die Kreativitätsentwicklung und bietet Platz für eigene Ideen.
  • Making leitet Kinder zum selbstorganisierten Lernen an.
  • Erwachsene sind Tutor:innen, geben den Rahmen vor und begleiten die Kinder wenn diese Fragen haben oder Hilfe brauchen.
  • Das Ziel und die Rahmenbedingungen (Material und Werkzeug) werden vorgegeben, jedoch keine Anleitung. Denn dies ist genau der Bereich, den Kinder selbst durch experimentieren bewältigen sollen. Außerdem gibt es immer mehrere Wege zum Ziel.

Praxis-Ideen für "Making"-Projekte

Unsere neue Praxis-Ideen bieten einen ganz einfachen Einstieg in das Thema "Making" und können sehr schnell und unkompliziert im Unterricht umgesetzt werden. Mit der Praxis-Idee "Wir bauen einen Bürstenroboter" können sich die Schüler:innen kreativ austoben, bei der Praxis-Idee "Experimente mit Strom" wird ein einfacher Stromkreis gebaut und der Frage nachgegangen, welche Materialien Strom leiten. Weitere Anregungen für "Making"-Aktivitäten finden Sie auch weiter unten.


Eigener Bereich für "Making"-Aktivitäten

Eine "Making"-Aktivität kann unterschiedlich viel Zeit beanspruchen. Daher sollte ein eigener Ort eingerichtet werden, wo aktuelle Projekte auch stehen bleiben können und das gesamte Material, das für die Aktivität benötigt wird, zu finden ist. Zur Einführung eines "Making"-Bereichs sollten mit den Schüler:innen die einzelnen Materialien und die Verwendung der zur Verfügung gestellten Werkzeuge vorher besprochen werden. Für Sicherheit und ein gewisses Maß an Ordnung müssen im Vorfeld gemeinsam Regeln erarbeitet werden.


Noch mehr Inhalte zum Thema "Making" und Ideen für die praktische Umsetzung im Unterricht finden Sie unter anderem auf den Webseiten von "Medien in die Schule", im kompakten Überblick von IQES und im sehr ausführlichen Handbuch "Making-Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen".

Eine kurze Erklärung liefert zudem auch folgendes Video von iMooX: