5 Open Source-Tools fürs Homeschooling

Diese 5 Open Source-Tools und -Programme können vor allem jetzt in der Homeschooling-Situation praktisch sein.

Tipps
Open Source-Programme leben oftmals von der Community, die diese gemeinsam weiterentwickeln und verbessern.

Mit Open Source wird ein Konzept bezeichnet, bei welchem Programme mit ihrem Quellcode ausgeliefert werden. Dadurch kann diesen jeder einsehen und auch verändern. Open Source-Software steht online oftmals kostenfrei zur Verfügung (obwohl dies nicht zwangsläufig der Fall sein muss). Doch auch darüber hinaus hat die Nutzung von Open Source-Tools für Schulen bzw. für Lehrende einige interessante Vorteile.

Open Source: Transparent & unabhängig

Da der Quelltext von Open Source-Software für jeden frei zugänglich ist, werden Sicherheits-Schwachstellen in der Regel schnell behoben. Durch die Transparenz sind auch Hintertüren - wenn überhaupt - nur schwer einzuschleusen. Da Open Source-Software oftmals kostenfrei zur Verfügung steht, ist es auch kein Problem für die SchülerInnen die Software bzw. das Tool auch zuhause am privaten Gerät zu nutzen. Zudem verlangen Open Source-Programme häufig wesentlich geringere Systemanforderungen als die Programme großer Hersteller und können damit oft auch noch auf älteren Geräten genutzt werden. Die Nutzung von Open Source-Programmen macht zwar unabhängiger, allerdings besteht dadurch meist auch weniger Support durch Unternehmen. Außerdem ist es oft weniger sicher, dass Open Source-Programme weiterentwickelt werden, da dies meist vom freiwilligen Engagement der Community abhängt. Bekannte Beispiele für Open Source-Software sind das Lernmanagement-System Moodle, der Mozilla Firefox-Browser, der VLC media player, die Office-Pakete OpenOffice und LibreOffice, das Bildbearbeitungsprogramm Gimp oder die Audiobearbeitungssoftware Audacity.

Im Folgenden stellen wir Ihnen eine kleine Auswahl an kostenfrei zur Verfügung stehenden Open Source-Tools vor, die speziell jetzt zu Homeschooling-Zeiten nützlich sein können:

1. Jitsi Meet:

Jitsi Meet ist ein Videokonferenz-Tool, das ohne Registrierung über Computer, Smartphone oder Tablet genutzt werden kann. Am Computer genügt dazu ein Internetbrowser, für Smartphone oder Tablet stehen kostenlose Apps zur Verfügung. Nur wer den Link zur Videokonferenz hat, kann teilnehmen, zusätzlich kann optional auch ein Passwort gesetzt werden. Auch Bildschirmfreigabe ist inkludiert, zudem kann die Videokonferenz aufgezeichnet und gespeichert werden.

2. draw.chat:

Bei draw.chat handelt es sich um ein Online-Whiteboard mit diversen Text- und Zeichentools, auch Bilder können hinzugefügt oder gemeinsam YouTube-Videos angesehen werden. Zusätzlich kann auch über Chat, Audio oder Video miteinander kommuniziert werden. Der Zugang ist einfach über einen Link möglich, nur wer diesen hat, kann teilnehmen. Dabei kann auch eingestellt werden, ob Teilnehmende das Whiteboard auch bearbeiten oder nur ansehen dürfen. draw.chat kann zwar auch am Smartphone über den Internetbrowser genutzt werden, empfiehlt sich aufgrund der Bildschirmgröße jedoch für den Computer.

3. Cryptpad:

Cryptpad ist eine Alternative zu Office- und Clouddiensten und enthält Programme zur Textverarbeitung, zur Tabellenkalkulation, zum Erstellen von Präsentationen und vielem mehr. Der Chaos Computer Club Wien bietet eine Installation der CryptPad-Software an, die kostenfrei genutzt werden kann. Über einen Link können Dokumente, Tabellen und Co. geteilt werden, so dass mehrere NutzerInnen gemeinsam kollaborativ arbeiten können. Optional kann aber auch eingestellt werden, dass andere NutzerInnen nur zusehen aber nicht bearbeiten dürfen. Auch eine Chatfunktion ist enthalten. Die Daten werden verschlüsselt, bevor sie an den Server gesandt werden, wodurch sie vor fremden Zugriffen geschützt sind.

4. LibreOffice / OpenOffice:

LibreOffice und OpenOffice sind Programmpakete, die Programme zur Textverarbeitung, zur Tabellenkalkulation, zum Erstellen von Präsentationen und von Zeichnungen enthalten. Die Programmpakete können kostenlos heruntergeladen und am Computer installiert werden. Speziell für SchülerInnen, denen am heimischen Computer kein umfangreiches Office-Paket zur Verfügung steht, können diese Programme nützlich sein.

5. Oppia:

Oppia ist ein Webtool, mit welchem interaktive Lerneinheiten im Chat-ähnlichen Stil erstellt werden können. Alle bereits vorhandenen Lerneinheiten stehen unter CC-BY-SA-Lizenz zur Verfügung und können auch ohne Registrierung genutzt werden. Will man selbst eine Lerneinheit erstellen, ist eine kostenfreie Registrierung nötig, diese ist leider nur mit einem Google-Account möglich. Neben reiner Informationsvermittlung können in die Lerneinheiten auch Multiple Choice-Fragen, Ordnungsaufgaben, Textantworten, Musiknoten-Eingaben, mathematische Eingaben oder Weltkarten-Abschnitte eingebaut werden. Selbst erstellte Lerneinheiten können den SchülerInnen über Link zur Verfügung gestellt werden, diese können sie am Smartphone, Tablet oder Computer bearbeiten ohne sich registrieren zu müssen.