Audiobeiträge aus Zeitungsartikeln gestalten

Schüler:innen gestalten in Gruppenarbeit kurze Audiobeiträge aus Zeitungsartikeln
Sekundarstufe I
Sekundarstufe II
Deutsch
Fremdsprachen
Geschichte & Sozialkunde
Geografie & Wirtschaftskunde

Kompetenzen der Digitalen Grundbildung

  • Orientierung
  • Handeln

Ressourcen

  • Zeitungsartikel zu verschiedenen Themen
  • Aufnahmegerät oder Smartphones
  • Lautsprecher
  • wenn die Beiträge archiviert werden sollen: Computer mit Audio-Schnittprogramm, zB Audacity

Kontext

Audioprojekte sind ein niederschwelliger Einstieg in die Medienproduktion. Schüler:innen erwerben vielfältige Kompetenzen in den Bereichen Präsentation, Kommunikation, Medienkompetenz, Recherche und Projektplanung. Für die Aufnahme genügt zunächst ein Smartphone. Sollen die Beiträge geschnitten werden, kann das Open Source Programm Audacity genutzt werden.

Vorbereitung

Die Schüler:innen werden in Gruppen von 3 bis 5 Personen arbeiten. Für jede Gruppe wird ein aktueller Zeitungsartikel vorbereitet. Die Artikel sollen sich für die Umsetzung als Nachrichtenbeitrag eignen und einiges an Namen, Zahlen- und Datenmaterial enthalten, das in eine für Radio oder Podcast geeignete Form gebracht werden muss. Fremdsprachige Artikel eignen sich für den Sprachunterricht, Artikel aus Fachzeitschriften z.B. für den Unterricht in naturwissenschaftlichen Fächern.

Einstieg

INPUT | Radionachrichten

Plenum

Die Lehrperson spielt den Schüler:innen einige aktuelle Radio-Nachrichtenbeiträge (z.B. über die Ö1 Mediathek) vor. Gemeinsam wird darüber gesprochen, wie die Texte formuliert sind. Gemeinsam mit den Lernenden werden im Plenum einige Richtlinien erarbeitet, wie Informationen am besten für ein Hör-Medium aufbereitet werden können. Hinweise dazu sind auf S.18 im Booklet “Audio gestalten” des Wiener Bildungsservers zu finden.

Durchführung

ÜBUNG | Beiträge formulieren und aufnehmen

Gruppenarbeit

Die Schüler:innen werden in Gruppen von drei bis fünf Personen eingeteilt. Die vorbereiteten Zeitungsartikel werden an die Gruppen verteilt. Jede Gruppe benötigt ein Aufnahmegerät oder ein Smartphone.

Die Texte sollen analysiert und in "hörbare" Versionen umgeschrieben werden. Dabei geht es darum, die Informationen kurz und verständlich wiederzugeben. Alle Gruppenmitglieder sollten eingebunden sein. Der Text soll nicht einfach abgelesen werden, es können mehrere Sprecher:innen zum Einsatz kommen, ein fiktives Expert:innen-Interview gestaltet werden, eine Gruppendiskussion, eine "Vor Ort"-Reportage etc. Wichtig ist, dass alle Informationen aus der Textvorlage erhalten bleiben. Die einzelnen Beiträge sollen etwa eine Minute lang sein, das sind etwa 900 Zeichen geschriebener Text. 

Nach dem Schreiben wird der Text mehrmals geprobt. Danach nimmt jede Gruppe ihren Text auf.

PRÄSENTATION | Gemeinsames Anhören der Beiträge

Plenum

Sind alle Produktionen fertig gestellt, kommen die Schüler:innen wieder im Plenum zusammen. Die Aufnahmen werden nacheinander vorgespielt und diskutiert.

Reflexion

Plenum

Folgende Fragen können im Zug der Reflexion gestellt werden:

  • Werden alle Informationen aus dem ursprünglichen Artikel im Audiobeitrag wiedergegeben?
  • Worin lagen die Schwierigkeiten in der Umsetzung?
  • Welches sind die Vor- und Nachteile der Vermittlung von Informationen als Text oder als Audiobeitrag?

Weiterführende Ideen

Audiobeitrag selbstständig gestalten

Wenn mehr Zeit zur Verfügung steht, können die Schüler:innen zu einem Thema selbständig Texte sammeln und dann zu einem entsprechend längeren Audiobeitrag verdichten. Dafür sind 2-3 UE einzuplanen.

Audiobeitrag im Geschichtsunterricht

Nicht nur aktuelle Zeitungsartikel können als Vorlage für einen Audiobeitrag dienen. Im Rahmen des Projektes ANNO - Austrian Newspapers online digitalisiert die Österreichische Nationalbibliothek ihre alten Zeitungsbestände, eine großartige Ressource für den Geschichtsunterricht. Da kann man etwa nachsehen, was vor genau 100 oder 200 Jahren passiert ist, vergleichen, wie das Ereignis in verschiedenen Zeitungen dargestellt wurde, und eine Nachrichtensendung daraus gestalten.


Sachinformationen

Texte in Zeitungen und Radiobeiträge haben durchaus Unterschiede in der Informationsvermittlung. Texte in Zeitungen können mehrmals gelesen werden, Sätze können daher komplizierter sein und es ist leichter, mit großen Zahlen zu arbeiten. Auch können Informationen mithilfe von Bildern und Diagrammen vermittelt werden. 

Diese Möglichkeiten stehen im Hör-Medium nicht zur Verfügung. Eine Radiosendung wird im Allgemeinen nur einmal gehört, daher müssen alle Inhalte sofort verstanden werden. Im Radio müssen Sätze kürzer und einfacher formuliert werden als im geschriebenen Text, deutliche Aussprache und klare Betonung sind wichtig. Radio orientiert sich eher an der gesprochenen Sprache, gerne werden bildhafte Vergleiche eingesetzt. Vorteile sind der Einsatz verschiedener Stimmen, von Musik und Geräuscheffekten, wodurch die Beiträge abwechslungsreich gestaltet werden können. Originalton vermittelt den Eindruck, vor Ort zu sein.