Werbung und Verpackungen
Kompetenzen der Digitalen Grundbildung
- Orientierung
- Kommunikation
Ressourcen
- Lebensmittelverpackungen (evtl. mit Inhalt)
- Verpackungen von sogenannten "Kinderlebensmitteln" (SchülerInnen um Mithilfe bitten),
- Natürliche Verpackungen (Banane, Nuss, ...)
- Krüge mit Wasser, Gläser, Lebensmittelfarben
- Bastelmaterial zur Gestaltung eigener Produktverpackungen
Einstieg
EXPERIMENT | Gefärbtes Wasser
Plenum
Jede Gruppe erhält 5 Krüge mit Wasser, wobei ein Krug ungefärbtes und die restlichen Krüge mit je einer anderen Lebensmittelfarbe behandeltes Wasser beinhalten. Die Schüler:innen wissen nicht, worum es sich bei dem Inhalt der Krüge handelt.
Jede/r Schüler:in wählt den Krug aus, der am meisten zusagt, schüttet etwas von dem Inhalt in den eigenen Becher und erklärt, warum er bzw. sie sich gerade für diesen Krug entschieden hat. Er bzw. sie äußert seine bzw. ihre Vermutung über den Geschmack des Inhalts und trinkt erst anschließend einen Schluck, um die Vermutung zu überprüfen.
Gemeinsam wird besprochen:
- Schmeckt das Getränk so, wie du es dir vorgestellt hast?
- Wenn nicht, was ist anders? Wonach schmeckt es tatsächlich?
- Wieso hast du angenommen, das Getränk würde süß/scharf/nach Kaugummi etc. schmecken?
Abschließende Verkostung aller vermeintlich unterschiedlichen Getränke. Dabei kann besprochen werden, welches Getränk am besten schmeckt und warum. Wodurch unterscheiden sich die Getränke? Was ist anders? Es geht um das bewusste Erleben, dass Vorlieben und Wahrnehmungen des Geschmacks sehr unterschiedlich und individuell sind.
Am Ende wird aufgelöst, dass alle Krüge mit dem gleichen Inhalt befüllt sind – nämlich Wasser und der einzige Unterschied ist die Farbe. Sprechen Sie darüber, dass auch die Werbung gezielt Farben bei ihren Produkten sowie den Verpackungen einsetzt.
MODUL A: Analysieren von Verpackungen
ANALYSE | Verpackungen und der Inhalt
Plenum | Einzelarbeit
Anhand verschiedener (Lebensmittel) Verpackungen analysieren die Schüler:innen deren Aussehen, Inhalt (wenn noch vorhanden) und Material. Gemeinsam wird besprochen:
- Wie sehen die Verpackungen aus? Farbe, Schriftgröße etc.
- Welche Verpackung gefällt dir besonders gut? Und warum?
- Welche Produkte brauchen unbedingt eine Verpackung und welche würden auch ohne Verpackung auskommen?
- Welche natürlichen Produktverpackungen gibt es? (Bananenschale, Eischale etc.)
- Aus welchem Material sind die Verpackungen? Wie werden sie richtig entsorgt?
- Was passiert mit den Verpackungen nach der Entsorgung?
- Welche Verpackungen sind besonders schlecht für die Umwelt und warum?
- Unterscheiden sich Verpackungen von Lebensmittel für Kinder und Erwachsenen?
DISKUSSION | Mogelpackungen
Plenum
Jedes Jahr vergibt “Foodwatch” den Preis des Goldenen Windbeutels um aktiv gegen die Täuschung von Kund:innen und Etikettenschiwndel auf Verpackungen aufmerksam zu machen. Dieser Negativpreis macht damit darauf aufmerksam welchen Unterschied es oftmals zwischen beworbenen Qualitätsversprechen und tatsächlichen Eigenschaften der Lebensmittel gibt und wie Firmen dies nutzen um Produkte besser verkaufen zu können.
Die Schüler:innen können dazu die Inhaltsstoffe mit den Werbeversprechen auf der Verpackung vergleichen. Gibt es unterschiede bzw. was ist anders? Die Webseite von Foodwatch und auch die aktuellen Preisträger:innen können hergezeigt werden und mit den Schüler:innen besprochen werden, warum Mogelpackungen ein Problem darstellen. Folgende Leitfragen können dazu genutzt werden:
- Was sind "Schummelverpackungen"? Woran kannst du sie erkennen?
- Wie können Verpackungen schummeln? (durch Größe, Farbe und Schriftzug, Luft etc.)
- Bei welchen Produkten wird oft geschummelt? (Chips, Kekse etc.)
MODUL B: Gestalten von Verpackungen
KREATIVARBEIT | Verpackung gestalten
Einzel-, Partner oder Gruppenarbeit
Aufgabe der Schüler:innen ist es eine eigene Verpackung für ein Produkt ihrer Wahl - zB ein Stift, ein Radiergummi, Zuckerl, Heft, Hausschuh - zu gestalten. Dabei sollen sie sich Gedanken über das verwendete Material, die Aufmachung, Größe, Farben etc. machen. Welches Material und wie viel sie davon verwenden steht ihnen völlig frei.
PRÄSENTATION | Meine Verpackung
Plenum
Die Schüler:innen stellen nun nacheinander ihre Verpackungen vor. Sie erzählen dabei, welches Produkt sie verkaufen und welche Gedanken Sie sich dabei gemacht haben.
- Ist noch viel Platz in der Verpackung?
- Welche Farben, Materialien etc. hast du verwendet?
- Welche Funktion soll deine/eure Verpackung übernehmen (sichere Produkthülle, Ansprechen einer bestimmten Zielgruppe, viel Inhalt vorgaukeln etc.)?
- Ist deine/eure Verpackung umweltfreundlich? Welche Materialien wären umweltfreundlicher gewesen?
Reflexion
Gemeinsam wird noch einmal reflektiert,
- dass Farben bestimmte Stimmungen und Erwartungen auslösen und selbst unsere Sinneswahrnehmung beeinflussen können.
- Produktverpackungen unser Konsumverhalten beeinflussen und nicht immer das halten, was sie versprechen.
- es bei Produktverpackungen hinsichtlich Nachhaltigkeit große Unterschiede und es auch ganz natürliche Produktverpackungen gibt.
- dass Werbung oft mit Tricks arbeitet, um unsere Aufmerksamkeit zu erlangen und Kaufwünsche zu erzeugen – zB durch Farbenwirkung, Auslösen von Stimmungen und Emotionen, Schummelverpackungen etc.
- sie als Konsumenten/Konsumentinnen eine Verantwortung haben und es sinnvoll ist, ihr Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen.
Weiterführende Links
- ARA4kids - Unterrichtsmaterial zu den Themen Abfallvermeidung, getrennte Sammlung und Recycling von Verpackungen