Digitale Experten in der Volksschule Kindermanngasse
“Wir unterrichten Kinder von heute in einem Haus von gestern mit den Methoden von morgen”, brachte es Direktorin Ursula Cermak treffend auf den Punkt, als in der Volksschule Kindermanngasse zur eEducation Expert.plus-Zertifizierung geladen wurde. Die zahlreichen Ehrengäste wurden von einem Kinderchor mit dem Lied “Mein kleines schwarzes Tablet” begrüßt, ehe sie sich auf eine Tour durch das Schulhaus begaben. Dabei wurde der Einsatz digitaler Medien im Unterricht eindrucksvoll demonstriert.
In jeder Klasse wurde auf unterschiedlichste Art und Weise mit digitalen Medien gearbeitet: Während in einer Klasse RoboWunderkind-Roboter zu fahrenden Ampeln programmiert wurden, bearbeiteten SchülerInnen einer anderen Klasse ihren Podcast. Ein Experteninterview mit dem Chef der Kindernothilfe zum Thema Kinderrechte musste dafür geschnitten und bearbeitet werden. Das Thema Kinderrechte spiegelte sich auch an vielen anderen Stationen wieder, unter anderem an jener, an der die Ergebnisse einer Befragung ausgewertet wurden: “Welches Kinderrecht ist deiner Meinung nach das wichtigste?” wollten die Kinder von ihren MitschülerInnen wissen. Die Antworten wurden mithilfe einer Tabellenkalkulation am Computer grafisch als Diagramm ausgewertet. Die Idee zur grafischen Auswertung am Computer kam dabei von den Kindern selbst, erzählte Lehrerin Line Drechsler erfreut.
Obstsalat, Müsli und Yoga mit digitaler Anleitung
In einer anderen Klasse praktizierten die SchülerInnen Yoga und nutzten Bilder diverser Übungen als Anleitung. Beim Ausführen der Übung fotografierten sich die Kinder jeweils gegenseitig mit einem Tablet, um diese Bilder anderen Kindern als Anleitung zur Verfügung zu stellen. Mit Videoanleitungen von älteren MitschülerInnen wurde auch in anderen Klassen gearbeitet, wo Kinder mithilfe von Videoanleitungen einen Obstsalat und ein gesundes Müsli zubereiteten. In anderen Klassen wurde das Medium Video genutzt, um selbst Stop-Motion-Filme zuproduzieren: Mit Playmobil-Figuren und selbst gezeichneten Hintergründen wurde das Kinderrecht auf Bildung thematisiert, in einer anderen Klasse wurde mit selbst gezeichneten und ausgeschnittenen Figuren gearbeitet.
Längenmaß mit Bee-Bot
Eine Videoanleitung von MitschülerInnen erklärte außerdem eine Station, bei der die Kinder mit Bee-Bots zu den unterschiedlichen Längenmaßen arbeiteten. Auf einer transparenten Matte waren Kärtchen mit verschiedenen Längenmaßen zu sehen.Von den Kindern selbst verfasste Aufgabenstellungen gaben dann an, wohin der Bee-Bot gesteuert werden soll (z.B. “Fahre zum kleinsten Längenmaß!”), die so absolvierten Aufgaben wurden jeweils im Heft notiert. Währenddessen nahmen Kinder einer anderen Klasse verschiedene Insekten mithilfe eines digitalen Mikroskops genau unter die Lupe und begutachten die vergrößerten Bilder am Computer. Andere Kinder arbeiteten unterdessen mit Tablets und scannten QR-Codes ab, die im Klassenraum verteilt hingen und die Kinder zu Quiz und Lernapps zum Thema Insekten führten.
Nach etwa zwei Stunden versammelten sich die Ehrengäste wieder im Lehrerzimmer. Das Fazit von eEducation-Koordinator Harry Axmann war klar: “Es ist beeindruckend gewesen! Dieses Erleben, wie Unterricht die Digitalisierung integriert,war hier wunderbar zu sehen”, sprach er dem gesamten Team der Volksschule Kindermanngasse, nun eine eEducation.Expertplus-Schule, großes Lob aus. “Das Heft neben dem Tablet, neben dem Lineal und dem Bee-Bot - so sollte normaler Unterricht aussehen.”