Microsoft Learning Hub: „Innovation in die Schule bringen“
Die Kids von heute auf die Jobs von morgen vorbereiten – unter diesem Credo eröffnete Microsoft im Mai 2017 den Learning Hub im 12. Wiener Gemeindebezirk. Der Learning Hub soll „ein Ort der Inspiration“ für Lehrerinnen und Lehrer sein: So wolle Microsoft dazu beitragen, Transformation und Innovation im Bildungsbereich zu fördern, erklärt Learning Hub-Managerin Martina Florian.
Moderner Lernraum mit Workshop-Angebot
Der Learning Hub ist daher nicht nur ein modern eingerichteter Lernraum, der mit allen erdenklichen Microsoft-Geräten und Technologien ausgestattet ist. Auch verschiedene Workshops, sogenannte „Inspirationstouren“, für Lehrerinnen und Lehrer werden angeboten. Dabei können sich Lehrpersonen kostenlos zu den Themen „Kollaboratives Arbeiten im Unterricht“, „Flipped Classroom“ oder „Unterrichtsvorbereitung leichtgemacht“ inspirieren lassen. In den je dreistündigen Workshops wird gezeigt, wie dazu Microsoft-Tools wie Skype in the Classroom, OneNote oder Teams im Unterricht bzw. zur Unterrichtsvorbereitung zum Einsatz kommen können. Es gehe jedoch nicht um die Technologie per se, schildert Martina Florian: „Es geht uns um Transformation im Bildungsbereich, dass Lehrer neue Wege finden, Inhalte zu vermitteln – dort, wo’s passt.“ Sie führt weiter aus: Da die SchülerInnen von heute in den Jobs von morgen die „21st century skills“ benötigen, wolle man Lehrerinnen und Lehrer dazu inspirieren, ebenjene mithilfe von sinnvollem Einsatz von Technologie im Unterricht zu fördern. Alle Workshops werden von LehrerInnen gehalten, die als „Microsoft Innovative Educator Expert“ (kurz: MIEE) Teil der Microsoft Education-Community sind.
Inspirationstour „Flipped Classroom“
Auch Michael Fleischhacker, Lehrer an der NMS Kinzerplatz in Wien-Floridsdorf, ist Microsoft Innovative Educator Expert. Er leitet heute die Inspirationstour zum Thema Flipped Classroom, bei der etwa 20 LehrerInnen aus unterschiedlichsten Schulen zu Gast sind. „Flipped Classroom bedeutet, dass die SchülerInnen selbstständig arbeiten müssen, aber in ihrem eigenen Niveau und in ihrer eigenen Geschwindigkeit", erklärt er. Der erste Input des Lernens geschieht daher zuhause, z.B. durch Lernvideos, Audio-Dateien oder Arbeitsblätter. Seine SchülerInnen müssen dazu aber immer auch einen Hefteintrag machen – im Unterricht wird dann gemeinsam geübt, erklärt Fleischhacker.
Mithilfe einer Befragung der Erziehungsberechtigten ging er vorab jedoch sicher, dass jede(r) SchülerIn zuhause die Möglichkeit hat, Lernvideos anzusehen. „Es dauert dann natürlich eine Zeit, bis sie verstehen, dass es wirklich Lernen und Arbeit ist und kein Spiel“, so Fleischhacker. Aber wie mit jenen SchülerInnen umgehen, die schon im Regelunterricht oft keine Hausübung erledigen?, will ein Lehrer wissen. Alle wird man nie erreichen, antwortet Fleischhacker – aber er versuche es, z.B. mit spielerischer Arbeitsweise in seinen Lernvideos.
Lernvideo mit Office 365 produzieren
In der zweiten Hälfte der dreistündigen Inspirationstour erklärt der Flipped Classroom-Experte, wie er die Aufzeichnungsfunktion von Powerpoint in Microsoft Office 365 nutzt, um seine Lernvideos zweckmäßig und schnell zu produzieren. (Office 365 ist kostenpflichtig, LehrerInnen von Bundesschulen sowie von eEducation-Schulen steht es kostenfrei zur Verfügung.) Mittels Cloud-Lösungen werden die fertigen Lernvideos den SchülerInnen dann zur Verfügung gestellt.
Einen Vorteil sollte man nicht außer Acht lassen, meint Michael Fleischhacker: „Man hat’s einmal produziert – und dann hat man’s immer.“ Zudem wirke ein selbst produziertes Lernvideo oft motivierend bei den SchülerInnen, erklärt er – immerhin hat man das Video ja extra für die Klasse gemacht.
Am Ende des Workshops verlassen die LehrerInnen den Raum angeregt diskutierend, erste Überlegungen zur Realisierung des eben Gehörten finden teilweise bereits statt. Das wolle man im Microsoft Learning Hub erreichen, erklärt Martina Florian: „Mut machen, inspirieren und die Angst vor der Technik nehmen.“