„Lie Detectors“: Journalisten gehen an Wiener Schulen

Das Nachrichtenkompetenzprojekt „Lie Detectors“ bringt im Frühjahr JournalistInnen an Schulen in Wien und Umgebung. Für die Schulen sind die Workshops kostenfrei.

"Lie Detectors" in Aktion: Die amerikanische Journalistin Anna Mulrine bei einem Schulbesuch in Brüssel.

Das von der EU ausgezeichnete Projekt Lie Detectors und eine Gruppe Wiener JournalistInnen starten im Frühjahr ein Medienkompetenzprojekt für SchülerInnen in Wien und Umgebung. Die gemeinnützige Organisation Lie Detectors ist in Deutschland und Belgien bereits auf Deutsch, Englisch und Französisch aktiv. Nachdem das Projekt im Dezember in Wien mit dem Digital Skills Award 2018 im Bereich Bildung ausgezeichnet wurde, startet man ab Februar auch in Wien durch.

Auftakt: Train the Trainer

Zum Auftakt leitet die gemeinnützige Organisation im Februar einen Train-the-Trainer-Workshop. Dabei werden JournalistInnen ausgebildet, um mit Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 15 Jahren in interaktiven Impulsschulungen sowohl über das Entlarven von Falschmeldungen im Netz zu sprechen, als auch darüber, wie Qualitätsjournalismus funktioniert. Das Workshop-Konzept wurde von Kindern, PädagogInnen und PsychologInnen ausgearbeitet. Bei Bedarf erhalten die Lehrenden und die SchülerInnen auch Lehrmaterial zur Nachbereitung. All dies geschieht ohne Kosten für die Schulen.

Fake News erkennen und Einblicke in Journalismus gewinnen

Von Ende Februar bis zur Osterpause gehen professionelle JournalistInnen aus anerkannten Fachmedien an Schulen in Wien und Umgebung. Die Initiative wird in Wien von Tim Dombrowski und Thomas Prager (Verein Digitaler Kompass) koordiniert. Sie sind von den Workshops überzeugt: „Die SchülerInnen lernen darin, wie sie in einer unübersichtlich gewordenen digitalen Medienlandschaft Informationen kritisch bewerten und Desinformationen erkennen können. Gleichzeitig vermitteln die Journalisten einen sehr spannenden Einblick in ihre Arbeit.“ So sollen diese zum Beispiel auch zeigen, welche Fehler im journalistischen Alltag passieren können und was solche von böswilliger Propaganda unterscheidet. „Uns ist vor allem wichtig, bei SchülerInnen - und auch bei LehrerInnen - Interesse und Neugier zu wecken; ihnen zu vermitteln, wieso Fake News in ihrem Leben eine Rolle spielen, und dass es ganz einfache Werkzeuge gibt, damit umzugehen“, meint Lie Detectors Gründerin Juliane von Reppert-Bismarck, eine mehrfach ausgezeichnete Journalistin, die das Projekt vom Hauptsitz in Brüssel leitet.

Bei Interesse an einem Schulbesuch:

Interessierte Lehrende und SchulsozialarbeiterInnen können sich gerne mit einem oder mehreren Wunschterminen bei Lie Detectors melden – via E-Mail an Tim Dombrowski (tim(at)lie-detectors.org) oder Thomas Prager (thomas(at)lie-detectors.org). Für einen Besuch der Lie Detectors an einer Schule wird Folgendes benötigt: eine Doppelstunde, ein Beamer, eine Tafel, idealerweise Internetzugang und SchülerInnen im Alter von 10-11 oder 14-15 Jahren. Anwesenheit der/des Lehrenden während der Workshops ist erforderlich.